It's the end

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MEGGIE

„Not really sure how to feel about it
Something in the way you move
Makes me feel like I can't live without you
It takes me all the way."


31. Oktober 2016

Louis war am Leben. Louis konnte nicht tot sein. Die Gedanken kreisten immer weiter und stoppten nicht, auch als Catherine mich aus meiner Schockstarre geholt hatte. Sie starrte mich besorgt an. „Meggie, geht's dir gut? Du bist ganz bleich." Für eine kurze Weile sah ich sie einfach nur an. In ihre schokoladenbraunen Augen, welche immer gut geeignet waren um jemandem von genau dem Gegenteil, was derjenige eigentlich zu tun gedachte, zu überzeugen. Ich fasste nach ihrer Hand und meine Nägel krallten sich in ihren Unterarm. Ich sah auf die Uhr, die über dem Küchentisch hing. Es war halb fünf. Die Pressekonferenz sollte um fünf beginnen.

Am anderen Ende von London.

Ich sah Catherine mit einem Blick an, den sie wahrscheinlich als verrückt interpretierte, denn ich bildete mir ein, sie würde leicht zurückweichen.

„Bist du mit dem Auto da?" Catherine nickte nur und ich zerrte sie mit mir.

„Meggie, was ist eigentlich los? Du beunruhigst mich." „Ich sag es dir, wenn wir da sind. Es jetzt zu erklären, würde zu lang dauern." Ich starrte aus der Windschutzscheibe, bis mir etwas auffiel.

„Fahr los!" Catherine wandte den Blick von mir und startete den Motor. Offenbar hatte sie beschlossen keine Fragen mehr zu stellen. Ich war dankbar dafür. In diesem Moment musste ich meine Gedanken ordnen, bevor ich Harry gegenübertreten würde. „Wir müssen nach Sutton.", murmelte ich kurz, während Catherine den Wagen aus meiner Straße herausfuhr.

Wenn Louis wirklich am Leben sein sollte... es würde ein Skandal sein. Oh Louis, warum hast du das nur getan? Die Euphorie, die mich für kurze Zeit übermannt hatte, schwand langsam dahin. Ich fragte mich, was schlimmer war. Wirklich sterben oder seinen Tod nur vortäuschen? Es war beides grausam und unfair jeder Person gegenüber, die dich geliebt hat. Doch fragte ich mich nicht, was ihn dazu gebracht hatte. Es war nachvollziehbar, dass Louis keinen Ausweg gefunden hatte. Doch war von der Bildfläche verschwinden mehr Ausweg als der Tod?

Was war mit Eleanor? Was wusste sie über ihn? War sie vielleicht sogar bei ihm? Ich dachte an Max ratloses Gesicht, als er von Eleanors unvorhersehbarer Entscheidung berichtete, das Land zu verlassen. Und wie verrückt sie nach Louis gewesen war. Vielleicht hat sie ihn im letzten Moment gerettet. Vielleicht hatten sie sich gegenseitig gerettet. Ich seufzte frustriert auf. Es waren zu viele Fragen unbeantwortet. Alles in mir sehnte sich Harry zu sprechen und all diese Dinge auszudiskutieren.

Was er gesagt hatte, was mich dazu gebracht hat, ihn zu verlassen, drängte sich mit Wucht in den Hintergrund. Es war mir egal. Es war mir nicht wichtig. Nervös begann ich auf das Armaturenbrett zu klopfen, während ich verzweifelt versucht, konzentriert zu bleiben.

„Meggie, du summst wieder." Catherine setzte den Blinker und sah mich fragend an. „Wohin genau?" Sie schien leicht beleidigt zu sein, dass ich ihr nicht erklärte, was wir hier überhaupt taten. Ich nannte ihr die Adresse, nachdem ich es kurz gegoogelt hatte. Es war fünf Minuten, bevor One Direction offiziell verkünden würde, dass es vorbei war.

Wir erreichten die Straße und Catherine schnappte kurz nach Luft. Die komplette Fahrbahn war verstopft mit Menschen. Mädchen, die Banner hochhielten, einige weinten. Ich entdeckte einige Polizisten, die sich verzweifelt bemühten die Fahrbahn freizuhalten, jedoch kläglich scheiterten. Catherines Ausdruck verhärtete sich.

„Dann werden wir mal probieren, hier durchzukommen." Dann drückte sie mehrmals auf die Hupe und ging langsam aufs Gas. Im Schritttempo bahnten wir uns im Auto durch die Menge. Ich versuchte mein Gesicht leicht zu verdecken, dennoch glaubte ich in einigen Gesichtern ein überraschendes Erkennen zu sehen. Doch die meisten waren Gotts sei Dank zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

BROKEN SCENE / H. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt