Geduld zahlt sich aus

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Endlich war es soweit, heute Morgen wurde mir gesagt, dass ich direkt nach dem Frühstück zum Allvater kommen soll. Ich bin tierisch aufgeregt, und ich hoffe er sagt mir das was ich hören will. Nämlich das wir uns auf den Weg machen Meridiana zu finden. Ich ging meinen Gedanken nach und merkte gar nicht, das Sif mit mir redete. " Ähm, was?", fragte ich sie. Sie lachte:" Wo bist du denn bloß mit deinen Gedanken? Ich hatte dich gefragt was mit dir los ist, seit einer halben Stunde stocherst du gedankenverloren in deinem essen rum."

" Oh, wirklich? Das hatte ich gar nicht bemerkt. Liegt wohl daran das ich ziemlich aufgeregt bin. Der Allvater will mich sprechen und ich hoffe das es das ist was ich denke.", gab ich zu. Sie runzelte die Stirn:" Und was denkst du was es ist?" Ich schluckte einen fetten Kloß runter, jetzt muss ich es ihr sagen und sie wird nicht begeistert sein. " Ähm, naja....das ist so, ich hab mich zum Gefangenen geschlichen und hab ihn selbst ausgefragt. Die anderen haben mir dafür zu lange gebraucht. Mit ach und Krach konnte ich ihn dazu bringen mir zu sagen was ich wissen wollte, und jetzt habe ich die Hoffnung das er endlich ausgepackt hat. Ich habe nur abgewartet weil ich nicht auffliegen wollte. Odin hatte nämlich verboten mich in die Kerker zu lassen.", gestand ich.

Sie legte eine Hand an die Stirn:" Oh Vidia, was hast du dir dabei gedacht? Hätten sie dich erwischt hätte das schlimme Folgen haben können! Aber ich hatte mir schon gedacht das du das tust, du bist so ziemlich der ungeduldigste Mensch den ich kenne." Jetzt ging es mir schon besser und ich konnte endlich mal was essen. Gleich danach machte ich mich auf dem Weg zum Allvater.

Ich saß auf dem gleichen Platz wie immer, Odin selbst ging im Raum auf und ab. " Wir konnten immer noch keinen Erfolg bei der Befragung erzielen. Dieser Kerl ist wirklich eine harte Nuss. Aber mir ist zu Ohren gekommen, das sich letzte Nacht jemand in die Kerker geschlichen haben soll. Vidia, hast du etwas damit zu tun?", fragte er mich streng. Erwischt! Verdammter Mist!

Ich musste gestehen:" Ja mein König, ich bin letzte Nacht in den Kerkern gewesen. Aber ich hatte Erfolg dabei. Nur waren meine Methoden nicht gerade rühmlich, wenn ich gestehen muss." Er wirkte überrascht, aber nicht sauer, nur enttäuscht:" Ich habe mir schon gedacht das du es dir nicht nehmen lässt es selbst in die Hand zu nehmen. Du bist eine Frau der Taten, und voller Ungeduld. Aber du hast mal wieder gegen meinen Befehl gehandelt, noch ein weiteres Mal und du wirst die Konsequenzen tragen müssen."

Ich nickte als Bestätigung das ich verstanden habe. Er redete weiter:" Ich denke mal, du hast dein Ziel erreicht oder? Konntest du rausfinden wo deine Heimat liegt und wo sie sich verstecken?" Ich nickte erneut:" Ja, ich weiß wo Meridiana liegt, aber wo genau sie sich verstecken konnte er mir nicht sagen. Sein Komplize hat dem Anführer von den Begebenheiten berichtet und weckte sein Misstrauen. Er wurde abgefangen und wie ein Verbrecher ins Versteck gebracht. Da seine Augen verbunden waren konnte er nicht sehen wo es hinging"

Er strich sich über den Bart:" Also schön, ich habe eine Aufgabe für dich. Begib dich zum Bifröst und rede mit Heimdall, sag ihm was der Gefangene dir gesagt hat. Er wird mit diesen Informationen versuchen den Planeten zu finden. Ich hoffe es gelingt ihm, und nun geh!" Das reichte um mich schnellstens auf den Weg zum Bifröst zu machen. Ich glaube der Allvater ist leicht angesäuert. Ich sollte ab jetzt besser keine Alleingänge mehr Unternehmen, sonst werde ich selbst noch eingesperrt.

