BROKEN SCENE / H. S.

If we wake up wanna break up

LOUIS

„Alle charmanten Leute sind verwöhnt. Darin liegt das Geheimnis ihrer Anziehungskraft"- Oscar Wilde

19. September 2014

Ihre wunderschönen langen Haare kitzelten mich an meiner Nase, während sie sich über mich beugte um mich zu küssen. Ich grinste leise in mich hinein, während die Sonne mich leicht an der Nase kitzelte. Ich sah in ihre wunderschönen Augen, die immer zwischen braun und grün schwankten. „Eleanor" murmelte ich leise, während meine Hand ihre Hüfte hinunterwanderte. „Louis...", murmelte sie leise. „Louis.", sprach sie lauter und ihre Stimme wurde plötzlich tief...

„LOUIS." Ich zuckte schreckhaft aus dem Schlaf. Ohne Orientierung sah ich mich um. Die Sonne blendete mich durch das Fenster und ich erkannte einige Hochhäuser. Ich versuchte mich daran erinnern, wo ich mich befand. Wir waren auf Tour gewesen.

Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, was gestern war. Ich war mit Liam und Niall in einem Casino gewesen. Ich seufzte. Anscheinend waren wir immer noch in Las Vegas. Langsam wurde es wirklich unglaublich anstrengend den Überblick zu behalten. Die letzten Monate auf Tour hatten mir wirklich viel abverlangt, obwohl es unglaublich gewesen war in Stadien spielen zu können. Doch, wie mein Traum mir zeigte, vermisste ich Eleanor jeden Tag. Und das war das schwierigste daran immer unterwegs zu sein. Die Familie, die Freunde, die Freundin. Meine Freundin. Ich drehte mich zur anderen Seite und schreckte automatisch zurück.

Harry hockte an der Seite meines Bettes, nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und hatte mich offenbar aus dem Schlaf gebrüllt.

„Louis, ich habe Mist gebaut. Du musst mir helfen." Ich stöhnte.

„Was ist denn schon wieder?" Ich winkte ab. „Eigentlich ist es mir egal. Frag Niall. Der ist der Frühaufsteher." Ich sank zurück in mein Kissen, drehte mich von Harry weg und schloss genüsslich meine Augen. Vielleicht konnte ich meinen viel zu süßen Traum zurückholen.

„Louis. Ich habe geheiratet."

Ich schoss herum wie ein Blitz und war augenblicklich wach.

„Du hast WAS?"

Harry hockte dort und versuchte das, was er immer tat. Seine Probleme weg zu lächeln. Doch diesmal schien er wesentlich verzweifelter.

„Da ist dieses Mädchen in meinem Bett und sie hat den gleichen Ring am Finger wie ich und da ist dieses Blatt Papier, was wie eine Heiratsurkunde aussieht und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich erinnere mich an gar nichts.", wisperte Harry und mit jedem Wort kroch seine Stimme ein paar Töne höher, bis sie schließlich ganz versagte.

Ich starrte ihn eine Weile einfach nur mit offenem Mund an. Dann fragte ich das Erste, was mir einfiel. „Ist sie nackt?" Harry schüttelte wie wild den Kopf, dass seine Locken in meinem Gesicht landeten.

Ich trauerte meinem Traum hinterher, wo die Locken Eleanor gehört hatten und niemand verheiratet war, aber offenbar hatte ich in der Realität ein paar Probleme zu lösen. Ich stand schnell auf und zog mir das erste Shirt über den Kopf, was meine Hände finden konnten. Eine Jeans fand ich nicht, also nahm ich meine Jogginghose. Normalerweise hätte ich mich erstmal in die Badewanne gelegt und dann ein ausgiebiges Frühstück genossen, aber das war nicht möglich.

Ich seufzte ergeben. Ich musste meinem besten Freund helfen.

„Sie ist doch ganz hübsch. Bleib doch einfach mit ihr verheiratet." Harry starrte Niall mit einer Mischung aus Panik und Unverständnis an. Daneben seufzte Liam und Zayn gähnte ausgiebig. Sonderlich geschockt wirkte keiner von ihnen. Sie schienen nur genervt, dass ich sie knallhart aus den Betten geholt hatte. Aber hier brauchten wir mehr als zwei Köpfe, die über eine Lösung des Problems nachdachten. Vielleicht hatten wir einfach alle etwas in diese Richtung von Harry erwartet. Er feierte zu viel, trank zu viel Alkohol und hatte im letzten Jahr so viele Frauen abgeschleppt, dass sogar ich den Überblick verloren hatte. Der Witz war, dass Harry es nicht tat, weil er es genoss. Er tat es eher um sich von seiner Einsamkeit abzulenken. Er brauchte einfach dringend jemanden für eine Beziehung. Jemand, in den er sich wirklich verliebte. Und das war definitiv nicht jemand, den er betrunken in Las Vegas ehelichte.