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Ich kann nicht ohne ihn. Das wusste ich zwar schon viel länger, aber in den letzten zwei Wochen nochmal deutlich gezeigt. Ich fühle mich einfach leerer ohne ihn, als würde ein Teil von mir fehlen. Andererseits frage ich mich auch, wie es mit ihm funktionieren soll. Mein Vertrauen in ihn ist gebrochen. Ich werde eifersüchtig sein, wie niemand sonst und genauso misstrauisch werde ich sein. Aber das ist mir ja wohl nicht zu verübeln, nach dem, was passiert ist. Ich habe ihm nicht verziehen, dafür hat er zu viel Scheiße gebaut, aber ich werde darüber hinwegkommen. Manche fragen sich vielleicht, wie ich zu ihm zurück gehen kann, nach seinen dummen Aktionen-das Gleiche frage ich mich auch in jeder Sekunde. Dabei ist die Antwort darauf so einfach und doch so bescheuert. Ich liebe ihn. Ich weiß nicht warum und weshalb es ausgerechnet ihn treffen musste, aber das ist die Wahrheit und das einzige, was in dieser Situation zählt. Würde ich ihm weiter weh tun wollen, würde ich damit nur mich selber verletzen, weil ich meine Gefühle damit versuchen würde, zu ubterdrücken und das kann nicht lange gut gehen. Man kann sich eben nicht aussuchen, in wen man sich verliebt, es passiert einfach so. Im Nu hat Amor seinen Pfeil abgeschossen und wir werden zu Liebeskranken, die kaum noch bei Verstand sind.

Zwei Wochen sind vergangen. Zwei Wochen, in denen ich mit mir gekämpft habe und mich völlig isoliert habe. Ryan habe ich in der Zeit kaum gesehen, diesmal war es von meiner Seite beabsichtigt. Ich wollte mich nicht aus dem Konzept bringen lassen, brauchte einen klaren Kopf zum Nachdenken. Zudem musste ich mir auch überlegen, wie und wann ich ihm meine Entscheidung am besten verkünde. Ich denke, ich weiß jetzt, wie es weitergehen soll und allein bei dem Gedanken kriege ich vor Aufregung Herzrasen. Was ist, wenn er mich nach der Zeit nicht mehr will? Oder er hat sie sich anderweitig vertrieben, sprich mit anderen Mädchen. Werde ich ihm.jemals wieder vertrauen können? Keine Ahnung, aber ich will positiv in die Zukunft blicken.

Hoffentlich ist es auch die richtige Entscheidung. Aber so genau weiß man das wohl nie.
Ich stehe schon eine ganze Weile vor Ryan's Zimmertür und traue mich nicht zu klopfen. Ich bin ein Weichei. Okay, Zähne zusammen beißen und los.
Als ich allerdings klopfe und sich nichts regt, mache ich die Tür auf und muss feststellen, dass er gar nicht da ist.
"Schatz, wenn du Ryan suchst, ich glaube, er wollte sich gerade mit seinen Freunden draußen treffen." , hilft mir meine Mutter, die gerade mit einem Stapel Wäsche in sein Zimmer gekommen ist. Ich bin noch sauer auf sie und rede so gut wie nicht mehr mit ihr. Aber langsam sollten wir uns vielleicht doch mal aussprechen. Erstmal muss ich das mit Ryan endgültig klären und ich denke auch, dass ich weiß, wo ich ihn finden kann.

Gott sei Dank finde ich ihn schnell. Allerdings ist er ja nicht alleine, sondern umgeben von seinen Kumpels und ein paar Mädels, die sich an ihn ranschmeißen. Ernsthaft, die passen ihn nicht mal beim Fußballspielen in Ruhe? Ich spüre, wie Eifersucht in mir aufkeimt. Ryan scheinen diese Mädchen aber am Arsch vorbeizugehen. Ich bin etwas erleichterter als vor zwei Sekunden und atme tief durch, bevor ich weitergehen will.

Ich habe ein Problem. Ich traue mich nicht, auf ihn zuzugehen, aber sonst stehe ich hier noch stundenlang und ich will, nein ich muss das jetzt endlich erledigen. Als ich gerade zu Ryan gehen will, dreht er sich um und bemerkt mich. Er sieht ziemlich überrascht aus. Wir gehen gemeinsam in eine ruhige Ecke wo uns hoffentlich keiner stört. Zuerst herrscht bedrückendes Schweigen, da ich nicht weiß, wie ich beginnen soll.
"Wie kommt es, dass du aufeinmal mit mir reden willst? Hast du dich etwas endlich entschieden, wie es mit uns beiden weitergehen soll?" , meint Ryan etwas bissig. Na diese Laune ist ja mal motivierend, allerdings habe ich ihn wohl lange genug zappeln lassen.
"Ja, tut mir leid, wenn ich so lange gebraucht habe. Aber ich musste wirklich nachdenken. Was du gemacht hast war scheiße, auch wenn du nicht alleine dran schuld warst. Aber du hättest es mir sagen sollen. Schon früher. Im Prinzip kann ich ja dein Handeln verstehen, hätte es nicht mal wirklich besser gemacht. Und lass dich bloß nie wieder von meiner Mutter erpressen!"
"Heißt das etwa, du könntest mir vergeben?" , fragt er zögerlich.
"Irgendwann vielleicht, aber noch nicht heute. Ich hätte da allerdings ein paar Regeln. Also erstmal Finger weg von deinen bescheuerten Groupies! Wenn ich dich nur einmal mit einer erwische, dann kastriere ich dich höchst persönlich! Du musst jetzt immer ehrlich zu mir sein. Und komm nicht auf die Idee, genervt von meiner misstrauischen Art zu sein, schließlich habe ich das Recht dazu, da du mich verarscht hast." , kläre ich Ryan auf. Er fängt an zu kichern.
"Was ist?"
"Ach nichts. Das ist ja alles schön und gut, nur wer hat gesagt, dass ich immer noch was von dir will?"
Geschockt sehe ich ihn an. Das kann doch nicht sein Ernst sein?
"Mensch, das war ein Witz." Ich bin erleichtert, aber gleichzeitig auch wütend, dass er sowas sagt. Ryan nimmt mich in den Arm und flüstert: "Aber eine Sache hast du noch vergessen."
"Ach und die wäre?"
"Ich liebe dich!" , flüstert er mir ins Ohr.
"Ich liebe dich auch." , antworte ich.
Wir besiegeln unsere Worte mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Im Moment bin ich froh mit dieser Entscheidung. Wir werden schlechte Momente haben, er wird mir noch mindestens einmal das Herz brechen, wir bleiben vermutlich nicht mal für immer zusammen. Ich werde so oft eifersüchtig sein und misstrauisch. Wir werden uns noch oft streiten, aber all das nehme ich auf mich, denn es gehört nun mal zu einer Beziehung. Letztendlich werden diese kleinen schlechten Momente nie so stark sein, wie die unendlich schönen und das Wichtigste, was uns verbindet: unsere Liebe.

Jey, letztes Kapitel! Es kommt noch ein Epilog und dann ist meine zweite Geschichte auf Wattpad endlich zu Ende!

Fuck you, Bad Boy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt