Kapitel 24

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"Gar nicht.", antwortete Sherlock: "Bevorzugt sterbe ich gar nicht." Sebastian lachte: "Nun ja, es tut mir Leid, aber diese Option steht leider nicht zur Wahl." Sherlock hob überrascht die Augenbrauen: "Wenn Sie wüssten..." In einer blitzschnellen Bewegung, machte Sherlock einen Satz auf Moran zu und rammte ihm etwas Spitzes in die Schulter. 

Augenblicklich fühlte Sebastian sich schwach und hilflos. Alle Kraft wich aus seinem sonst so starken Körper und er sackte zu Boden. Die Injektion lähmte seinen gesamten Körper und kurz, bevor es auch seine Zunge erreichte, zischte er Sherlock ein: "Du Bastard!", entgegen. In der nächsten Sekunde hatte er bereits das Bewusstsein verloren. Sherlock prüfte Morans Puls, bevor er rüber zu einer der Vitrinen eilte und sie öffnete. 

Diese enthielt in erster Linie verschiedenste Pistolen. Sherlock nahm eine heraus und steckte eine in seine hintere Hosentasche. Er nahm eine weitere und schob sie in seine innere Manteltasche. Die Seitentasche füllte er mit jeweils drei Magazinen, bevor er zurück zu reglos am Boden liegenden Moran schlich. Er nahm ihm den Schlüssel ab und wollte sich zum Gehen wenden, als er hinter der zweiten Tür am anderen Ende des Raumes ein Geräusch vernahm. 

Kurzentschlossen drehte er sich um und lief dem Geräusch entgegen. Er schloss die schwere Metalltür auf und entdeckte dahinter eine Steintreppe nach oben. Kalter Wind wehte ihm entgegen und er wusste, dass diese Tür nach draußen führte. 

In großen Schritten eilte Sherlock die Stufen hoch. Als er das Geräusch eines startenden Motors vernahm, beschleunigte er seine Schritte noch und nahm immer drei Stufen auf einmal, doch er kam zu spät. Alles was er sah waren die im Dunkel der Nacht verschwindenden Rücklichter eines dunklen Wagens. 

"Mist!", rief Sherlock aus und kickte in den Schotter der Auffahrt. Wären sie in London, könnte Sherlock vielleicht noch mit dem Auto mithalten, über Dächer und Seitenstraßen schneller sein, als das Auto, das in den vollen Straßen der Großstadt nur langsam voran kam, doch hier, auf dem Land, wo es nur eine Straße gab, hatte er keine Chance. Moriarty war weg und Shelly sicherlich auch. Falls sie noch lebte...

Aber Sherlock war sich sicher, dass all das nur ein Bluff gewesen war, denn sonst hätte Moriarty ihm in all seiner Grausamkeit, den Leichnam des Babys mit Sicherheit gezeigt. Moriarty war so. Er tat so etwas, um den größtmöglichen Schaden anzurichten. Er wollte ihn nicht töten, er wollte ihn verbrennen. Innerlich. Und da sein erster Versuch gescheitert war, versuchte er erneut. Immer wieder. Es war sein einziges Ziel: Sherlock Holmes brennen zu sehen. Er würde es immer wieder versuchen, bis einer von ihnen tot war. Und Sherlock hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass das nicht er sein würde. 

Er zog sein Handy aus der Tasche und suchte in den Kontakten nach Johns Nummer. Er wählte sie und lauschte dem regelmäßigen, tutenden Geräusch. 

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John, Mary, Lestrade und Molly waren sofort losgefahren, als die von Sherlock angeordnete halbe Stunde vorbei war. Lestrade, der am Steuer saß, befolgte Mollys Anweisungen, die mit dem Laptop auf dem Schoß da saß und über die Handyortung Sherlocks Standort ausmachen konnte. 

John und Mary saßen auf der Rückbank und sahen angespannt durch die Windschutzscheibe nach draußen. Ihre Hände hielten einander fest. Jeder von ihnen brauchte in dieser schweren Zeit die Unterstützung und Wärme des anderen, um nicht in der Trauer unterzugehen. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Sie saßen nur stumm da und sahen nach vorn. 

Die Beiden wurden jäh aus ihren Gedanken gerissen, als Johns Handy klingelte. Er zog es hervor und sah aufs Display. "Es ist Sherlock!", rief er und die Anderen sahen ihn auffordernd an. Er nahm ab und stellte sein Handy auf Lautsprecher. 

"Sherlock?"

"John!"

"Wo bist du?"

"Im Familienanwesen der Moriartys. Ich hoffe, ihr seid schon unterwegs."

"Ja."

"Gut. Es wird euch auf der Landstraße ein dunkler Wagen entgegenkommen. Es ist Moriarty. Vermutlich hat er Shelly bei sich. Ich konnte Moran überwältigen und mich befreien, aber Moriarty ist entkommen."


Mary und John sahen sich an.

"Sebastian meinte, Shelly sei tot.", meldete sich nun Mary zu Wort. 

"Ich weiß, das hat er mir auch erzählt, aber es ist nicht war Mary. Shelly lebt und das wird auch so bleiben. Das verspreche ich euch. Haltet ihn nur auf, wenn er euch entgegen kommt, den Rest werde ich schaffen."

"Viel Glück."

"Euch auch."

Damit war das Telefonat beendet und die Anwesenden sahen sich fest an. "Ihr habt es gehört.", sagte Molly: "Shelly lebt und wir werden sie retten. Alles, was wir tun müssen, ist den Wagen aufzuhalten. Greg?"

"Ich schaff das.", er warf Molly einen Blick zu, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße fokussierte. 

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Sherlock rannte zur Vorderseite des Hauses und stieg in das leere Taxi, das die drei hergebracht hatte. Er schmiss sich auf den Fahrersitz und startete den Wagen, bevor er das Grundstück verließ und von der Dunkelheit des angrenzenden Waldes geschluckt wurde. 

Moriarty hatte einen erheblichen Vorsprung und der Wagen, den er fuhr hatte eine bedeutend bessere Leistungskraft als das alte Taxi und so kam es, dass Sherlock ihn nicht einholen konnte. Als er den Wagen erreichte, war er bereits von Lestrades Dienstwagen aufgehalten worden. Sherlock stieg aus, zog die Pistole aus seiner hinteren Tasche und rannte auf die beiden Wagen zu, doch von Moriarty war keine Spur. Ebensowenig von Lestrade, John und Mary, geschweige denn von Shelly. Nur Molly war noch da.

"Sherlock!", sie stieg aus dem Wagen und rannte ihm entgegen. "Wo sind die anderen?", "Moriarty hat es irgendwie geschafft, schneller zu sein, als Greg und John. Sie sind alle in den Wald gelaufen. Ich sollte hier bleiben und... Bescheid geben, wenn du kommst.", Sherlock sah ihr zwar an, dass das mit dem 'Bescheid geben' nur die halbe Wahrheit war, aber dafür war jetzt keine Zeit. "Welche Richtung?", fragte er und Molly deutete nach rechts. Sherlock nickte, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand in der Dunkelheit des Waldes. 

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Tadaaaa! Wow ein neues Kapitel *Applaus für Jo* ^^ 

Langsam neigt es sich wirklich dem Ende zu :D 

Wie bereits mehrfach angekündigt, kommt hiernach eine Multifandom Fanfiction und ich habe beschlossen, auch 'Real Life Personen' mit einzubauen. Meine Schwester und ich kommen auf jeden Fall drin vor und eine Freundin von mir auch. Ich wollte halt jetzt fragen, ob noch irgendwer Lust hat, Teil der Story zu werden. Dafür bräuchte ich allerdings euren Namen und eine kurze Beschreibung von euch. Außerdem muss ich noch wissen, bei welcher Serie ihr dabei sein wollt. Doctor Who ist unausweichlich, glaube ich. Sonst stehen noch zur Auswahl Sherlock, Supernatural und Jessica Jones. 

Schöne Grüße, 

JojoLiho ^^



Sherlock FF - Tick, Tack, Boom!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt