Kapitel 64

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Vor der Show blieben wir alle in unseren Aufenthaltsräumen denn keiner von uns hatte Lust etwas anderes zu tun. Die Stimmung war ziemlich bedrückt da keiner wusste ob der Typ uns nicht immer noch beobachtete und jeden unserer Schritte überwachte.

Meine Stimmung war auch ziemlich am Arsch doch im Gegensatz zu den anderen wollte ich mich ablenken. Da aber keiner daran interessiert zu sein schien sich mit mir zu unterhalten ging ich raus. Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Spaziergang machen und das Gelände erkunden. Doch als ich um eine Ecke bog fingen plötzlich alle an "Melina!" zu schreien und ich stand mitten vor einem Absperrband und meinen Fans. Wirklich Lust mich mit ihnen zu unterhalten hatte ich nicht doch ich wollte nicht unhöflich sein also ging ich auf sie zu.

Nach zehn Fans mit denen ich Fotos gemacht hatte ging ich weiter zu dem elften. Bei diesem handelte es sich um einen älteren Mann, ich schätzte ihn auf Mitte vierzig, der wie alle anderen an dem Absperrband stand. Ich wunderte mich darüber denn eigentlich alle anderen meiner Fans waren Jugendliche. Trotzdem ging ich freundlich auf ihn zu und begrüßte ihn.

Ich:»Hi, wie geht's?«

Typ:»Gut und ihnen, junge Dame? «

Er hatte eine angenehme, dunkle Stimme doch mir gefiel nicht wie er mit mir sprach.

Ich:»Auch gut. Sie sehen nicht gerade aus wie meine anderen Fans.«

Er lächelte doch es sah unecht und künstlich aus. Ich verzog unmerklich das Gesicht.

Typ:»Das stimmt. Eigentlich bin auch nicht ich ihr Fan sondern meine Tochter. Sie sollte jetzt hier stehen doch sie sitzt im Rollstuhl und dieser hätte hier keinen Platz gehabt.«

Die arme Tochter, dachte ich. Es musste schon schwer genug sein im Rollstuhl zu sitzen. Dann auch noch nicht zur Gang-Tour gehen zu können musste schon sehr schlimm sein. Aber sie hatte ja so einen netten Vater der das für Sie tat. Dachte ich.

Ich:»Das tut mir echt leid! Soll ich ihnen vielleicht ein Autogramm für ihre Tochter geben?«

Typ:»Das wäre natürlich sehr nett allerdings könnten sie auch einfach kurz mit nach draußen, auf die Straße, kommen denn da wartet sie auf mich.«

Okay, diese Bitte war schon ziemlich ungewöhnlich doch was hatte ich schon zu verlieren? Entweder ich könnte mich wieder gelangweilt hinter die Bühne setzten oder ich könnte mit diesem Mann gehen und seiner Tochter einen großen Gefallen tun.

Ich:»Klar aber lange hab ich nicht Zeit denn dann muss ich mich für die Show fertig machen.«

Wieder lächelte der Mann und wieder sah es künstlich aus.

Typ:»Vielen Dank! Dann kommen Sie mit.«

Er bückte sich, ging unter dem Absperrband durch und zusammen liefen wir um das Gebäude herum. Ich hatte eigentlich erwartet das seine Tochter gleich hier auf der Straße in einem Auto oder so auf ihn warten würde doch das war nicht der Fall. Wir beeilten uns und Bogen schnell in eine Seitenstraße ab damit mich nicht zu viele Fans erkannten. Diese Straße sah nicht ansatzweise so aus wie die in der die Show statt fand. Hier türmen sich an der Seite die Müllberge und Scherben knirschen unter meinen Schuhen. Ich erkannte das es dich bei der Straße um eine Sackgasse handelte und wurde langsam unruhig.

»Wo ist denn ihre Tochter?«


LifewithMelina Wenn alles vorbei istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt