Hundertzwanzig Mal...

Between Worlds / Zwischen den Welten ( Bergtumor )

Es war sein erstes Mal. Und spätestens als er vor der den großen Hallen stand, auf denen "Gamescom 2015" prankte, fragte er sich, was er eigentlich hier tat.

Hatte er komplett den Verstand verloren ? Was wollte er hier, und wie sollte er es mit meiner Angst vor großen Menschenmengen, auf einer solchen Veranstaltung nur 5 Minuten aushalten ?

Kurz überlegte er, einfach auf dem Absatz umzukehren und zurück nach Hause zu fahren.

"Nein. Manuel L. Jackson Kryptonite Bergmann Müller, ( bei Bergmann machte sein Herz einen kleinen Hüpfer ) du wirst jetzt keinen Rückzieher machen. Los, geh schon !" motivierte er sich selber, zog sich seine Kapuze etwas tiefer ins Gesicht ( sicher war sicher ) und steuerte auf die Eingänge zu.

Als er endlich hineingelangt war, wusste er wieder weshalb er hier war. All diese neuen Spiele konnten ein Let'sPlayer Herz nur höher schlagen lassen. Mehrere Stunden hatte er damit verbracht, sich tausende Stände anzusehen und Games anzuzocken.

Ab und an hörte er lautes Gekreische wenn sich ein großer Youtuber zeigte. Dann liefen sie alle wie die Verrückten dorthin und verstopften alles." Wenn die wüssten " dachte er sich immer schadenfroh und drängte sich durch die Massen.

Er hatte zwischendurch schon einige Blicke auf die Leute werfen können, die er sonst nur aus dem Teamspeak kannte.

Simon war da gewesen, Dario, Patrick und Felix. Doch natürlich hatten sie ihn nicht erkannt, und er gedachte auch nicht, sich zu erkennen zu geben.

Gegen Abend wurden die Hallen langsam leerer, und Manuel hatte fast alles gesehen. Er hatte vor nach diesem Tag wieder nach Hause zu fahren und nicht in Köln zu bleiben.

Wozu auch, er hatte alles gesehen was er wollte.

Gerade als er in Richtung Ausgang steuerte, ging erneut eine Unruhe durch die Menge. Wieder steuerten alle in eine Ecke. Er wollte sich schon aus dem Staub machen, als er mitbekam wie ein Junge vor ihm sich hochstreckte und dann zu seinen Freund meinte: "Das ist Herr Bergmann. