Mit seinem Daumen wischte er mir das Ketchup aus meinem Mundwinkel. Verharrte jedoch danach kurz an meiner Lippe. Es war kein kleiner, heisser Moment wie ich es erwartet hatte, denn er nahm meine Wange in seine Hand. Ich schluckte den Bissen runter und wartete ab. In letzter Zeit war mir bewusst geworden, dass man sich teilweise einfach der Situation hingeben konnte. Man musste nicht immer alles unter Kontrolle haben. Er beugte sich über mich, während ich auf dem Rücken lag. Er schmiss das Essen achtlos auf den Boden. Ich schlang meine Arme um seinen Hals, zog ihn zu meinem Mund Eine seiner Hände spürte ich auf meiner Hüfte. Ich wunderte mich jedoch mehr darüber, dass er sein ganzes Gewicht auf einen Arm stützen konnte, als dass er nun mein Top hochstrich. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Ich verlor mich in seinen grünen Augen und wollte mich gar nicht wiederfinden. Man hatte früher immer Angst davor, beim ersten Mal etwas falsch zu machen. Mit Freundinnen hatte man sich unterhalten, wann die richtige Zeit dafür war. Im Moment spielt das alles dann keine Rolle mehr. Es schien sich alles zu ergeben. Ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass Jason der Richtige war. Er löste bei mir Gefühle aus, die ich noch gar nicht kannte. Ich wollte nicht mehr aus dem Moment hinaus. Wollte einfach in diesem Hotelzimmer bleiben mit Jason.
- Jasons Sicht -
Sie lag ruhig neben mir. Alles in diesem Zimmer schien mit ihr eingeschlafen zu sein. Ihre Haare verdeckten ihr Gesicht. Ihr Körper unter der Decke. Ich hätte gerne meinen Arm um sie gelegt, doch die Angst ich könnte sie aus diesem Zustand reissen, liess das Verlangen schnell wieder verschwinden. Es schien alles so vollkommen zu sein. Momente gingen zwar vorbei, doch man sollte ihn geniessen. Ich betrachtete sie nur. Es war so ruhig, dass es schon fast tot sein könnte. Meine Gedanken lösten einen kalten Schauer auf meinem Rücken aus.
Der Gedanke daran, ich würde vor ihr mein Leben beenden, war angenehmer. Es war ein egoistischter Gedanke und ich hasste mich selbst dafür. Wenn ich einen Wunsch hätte, wäre es, dass ich zuerst gekillt werden würde. Doch in dieser Welt gab es keine Wünsche. Ich stand leise vom Bett auf, ging zum Schreibtisch und öffnete die Schublade. Ich nahm mir ein Papier heraus, einen Stift und setzte mich hin. Eine Viertelstunde später nahm ich den Schreiber zwischen die Zähne und starrte auf das weisse Blatt. Eine halbe Stunde danach stützte ich meinen Kopf auf meine Hand und starrte auf das leere Papier. Danach schaute ich nicht mehr auf das Ziffernblatt. Vielleicht ging es nicht darum die perfekten Worte zu finden. Wir waren auch nicht perfekt. Irgendwann steckte ich den Brief in den Umschlag. "Joyce.", schrieb ich auf die Vorderseite und packte ihn in meinen Rucksack.
Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte, also fühlte ich nichts. Erst als mein Kopf das Kissen berührte, empfand ich wieder etwas. Müdigkeit.- Joyces Sicht-
Eine Wärme auf meinem Gesicht zerrte mich aus dem Land der Träume. Genervt und irritiert öffnete ich die Augen soweit ich konnte. Die Sonne schien mir genau ins Gesicht. Erst danach bemerkte ich, die Hand, die auf meinem Bauch lag. Ich schubste sie von meinem Körper und stand auf. Von Jason kam irgendein undefinierbarer Laut. Ich stützte mich ab und atmete einmal tief durch. Ich betrachtete die silberne Verzierung um das Becken. Dann hob ich meinen Kopf und schaute in den Spiegel. In Bücher hatte ich immer gelesen, dass man nach dem ersten Mal findet, etwas habe sich verändert. Doch bei mir schien das nicht der Fall zu sein. Was mich wunderte war, dass ich meine Schlafhose und ein Top an hatte, da ich mich nicht errinern konnte, es angezogen zu haben. Kurze Zeit zweifelte ich an dem Geschehenen, doch der Knutschfleck an meinem Hals verriet mir, dass es nicht nur ein Traum gewesen war. Ich wusch mir mein Gesicht mit Wasser. Ein Atem in meinem Nacken liess mich kurz zusammenzucken. Jasons Arme schlangen sich um meinen Oberkörper."Wie geht es dir?" Seine raue Morgenstimme füllte den stillen Raum.
"Gut.", antwortete ich unüberlegt, weil man nunmal sagte, dass es einem gut ging. Doch mir ging es wirklich gut.
"Ich hoffe mal das stimmt.", zwinkerte er mir zu und kniff mich in die Seite. Ich quietschte kurz auf, befreite mich aus seinen Armen und piekste ihn widerrum auch in die Seite. Er sah mich warnend an, doch mit einem grossen Grinsen. Er trat vor mich, sah mich innig an. Doch unerwartet ging er in die Knie, hielt meine Knie fest und warf mich über seine Schultern. Er hielt mich an meinen Oberschenkeln fest. Er trug mich aus dem Badezimmer und warf mich sanft auf das Bett.
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Falls ich sterben sollte
أدب المراهقينJason hat keine Familie- er hat seine Gang. Obwohl es vielleicht nicht sein Traumberuf ist, Leuten "Probleme zu machen", wie sein Anführer immer untertreibt, fühlt er sich in der Gang wohl. Doch als er das Mädchen, von dem er jede Nacht träumt, das...