Kapitel 17

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Mary fiel ein Stein vom Herzen, als Mrs Hudson endlich die Augen aufschlug. Ihr Plan hatte funktioniert, sie hatte genau das erreicht, was sie erreichen wollte, auch, wenn Moriartys Handlanger dafür hatte sterben müssen. Er hatte eine Bedrohung dargestellt, die aus dem Weg geräumt werden musste. Deshalb Gewissensbisse zu haben, hatte Mary sich schon vor Jahren abgewöhnt. Sie hatte ein Leben ausgelöscht und dafür zwei weitere gerettet, was sollte daran schlecht sein?

Sie hatte die ganze Autofahrt aus London heraus überlegt, was sie unternehmen sollte und hatte ihren Plan dann ausgeführt. Sie wusste, dass Mrs Hudson und sie klein genug waren, um den Überschlag des Autos zu überleben. Anders, als Moriartys Handlanger, der sich das Genick gebrochen hatte, als er mit dem Kopf gegen das Autodach geknallt war, während das Auto sich überschlagen hatte.

Nachdem das Auto am Straßenrand zum Stillstand gekommen und auf dem Dach liegen geblieben war, hatte Mary, die während ihrer Ausbildung gelernt hatte, wie man in einer solchen Situation handeln sollte, sich eigenständig aus dem Wrack befreit. Sie hatte sich noch die Pistole hinten in den Gürtel gesteckt und hatte dann Mrs Hudson, die beim Überschlag das Bewusstsein verloren hatte, aus dem total demolierten Fahrzeug gezogen. Zu beiden Seiten der weitgehend unbefahrenen Landstraße lagen Wiesen. Mary hatte Mrs Hudson im weichen Gras abgelegt und sie mit der Jacke des fremden Mannes zugedeckt.

„Oh Mary!", rief Mrs Hudson verzweifelt aus, als sie den demolierten Wagen, in dem noch immer die Leiche des Mannes aus dem Autositz hing, sah. Nun holte der Schock sie ein und sie konnte nicht anders, als leise wimmernd anzufangen, zu weinen. Das war ihr einfach alles zu viel: Shellys Entführung, Moriartys Rückkehr und nun auch noch dieser fremde Mann, der einfach bei ihr eingebrochen war und alles verwüstet hatte, der sie niedergeschlagen und dann ebenfalls entführt hatte! Alles, was sie wollte, war ein friedliches, glückliches Leben zu führen, wie friedfertige alte Damen das nun einmal tun. Aber wer Sherlock Holmes als Untermieter hat, hat das wohl nicht zu erwarten. Außerdem liebte Mrs Hudson ‚ihre Jungs' Sherlock und John wie ihre eigenen Söhne und würde sie gegen nichts eintauschen wollen. Auch nicht, für ein gewöhnliches Rentnerleben. Sie seufzte laut, schniefte einmal in ihr Taschentuch und ließ sich dann von Mary auf die Beine helfen.

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„Also?", Sherlock warf Moriarty einen fordernden Blick zu. „Wo ist Shelly?", Sherlock wusste, seit Moriarty den Raum betreten hatte, wo sie sich befand, beziehungsweise besser gesagt, wo sie sich nicht befand, aber es machte ihm Spaß, den so verzweifelt gesund spielenden Moriarty noch ein bisschen im Dunkeln tappen zu lassen. „Das sagte ich doch bereits.", antwortete Moriarty, gequält grinsend: „In Sicherheit. Ihr wird nichts passieren, wenn du hier jeden Moment in die Luft fliegst. Meine Männer haben sie und sobald sie das Gebäude in sich zusammenfallen sehen, bringen sie sie in die Baker Street, wo Mrs Watson sie sofort in Empfang nehmen kann. Sherlock grinste in sich hinein. Moriarty, du kleiner, dreckiger Lügner, du denkst du kannst mich hier verarschen..., dachte Sherlock für sich: Für so naiv hätte ich dich nicht gehalten...

Ihm musste wohl ein kleines Grinsen entwischt sein, denn Moriarty fiel für eine Sekunde sein gespieltes Lächeln schlagartig aus dem Gesicht. „Was ist los?", fragte er plötzlich todernst: „Was grinst du so schäbig?", Jetzt gab Sherlock sich erst recht keine Mühe mehr, sein Grinsen zu verstecken und grinste sein Gegenüber süffisant an. „Wo ist denn deine Professionalität geblieben? Ich dachte du wärst ein Spezialist?" Sherlock warf noch einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, welchen er jedoch absichtlich in einer großen Geste vollführte, um den nun einem Zusammenbruch nahen Moriarty noch mehr zu beunruhigen. „Du hast noch ca. zwei Minuten Zeit, mir zu sagen, wo Shelly steckt, bis das Gift endgültig wirkt. Keine Sorge, es wird dich nicht umbringen. Nur wirst du dich leider vorübergehend nicht bewegen können, was zugegeben wirklich unvorteilhaft sein kann, wenn man sich in einem Gebäude befindet, während es gesprengt werden soll.", er hob gespielt bedauernd die Hände. „Tja, also gelähmt wirst du so oder so, jetzt bleibt nur noch die Frage offen, ob ich dich mit hier raus nehme, oder ob ich dich einfach hier liegen lasse. Eine kleine hilflose Moriarty-Spinne, gefangen in ihrem eigenen Netz.", „Was muss ich tun, damit du mich mitnimmst?", fragte Moriarty grimmig. „Nun ja, ich denke, das liegt offen auf der Hand, mein Lieber!", Sherlock schlenderte langsam und überheblich um das Pult herum: „Sag mir einfach, wo Shelly wirklich ist.", „Das sagte ich doch bereits!", knurrte Moriarty: „Sie ist ihrer Mutter näher, als sie wahrscheinlich denken!", der leise Hauch eines Grinsens huschte über Moriartys schweißnasses, blasses Gesicht. Seine Sinne waren getrübt von dem schläfrigen, schwindligen Gefühl, dass das Gift bei ihm verursachte. So kam es, dass der sonst so aufmerksam beobachtende Moriarty nicht mitbekam, mit was für einem regen Interesse der Consulting Detective auf seine Hand, die sich in seiner Manteltasche befand, blickte. Hätte er dies jedoch getan, dann hätte er sicher bemerkt, dass es nicht seine Hand war, die das Interesse des Detektivs auf sich zog, sondern das sich in ihr befindende Handy. Eifrig tippte Sherlock auf seinem Handydisplay herum.

Sherlock FF - Tick, Tack, Boom!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt