Die nächsten Tage werden zur wahren Hölle und erst jetzt zeigt sich, was für ein furchtbares Arschloch Ryan eigentlich ist, dabei fand ich ihn am Anfang, als wir uns erst kennengelernt haben schon unerträglich. Doch da hat er einfach nur dumme Sprüche abgelassen und mein Interesse für ihn war kaum existent, ganz anders als jetzt. Was er mir mittlerweile antut, ist tausendmal schlimmer als früher. Er ignoriert mich, tut die ganze Zeit so, als wäre ich Luft. Wenn ich vor ihm stehe, läuft er einfach an mir vorbei, sieht mich nicht einmal an. Letztens sollten wir gemeinsam eine Gruppenarbeit machen, allerdings hat er sich zu einem anderes Mädchen gesetzt und deren Partner zu mir geschickt. Auch zu Hause bin ich für ihn nicht anwesend. Das ist schlimmer als tausend Schläge ins Gesicht und ich bezweifle nicht, dass er weiß, wie weh mir das alles tut. Nur frage ich mich, warum er das macht, was das für einen Zweck hat. Denkt er nicht, er hat mir durch seine Aktion mit Cathy nicht schon genügend Schaden zugefügt? Warum muss er dann noch so oft zustechen? Ich vermute, dass er wahrscheinlich nie etwas für mich empfunden hat, womöglich war ich nr ein Spielzeug, dass ihn mit der Zeit gelangweilt hat und jetzt bin ich so uninteressant, dass ich nicht einmal einen Blick wert bin. Der Gedanke, dass alles eine Lüge war, lässt meine Augen brennen. Schnell renne ich auf die Mädchentoilette in unserer Schule, bevor jemand Zeuge davon wird, dass ich heule. Ich warte ab, bis sich eine Träne befreit, doch dabei bleibt es auch. Ich habe mir geschworen, wegen so einem Idioten nicht zu weinen.
Wenigstens habe ich bald mein Abitur, dann kann ich weg von ihm und ihn vergessen, doch bis dahin muss ich noch ein paar Monate überleben. Ich kann das schaffen, mich bricht kein Junge dieser Welt.Als ich die Toilette wieder verlasse, sehe ich mir gegenüber, wie Ryan äußerst intensiv mit einem hübschen blonden Mädchen rumknutscht. Es ist nicht das erste Mal, dass ich dieses Spektakel beobachte. Dabei konnte ich feststellen, dass alle paar Tage ein anderes Mädchen an seinen Lippen hängt. Ich fasse es nicht, wie vielen Mädchen er den Laufpass gibt und wie wenig Selbstwertgefühl diese Mädchen haben müssen, wenn sie sich darauf einlassen. Ich gebe mir Mühe, nicht daran zu denken, wie sich seine Lippen auf meinen angefühlt haben. Ich versuche überhaupt alle positiven Gedanken an unsere kurzweilige Beziehung zu verbannen.
Am anderen Ende des Ganges entdecke ich Cathy, die ebenfalls das Geschehen vor mir anstarrt. Könnten ohre Augen Feuer schießen, wäre das Mädchen bei Ryan nur noch Asche. Als sie bemerkt, dass ich sie entdeckt habe, macht sie ganz schnell auf dem Absatz kehrt. Auch sie konnte ihn nicht halten, wie es scheint. Wir sitzen tatsächlich mal im selben Boot.Mein tägliches Outfit passt immer perfekt zu meiner Stimmung: Alles schwarz und meine Pullis sind viel zu groß. Ich könnte mich darin verkriechen, allerdings erlaube ich mir nicht, mich zu sehr gehen zu lassen. Ich darf nicht zu sehr leiden, aber etwas Leid steht mir dennoch zu.
Unsere Eltern haben auch schon längst mitbekommen, dass zwischen uns nichts mehr in Ordnung ist, was auch nicht schwer herauszufinden ist, wenn wir uns plötzlich nur noch anschweigen. Wenigstens haben sie den Anstand, uns nicht darauf anzusprechen, denn ich will mit wirklich niemanden darüber reden. Was gäbe es da auch groß zu sagen, außer dass ich schrecklich dumm und leicht rumzukriegen war? Es wird wieder vergehen und mein Leben geht weiter, hoffe ich zumindest.Am Freitag Abend wollte Ryan schon wieder los. Er ist jedes Wochenende weg und auch mittlerweile oft in der Woche, kommt dann aber entweder erst spät in der Nacht oder gar nicht wieder. Ich kann nicht verstehen, was mit einem Mal mit ihm los ist. So war er vorher nie, zumindest nicht so extrem, aber langsam artet das Ganze aus. Ich wage es aber nicht, mir noch Sorgen zu machen, das hat er nicht verdient. Vielleicht sollte er mal richtig auf die Schnauze fliegen, um mal wieder was mitzukriegen.
"Hey, wo willst du schon wieder hin?", frage ich ihn, als er die Treppe runtergeht. Das war mehr als mutig von mir. Die ersten Worte, die ich mich seit Tagen mal wieder traue, an ihn zu richten. Ryan lacht aber nur. Wie konnte ich auch erwarten, dass er einen Ton sagt.
Ich renne ihm hinterher und halte ihn am Arm fest, den er mir aber nur schnell entzieht.
"Können wir nicht mal reden, bitte? Was ist bloß los mit dir?" Er wird eh nicht mit mir reden, das weiß ich.
"Was ist los mit dir? Sei nicht so eine Klette und lass mich in Ruhe.", schreit er mich schon fast an. Ich wusste fast gar nicht mehr, wie sich seine Stimme anhört, doch dieser Ton lässt mich bor ihm Angst bekommen. Auch sehe ich das erste Mal wieder in seine Augen, doch der Zorn, der darin zu erkennen ist, lässt mich zurückschrecken.
"Ryan, bitte rede jetzt endlich mit mir! So kann das doch nicht weitergehen!", rufe ich ihm noch hinterher, aber da ist er auch schon durch die Tür. Es ist zum verzweifeln. Warum kann ich nicht einfach aufgeben?
Oben räuspert sich meine Mutter.
"Ich glaube es wird Zeit, dass wir mal miteinander reden.""Natürlich wussten wir, dass da irgendwas zwischen euch war, immerhin habe ich den Kuss zwischen euch mitbeobachtet, aber dass ihr so richtig zusammen ward, wenn auch nur kurz, habe ich doch nicht so erwartet.", gibt meine Mutter zu.
"Und er verhält sich erst so, seitdem du Schluss gemacht hast?" Ich habe ihr die ganze Situation zwischen uns erklärt, auch wenn es mir nicht unbedingt sonderlich leicht fiel.
"Vielleicht hat ihn das ja schwer getroffen und auf irgendeine Art muss er das jetzt verarbeiten, wenn diese auch nicht gerade schön ist."
"Aber dann bräuchte er doch einfach nur mal mit mir reden. Er hat ja nicht mal abgestritten, dass zwischen ihm und Cathy etwas war. Er hat nicht einmal versucht um mich zu kämpfen, stattdessen tut er mir immer und immer wieder weh", erkläre ich meiner Mutter.
"Manchmal kann man Männer nicht verstehen. Da scheinen sie ihr Hirn komplett auszuschalten und benehmen sich wie wilde Tiere. Dahinter werden wir wohl nie eine Logik erkennen. Aber viel wichtiger ist, dass du dich nicht zu sehr von ihm beeinflussen lässt. Du darfst dich in keinem Fall für ihn aufgeben. Am Ende ist das genau das, was er erreichen will. Bleib stark." Das versuche ich.
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Fuck you, Bad Boy!
Roman pour AdolescentsDie 18-jährige Tess ist die Neue an ihrer Schule. Schon wieder. Und es kotzt sie an. Vor allem dieser total heiße...ähm, Entschuldigung...Super dumme Bad Boy trägt nicht gerade zur Freude in ihrem Leben bei. Doch es ist echt verdammt schwer, seiner...