Am Bifröst angekommen erwartet Heimdall mich bereits. Er verbeugte sich: " Eure Hoheit Prinzessin Vidia von Meridiana, wie kann ich euch dienen?" Ich verbeugte mich ebenfalls:" Der Allvater schickt mich. Ich habe Informationen die helfen können Meridiana zu finden." Er nickte und bat mich in die goldene Kuppel.  Ich hab ihm die Infos die er brauchte und hatte aber das Gefühl, ich hab was wichtiges vergessen.

" Es ist schwer den Andromedanebel zu durchdringen, habt ihr eine genauere Angabe?", fragte er. Ich überlegte noch mal, dann fiel es mir ein:" Ach ja genau! Er sagte Meridiana befindet sich genau in der Mitte des Systems." Er versuchte es noch mal, ich hoffe diesmal findet er ihn. Ich beobachtete ich dabei aber er hat ein perfektes Pokerface. Ich musste mich also wieder gedulden, Mist ey! Es dauerte schon eine Weile bis er mal wieder eine Regung zeigte, aber sein Pokerface behielt er trotzdem.

Na gefühlten Stunden drehte er sich zu mir um:" Eure Hoheit, ich konnte euren Planeten ausfindig machen. Es war sehr schwer, weshalb ich hoffe das er seinen Standort nicht ändert. Aber das wage ich zu bezweifeln. Ihr könnt nun dem Allvater davon berichten." Ich bedankte mich überschwänglich und konnte es kaum erwarten endlich nach Hause zu kommen. Schnell wie ein geölter Blitz flitzte ich durch die Gänge zum Allvater.

Er öffnete die Türen und schien überrascht mich so schnell wieder zusehen. " Vidia? Sag, habt ihr ihn denn so schnell gefunden?", fragte er. Ich nickte eifrig:" Ja mein König. Heimdall hat Meridiana finden können." Er ging weiter in den Raum hinein und unterschrieb ein Formular. Dann kam er zu mir zurück und drückte mir den Zettel in die Hand. " Bring das bitte zum Bibliothekar, der Standort des Planeten muss genau erfasst und archiviert werden. Er wird sich um alles kümmern. Und bereitest dich darauf vor eine lange Reise zu unternehmen, in wenigen Tagen schon wirst du zu deinem Heimatplaneten aufbrechen und ihn unter die Lupe nehmen.", sagte Odin und grinste mich an.

Ich könnte schreien vor Glück. Endlich ist es bald soweit. Dann werde ich endlich mein zu Hause sehen. Bevor ich ging hielt Odin mich nochmal zurück:" Eins noch, bevor du aufbrichst möchte ich das du noch einmal zu mir kommst. Ich möchte dir dann etwas geben was dir bestimmt gefallen wird, und es wird dir von Nutzen sein." Ich bedankte mich und ging auf mein Zimmer. Ich konnte es gar nicht mehr abwarten, weswegen ich auch sofort schon meine Sachen für die Reise packte.

Ich konnte einfach nicht einschlafen, egal was ich auch versuchte, es klappte alles nicht. Ich Schlich durch die Gänge in richtung Lokis Zimmer. Ich klopfte leise an und hoffte er hört es auch. Nach kurzem warten ging die Tür auf:" Vidia? Was machst du denn hier es ist mitten in der Nacht, komm erstmal rein bevor dich jemand sieht." Ich setzte mich zu ihm mit aufs Bett und erzählte ihm alles. Ich erzählte ihm wie aufgeregt ich bin und das ich es kaum noch erwarten kann, aber auch das ich Angst hatte. Angst davor nicht meine Eltern vorzufinden, sondern nur ihre verstaubten und womöglich auch geschändeten Gräber.

Verständnisvoll nahm er mich in den Arm:" Ich kann gut verstehen wie es dir geht. Du hast deine Eltern nie kennengelernt, und jetzt da es soweit ist, drängen sich dir die schlimmsten Sachen in den Kopf. Aber sie es doch mal positiv, du wirst dein zu Hause kennenlernen, dein Königreich. Das ist Grund genug sich zu freuen." "Du hast ja recht! Aber was wenn alles was eigentlich schön und in voller Blüte stehen sollte verdorrt und tot ist? Wenn die Wälder und Wiesen ausgestorben sind und alles nur eine endlose Einöde ist? Was tu ich dann?", fragte ich ihn.

Er sah mir in die Augen:" Dann wirst du den Alnitak zeigen wo es langgeht und dein Königreich retten! Wenn du das geschafft hast, wird sich die Natur wieder erholen und alles wird wieder wunderschön sein, genau wie du." Und mit diesen Worten verdanken wir in einem leidenschaftlichen Kuss voller Zuneigung. Ich liebte diesen Mann unendlich, und er hat recht. Ich werde mein Königreich retten, komme was wolle!

Auf Ewig mein König (Loki FF) *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt