Wir küssen uns. Schon wieder. Ich sollte ihn wegstoßen, aber ich kann nicht. Zum einen weil ich gar nicht die Möglichkeit dazu habe und zum anderen WILL ich es auch gar nicht. Ich frage mich, was mit mir nicht stimmt. Er behandelt mich schlecht, ich kamn ihn nicht ausstehen und doch verliere ich mich in ihm, sobald er mich küsst. Vielleicht bin ich krank, eine bisher unentdeckte Krankheit. Oder Ryan ist ein Zauberer, der alle mit seinen Lippen manipulieren kann. Was es auch sein mag, so kann es auf keinen Fall weitergehen. Ich will mich nicht benutzen lassen und ich habe genug davon, nicht zu wissen, was Ryan eigentlich will und in gewisser Weise auch, was ich will. Warum fühlt es sich so gut, so richtig an, ihn zu küssen, warum ist er dann nicht der Ekel, der er sonst immer vorgibt zu sein? Warum lasse ich das jedes Mal wieder zu? Ja, er sieht verdammt gut aus, dass er nicht gerade untrainiert ist, durfte ich heute ebenfalls feststellen, doch so oberflächlich bin ich nicht, zumal Attraktivität nicht voraussetzt, dass man sich bei einer Person gleichzeitig wohl fühlt. Ryan fährt mit seinen Händen vorsichtig meine Taille entlang, als wärse sie aus hauchdünnem Glas, das jeden Moment zerspringen könnte. Diese Berührungen hinterlassen eine Gänsehaut und bringen mich zum Stöhnen. Er kommt bei meiner knochigen Hüfte an. Wieder werde ich mir bewusst, dass an mir nichts dran ist, dass ihn irgendwie auf mich scharf machen könnte, weshalb zieht er dann mich Cathy vor, die ihn am liebsten jedes Mal bespringen würde sobald sie ihn sieht? Eine Hand gleitet zwischen meine kalten Schenkel und will sich zu meinem magischen Dreieck durchkämpfen, doch da setzt plötzlich ein Alarm in meinem Kopf ein. Ich kann nicht mit ihm schlafen. Das habe ich bisher sehr selten in solchen Situationen gedacht. Doch nicht mit Ryan. Es würde manches vielleicht komplizierter machen, ich bin viel zu unsicher und ratlos in seiner Nähe und dann wäre da noch Tyler. Ich habe keine Ahnung, wo ich mit Tyler stehe, aber die Schuldgefühle setzen ein.
"Nein, Ryan.", stoppe ich ihn, wobei das eher wie eine Frage klang. Er nimmt seine Hand weg und geht von mir runter. Etwas enttäuscht sitzt er neben mir und ich versuche meine Gedanken und Gefühle zu sortieren.
"Warum machst du das?", stelle ich die Frage aller Fragen endlich.
"Was?" Er weiß ganz genau was ich meine, da bin ich mir sicher, er will nur die Antwort hinauszögern.
"Das alles. Du bist der größte Arsch und dann fällst du wieder einfach so über mich her. Und was ist da zwischen dir und Cathy?" Ich will so gerne Antworten auf diese Fragen, die mich noch verrückt machen, allerdings ist alles was ich bekomme ein Schulterzucken. Mir ist das Ganze zu blöd und so schwimme ich ohne ein weiteres Wort zurück zu den anderen, dicht gefolgt von Ryan.Mir ist wieder arschkalt, als ich aus dem Wasser komme. Als kurz darauf Ryan hinter mir auftaucht, spüre ich den fragenden Blick von Tyler. Ohne mich abzutrocknen schlüpfe ich in mein Nirvana T-Shirt und die schwarze Hose. Ich will schon gehen, aber Tyler hält mich auf.
"Hey, wo warst du vorhin? Ich habe mir fast Sorgen gemacht. Wir wollen noch sitzen bleiben, ein Lagerfeuer machen, ein bisschen was trinken und so. Bleib doch noch hier."
"Ich brauchte einfsch etwas Ruhe und bin zum anderen Ufer geschwommen." Als mein Blick auf Ryan fällt, möchte ich eigentlich nein zu seiner zweiten Frage sagen, was mein Gesicht wohl verrät.
"Bitte, lass mich nicht allein.", schmollt Tyler mit einem unwiderstehlichen Hundeblick.
"Okay.", stimme ich letztendlich zu, auch wenn ich absolut keine Lust habe.Am See gibt es einen kleinen Lagerfeuerplatz, den wir nutzen. Bisher durfte ich noch nie in den Genuss eines Lagerfeuer. Die tanzenden Flammen in der Abenddämmerung haben etwas Beruhigendes, Hypnotisierendes. Meine vom Wasser abgekühlte Haut nimmt allmählich wieder etwas Wärme auf. Ich sitze zwischen Tyler und Cathy, wobei mir Cathy wesentlich lieber als der Rest der Meute ist. Direkt neben ihr sitzt Ryan, an den sie sich auffällig unauffällig rankuschelt, er jedoch reagiert nicht darauf. Ein bisschdn bringt mich das schon zum Schmunzeln. Wie konnte ich am Anfang ernsthaft glauben, dass sie Ryan eins auswischen wollte, weil er Frauen wie Objekte behandelt? Durch die Runde wird eine Flasche brauner Rum gereicht, Ryan bietet mir sogar eine Zigarette an, was ich von ihm gar nicht erwartet hätte. Dankend nehme ich sie an. Meine letzte ist schon Ewigkeiten her, deshalb ist das Gefühl anfangs sehr befremdlich.
Tyler legt einen Arm um mich und drückt mich an seine Seite. Ein warmes Gefühl durchströmt mich und gleichzeitig spüre ich, dass ich angestarrt werde. Ein leichtes Schielen zur Seite verrät mir, dass Ryan seine Aufmerksamkeit auf die nicht vorhandene Lücke zwischen mir und Tyler gerichtet hat. Sich zu fragen, warum er davon so eingenommen ist, hätte vermutlich wenig Sinn.
"Lasst uns Wahrheit oder Pflicht spielen!", ruft Cathy plötzlich mit der Begeisterung eines Kleinkindes. Oh nein, bitte nicht solche Kinderspiele, da kommt doch nie etwas Gutes bei raus. Die anderen scheinen allerdings ebenfalls begeistert.Nach einigen Runden ist Cathy an der Reihe.
"Pflicht!", ruft sie ohne die Frage abzuwarten. Was anderes hätten ich nicht erwartet, wo es bei den Pflichten schon die ganze Zeit umd Knutschen, Fummeln und Ausziehen geht.
"Okay...Ryan und du. Los!" Die Kopie von Cathy hat sich das sicherlich nicht einfach nur so ausgedacht.
Mit einem Augenverdreher kommt er zu Cathy und quetscht sich zwischen uns. Während des Spiels hat sich der ein oder andere einfach umgesetzt. Er nimmt ihr Gesicht in seine Hände und sie knutschen drauf los. Als sie endlich fertig sind, starre ich sie immer noch an und Ryan grinst mich herausfordernd an. Schnell sehe ich weg. Glaubt er, das würde mir etwas ausmachen? Ich gebe zu, es ist ein wenig komisch.
"Tessa, du bist dran.", be,erkt Cathy.
"Okay, Pflicht." Ich ekelhafter Mitläufer.
"Küss die attraktivste Person hier." Kurz überlege ich, ob ich nicht einfach ein Mädchen küssen soll, aber das würde den Jungs am Ende noch gefallen.
Ryan sieht mich schon erwartungsvoll an, aber ich wende mich zur anderen Seite. An Tyler. Wie selbstverständlich küssen wir uns und würden vermutlich gar nicht mehr damit aufhören, wenn die anderen nicht anfangen würden zu pfeifen.
Wenn Blicke töten könnten, dann hätte mich Ryan's Blick schon tausendmal umgebracht.
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Fuck you, Bad Boy!
Fiksi RemajaDie 18-jährige Tess ist die Neue an ihrer Schule. Schon wieder. Und es kotzt sie an. Vor allem dieser total heiße...ähm, Entschuldigung...Super dumme Bad Boy trägt nicht gerade zur Freude in ihrem Leben bei. Doch es ist echt verdammt schwer, seiner...