„Das nennen Sie ‚umstellt'?", Moriarty grinste Detective Inspector Lestrade provokant an: „Sie sind eine einzige, armselige Gestalt!" er lachte und sah wieder auf den unter sich liegenden Sherlock hinab, der vor Schmerz nur noch flach und rasselnd atmete. Tränen liefen über sein schmerzverzerrtes Gesicht, während er seine Hand auf die Wunde presste, verzweifelt versuchend, sich selbst vor dem Verbluten zu schützen. Der Anblick des hilflosen Sherlock ließ den Consulting Criminal vergnügt glucksen und er erhob seinen gläsernen Dolch erneut. Sherlock hielt inne, den letzten, tödlichen Stich erwartend, bereit von seinen Schmerzen erlöst zu werden. „Ich sage es Ihnen ein letztes Mal: Lassen Sie die Waffe fallen, Mr Moriarty!", doch Moriarty ignorierte Lestrades Aufforderung und holte aus, doch bevor die Klinge in Sherlocks Brustkorb eindringen konnte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Darauf folgte ein gläsernes Klirren, als die Scherbe in Tausend kleine Glassplitter zerbarst, die auf Sherlock und Moriarty hinabregneten, jedoch viel zu klein waren, um einen von ihnen zu verletzen: Lestrade hatte Moriarty die Waffe aus der Hand geschossen. Dieser seufzte einmal theatralisch, bevor er sich von Sherlock erhob, mit der unverletzten Hand ein paar Glassplitter von seinem Anzug strich und Lestrade ansah. „Wo ist eigentlich Johnnyboy?", sein Blick wanderte durch den Klassenraum: „Ist er noch immer so traumatisiert von unserem kleinen Meeting im Schwimmbad? Versteckt sich hinter seiner Assassinen-Mary? Weint sich bei ihr aus? Seine Schuldgefühle müssen wirklich grausam sein!", er kicherte, dann drehte er sich um und schlenderte gemächlich herüber zur Tür des Lagerraumes, die auf ihn gerichtete Dienstwaffe des DI ignorierend. Er legte eine Hand auf die Klinke, doch bevor er sie herunterdrücken konnte, wurde die Tür von der anderen Seite aufgerissen und John und Molly kamen herein gestürmt.
Diesmal war es Moriarty, der völlig perplex zurückstolperte, letzendlich das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel, wo er unter John, der ebenfalls gestolpert war, begraben wurde. Lestrade warf John Handschellen zu, die dieser sogleich an Moriartys Handgelenken befestigte.
Molly lief direkt an den Beiden vorbei, auf den reglos am Boden liegenden Sherlock zu. Sie kniete sich zu ihm und bettete seinen Kopf sanft auf ihrem Schoß. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie mit der Hand durch seine dunklen Locken fuhr, doch diesmal machte sie sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen. Sie liefen einfach ihre Wangen herunter und tropften von ihrem Kinn auf Sherlocks Stirn hinab. Er schlug die Augen auf und sah in ihre. Sie weinte. Er weinte. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. Molly war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Sie musste ihn retten, aber wie? Was sollte sie tun? So saß sie einfach nur da, an seiner Seite. Die Welt um sie herum schien grau zu werden und zu verschwimmen, in einem unendlich scheinenden Meer aus Tränen und Einsamkeit. Sherlock sah Molly noch einmal tief in die Augen. Er wusste nicht, was jetzt passieren würde. Würde er sterben? Er hatte Angst. Er wollte nicht sterben. Nicht so, nicht jetzt. Es war schon lächerlich: Er überlebte den Sprung von einem Hochhaus, einen Schuss ins Herz und nun lag er hier, erstochen von der Scherbe eines zerbrochenen Chemieutensils. Mollys tränengefüllte Augen waren das Letzte, was Sherlock sah, bevor der Nebel in seinem Kopf dichter und dichter wurde, jeden noch so kleinen Gang seines Gedächtnispalastes verschleierte und die Welt um ihn herum dunkler und dunkler wurde, bis sie schließlich endgültig von der Schwärze der Bewusstlosigkeit geschluckt wurde.
- - -
? Ich warte.
-MW
Sherlock, melde dich!
Ich brauche umgehend die Informationen!
-MW
SHERLOCK! Was ist los?
-MW
Mary schmiss wütend das Handy zurück in ihre Tasche. Nach dem 'Unfall' waren Mrs Hudson und sie von einem von DI Lestrades Angestellten abgeholt und zurück in die Baker Street gebracht worden. Sie hatte die Tasche geholt, in der sie ihre Ausrüstung verstaut hatte, und hatte unbemerkt das Haus verlassen. Sie und Sherlock hatten alles genauestens geplant, Sie war bereit für die Ausführung, das einzige was fehlte, waren Sherlocks Informationen, doch es kamen keine. Warum antwortete er nicht? Was war in der Schule passiert? Das Gift hätte inzwischen längst wirken müssen, aber warum meldete Sherlock sich nicht? Der Plan war so sicher gewesen, was hätte bitte schief gehen sollen?
Mary seufzte und tippte eine weitere SMS an Sherlock:
Sherlock, WO BIST DU?
WAS IST PASSIERT?
Bitte melde dich!
-MW
Sie starrte einige Zeit auf das Display, eine Antwort erhoffend. Vergeblich. Sie wollte das Handy gerade zurück in die Tasche werfen, als es begann, zu vibrieren. Keine SMS, ein Anruf. Sie sah auf den Bildschirm, Sherlocks Namen erwartend, doch da stand kein Name, nur zwei Wörter: Nummer unterdrückt, instinktiv wusste sie, wem die Stimme am anderen Ende der Leitung gehören würde. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie den Anruf abnahm.
„Was wollen Sie?", zischte sie.
„Na na na, was sind Sie denn gleich so aufgebracht?", zu Marys Überraschung war es nicht die Stimme, die sie erwartet hatte, jedoch kam auch diese ihr sehr bekannt vor. Der Mann fuhr fort: „Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie Sherlock nicht weiter mit SMS zu texten müssen, er wird sie sowieso nicht lesen können!", „Was hat er mit ihm gemacht?", die Stimme am anderen Ender der Leitung lachte nur. „Steigen Sie in das Taxi, das schon seit einiger Zeit zu Ihrer linken steht, der Fahrer wird wissen, wo Sie hin wollen!", „Wieso glauben Sie, dass ich so unvorsichtig bin?", „Weil Sie alles für Shelly tun würden, deshalb!", abermals lachte der Mann. Mary legte wortlos auf und lief auf besagtes Taxi zu. Sie stieg ein und der Fahrer fuhr los, ohne auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln. Die einzige Aufmerksamkeit, die er ihr widmete, war ein kleiner Blick durch den Rückspiegel, bevor er wendete und in die entgegengesetzte Richtung fuhr.
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Tut mir Leid, dieses Kapitel ist echt total beschissen :D Ich hatte eigentlich ein anderes geschrieben, aber durch BESCHISSENES KACK WINDOWS 10 ist es leider verloren gegangen. ich habe versucht, es aus dem Gedächtnis zu schreiben, bin aber leider kläglich gescheitert. Das Nächste wird hoffentlich wieder besser!
(btw: ENDLICH MAL EINE PASSENDE ZEICHNUNG!)
Eure JojoLiho ^^
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Sherlock FF - Tick, Tack, Boom!
FanfictionEtwa ein halbes Jahr nach seinem Verschwinden taucht Sherlock plötzlich wieder auf, denn Moriarty ist zurück und hat es auf John Watsons kleine Familie abgesehen. Als dann Johns Tochter Shelly entführt wird, ist allen sofort klar, wer dahinter steck...