Irgendwie habe ich die Tage hier im Krankenhaus rumgekriegt, aber ich bin echt froh, hier endlich rauszusein. Ich habe meine Zeit eigentlich nur mit Lesen verbracht, was mit der Zeit aber auch anstrengend wurde. Ich verstehe sowieso nicht, warum ich ewig dort festgehalten wurde, auch wenn drei Tage noch in Ordnung sind, wenn mein Knöchel nur verstaucht war und ich eine Erkältung hatte, die mittlerweile schon wieder verschwunden ist. Manchmal sind Ärzte, vor allem die in Krankenhäusern sehr seltsam. Entweder sind sie zu oberflächlich oder übertrieben ängstlich. Dass ich in dieser Zeit kaum etwas gegessen habe, sollte sich von selbst verstehen, wenn man schon mal das Essen im Krankenhaus zu Gesicht bekommen hat.
Cathy und Tyler haben mich solange besucht, bis sie wieder abgefahren sind, was zwei Tage später nach meinem kleinen Unfall war. Cathy ist ganz in Ordnung, ihr Charakter ist gar nicht so schlimm, wie ich immer dachte und dass sie mich besucht hat, muss ja auch was heißen. Ich musste wieder feststellen, dass Tyler ebenfalls kein schlechter Typ ist, aber nicht auf der Ebene, wie er sie anfangs mit mir haben wollte, dafür passt er dann doch nicht so gut zu mir. Er ist einfach nicht wie...Er ist lieb und nett, vielleicht auch ein bisschen zu sehr. Mir fehlt da eine gewisse Spannung, die ich zwischen uns noch nicht gespürt habe. Wir haben sogar darüber geredet und er kommt damit klar, natürlich tut er das, es ist ja schließlich nicht so, als hätte er keine Auswahl und genügend Chancen, eine zu finden, die wirklich etwas für ihn fühlt.
Ryan ist nicht nochmal hergekommen, nachdem er mich hergebracht hat. Auf der einen Seite bin ich wahnsinnig froh darüber, so schnell nicht wieder mit ihm reden zu müssen. Ich habe Angst, was mir aus dem Mund rutschen könnte, was ich eigentlich gar nicht sagen will. Er hat mich mit seinen letzten Aussagen viel zu sehr verwirrt, vielleicht meinte er es doch nicht ernst oder ist wieder zur Besinnung gekommen. Ich hasse Durchschaubarkeit, aber noch schlimmer ist es, wenn man sich den Kopf über jemanden zerbricht und zu keiner Antwort gelangt. Auf der anderen Seite überkommt mich ein leichtes Gefühl von Enttäuschung. Er hat sich so leicht abwimmeln lassen, dabei dachte ich immer, er wäre viel hartnäckiger, aber nur, wenn er etwas wirklich will.Irgendwann bin ich dann auch endlich mal wieder zu Hause und muss feststellen, dass ich es wohl zum ersten Mal richtig vermisst habe, zu Hause zu sein. Ich humple etwas, versuche so gut wie möglich alleine zu laufen. In meinem Zimmer angekommen, stellt meine Mutter einen Tee auf meinen Nachttisch und ich lege mich auf mein Sofa. Ich habe noch ein ganzes Wochenende, um mich auszuruhen, bevor die Schule wieder losgeht. Wenn ich nicht richtig laufen kann, werde ich genauso vor Langeweile sterben, wie im Krankenhaus, aber immerhin habe ich zu Hause Internet. Beim Stichwort Internet greife ich sofort nach meinem Handy. Ich hatte seit Tagen weder Empfang, noch Internet und während der Autofahrt habe ich geschlafen. Mein Handy ist überfüllt mit ungelesenen Nachrichten, davon keine von Ryan.
2 Monate später
Ich kann wieder richtig laufen, ein Wunder ist geschehen!
Es waren sehr komische zwei Monate. Meine Mutter muss wohl irgendeine Erkenntnis gehabt haben oder wurde verhext, anders kann ich mir nicht erklären, warum sie sich plötzlich wie eine gute Mutter verhält. Doch dann fällt mir wieder ein, dass sie jetzt verliebt ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Harry so einen Einfluss auf meine sonst recht gefühlskalte Mutter hat, aber es muss wohl so sein. Liebe ist schon ein sehr seltsames Konzept.
Zwischen mir und Ryan ist dafür komplett Funkstille. Ich bin ihm zwei Wochen erfolgreich aus dem Weg gegangen oder habe ihn ignoriert, irgendwann hat er sich das von mir abgeguckt. Vielleicht ist das der beste Weg, immerhin ist das auch eine Art Neustart, da wir uns sonst schließlich nur angeschrien haben. Zugegeben, manchmal vermisse ich es, mich mit ihm anzulegen.Heute Abemr gehen wir mal wieder essen mit Harry und Ryan. In einer Woche ziehen wir zusammen und die beiden haben wohl noch eine weitere große Neuigkeit zu verkünden. Entweder ist meine Mutter schwanger, was ich bei dem Alter nicht hoffe oder sie heiraten, was anderes kann es wohl kaum sein. Krebs hat schon mal keiner, dafür sind sie zu fröhlich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das laufen soll, wenn ich Ryan auch noch jeden Tag zu Hause sehe, denn da kann ich ihm nun wirklich schlecht aus dem Weg gehen und reden werden wir wohl auch mal müssen. Es ist schon merkwürdig ihm gegenüber zu sitzen, unsere Begrüßung vorhin war dazu noch nicht mal vorhanden. Seitdem wir hier sitzen, liefern wir beide uns ein Anstarrbattle, aber ich denke nicht eine Sekunde daran aufzugeben.
"Also wir möchten euch noch etwas sagen." Harry ergreift Mum's Hand und sie lächeln sich an. Ich habe sie wirklich noch nie so glücklich gesehen, meine Mutter ist ein völlig anderer Mensch.
"Wir werden heiraten." , sagen sie im Duett. Ich wusste es, aber das hätte jeder erraten können. Das ging schneller als ich gedacht hatte.
Diesmal bleiben Ryan und ich sitzen. Sein Blick ist ausdruckslos und nach einer Weile scheint er sich zu entspannen. Ehrlich gesagt freue ich mich für die beiden. Sie sehen wirklich glücklich miteinander aus. Warum sollte ich Mum ihr Glück verwehren, wenn es mir von Nutzen ist? Das sieht Ryan hoffentlich auch ein bei seinem Vater. Unsere beiden Elternteile wirken etwas verdutzt, da wir doch bei ihrer letzten Verkündung wütend aufgesprungen sind. Es ist tatsächlich komisch, sich vorzustellen, bald mit Ryan verschwistert zu sein, ein bisschen ekelhaft ist es auch, da wir uns schon geküsst haben, aber er ist ja nicht mit mir blutsverwandt.
Der Abend verlief also ganz okay, sogar besser als erwartet. Wir beiden haben zwar nicht viel geredet, aber wenigstens gab es im Gegensatz zum letzten Mal auch kein Drama.Wir fahren alle gemeinsam nach Hause.
mum und Harry verschwinden sofort nach oben. Ich will mir gar nicht vorstellen, was sie dort machen. Ryan und ich stehen noch im Wohnzimmer, zwischen uns getretene Stille.
"Also du kannst entweder auf der Couch in meinem Zimmer schlafen oder hier im Wohnzimmer, ist mir egal.", sage ich irgendwann, weil ich endlich in mein Zimmer will. Erst gibt er mir keine Antwort, als würde er es in Erwägung ziehen, bei mir zu schlafen, sodass ich kurz Angst bekomme.
"Ist schon okay, ich kann hier unten schlafen. Kannst du mir noch Bettzeug besorgen?"
Ich beeile mich damit, werfe noch ein Nacht! hinterher, bevor ich auch schon oben bin.
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Fuck you, Bad Boy!
Teen FictionDie 18-jährige Tess ist die Neue an ihrer Schule. Schon wieder. Und es kotzt sie an. Vor allem dieser total heiße...ähm, Entschuldigung...Super dumme Bad Boy trägt nicht gerade zur Freude in ihrem Leben bei. Doch es ist echt verdammt schwer, seiner...