I couldn't fight it

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LOUIS

„It's everything you wanted, it's everything you don't" - Ross Copperman

20. März 2016

Der Beat wummerte unter meinen Füßen. Wie schon so oft in dieser Woche. Aber es war gut. Die Stunden, die ich in einem dunklen Club verbrachte, waren jene, in denen ich am wenigsten litt. Der Schmerz war nicht weg, aber er war betäubt. Mit Alkohol, der Lautstärke und Frauen, die mir viel zu nah kamen. In diesem Moment vergaß ich all die Dinge, die mich belasteten. Denn alles was zählte war im Rhythmus der Musik zu bleiben und nicht aus der schützenden Umgebung des Nebels herauszutreten, denn dann war, wie mir schien, alles vorbei.

Doch hier auf der Tanzfläche, konnte ich den Schmerz nicht ertragen. Aber ich konnte ihn überleben. Solange die Musik meine Trommelfelle demolierte und ich nichts anderes roch als den Schweiß der Menschen um mich herum, konnte ich all die Gedanken einfach von mir wegschieben und all die Gefühle, die mich sonst in die Knie zwangen wurden eins und katalysierten sich in der Motivation das Tanzen nicht aufzugeben. Es musste immer weitergehen. All die Wut, Trauer, Demütigung, Überforderung verschmolzen mit dem Rhythmus und waren für kurze Zeit nur unter der Oberfläche vorhanden.

Eine schwarzhaarige Frau in einem furchtbar pinken Kleid tanzte in geringem Abstand vor mir. Während sie ihre Hüften erotisch kreisen ließ, warf sie mir verführerische Blicke zu. Ich starrte sie mit einem ausdruckslosen Gesicht an, doch offenbar war ihr das Motivation genug um sich an mich zu schmiegen und mit ihren Händen über meine Brust zu streichen. Ich versuchte verzweifelt etwas zu fühlen, doch da war nichts. Egal wie viele Frauen es an einem Abend versuchten in mir irgendeine Regung zu provozieren, es funktionierte nicht. Denn alles, was ich wollte war diese eine, die ich nie wieder bekommen würde.

Ich hatte schlimme Dinge getan und das war die Strafe dafür, wo mir niemand mehr heraus helfen konnte. Auf eine absurde Weise verdiente ich es. Ich verdiente zu leiden und gleichzeitig wünschte ich mir einen Ausweg aus meiner Ohnmacht. Doch ich fand keinen. Es ging nur immer weiter und alles wurde immer schwieriger, immer schmerzhafter.

Ich merkte wie mein Alkoholpegel sank und bekam Panik. Die Emotionen, die der Alkohol niedergedrückt hatte, versuchten sich mit aller Macht wieder an die Oberfläche zu kämpfen. Ich ließ die Frau, die mit mir getanzt hatte, stehen und machte mich schwankend und desorientiert durch den Nebel auf den Weg zur Bar. Der VIP- Bereich war genauso dicht besucht, wie der restliche Club, doch ich bemühte mich nicht nach bekannten Gesichtern Ausschau zu halten. Ich war alleine gekommen und ich würde alleine diesen Club auch wieder verlassen.

„Wodka auf Eis.", bestellte ich knapp und ließ meinen Kopf auf den Tresen fallen. Es war egal, wenn mich jemand so sah. Es gab schon genug Fotos auf denen ich besoffen, unkoordiniert und fertig aussah. Management hatte deswegen schon Stress gemacht, aber auch das war mir egal. Meine Hoffnung sie würden mich aus der Band schmeißen, wurde nicht erfüllt. Ihnen war klar, dass One Direction aus drei Mitgliedern nie funktionieren würde.

Ich trank den Wodka auf Ex und wollte mich gerade wieder auf den Weg zur Tanzfläche machen, als mir eine Hand kräftig auf die Schulter schlug und mich eine überdrehte Stimme erreichte.

„TOMLINSON. LANGE NICHT GESEHEN! WIE LÄUFTS DENN SO?", ich drehte mich um und erkannte ein Gesicht. Doch der Name dazu, wollte mir partout nicht einfallen. Mein Gehirn war zu sehr vom Alkohol in Beschlag genommen. „HAB GEHÖRT DU BIST DADDY GEWORDEN! UND ICH DACHTE IMMER ICH SCHWÄNGERE ALS ERSTES NEN GROUPIE.", schrie mir die Person ins Gesicht, dessen Name mir immer noch nicht einfiel. „Sie..sie war kein Groupie..", brachte ich langsam und mit Bemühen heraus.

Das war die Wahrheit. Brianna und mich verband eine lockere Freundschaft, die sich aber mit der Zeit eher ins Gegenteil verwandelt hatte.

„WAS AUCH IMMER. ICH MACH ENDE JULI NE PARTY IN L.A. WENN DU ZU DER ZEIT DA BIST, KOMM DOCH VORBEI." Ich nickte abwesend.  Langsam ging mir der Typ auf die Nerven. „ZAYN HAT ALLERDINGS AUCH ZUGESAGT. ICH HOFFE DA GIBT ES KEIN PROBLEM WEGEN EUREM...DU WEISST SCHON."

BROKEN SCENE / H. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt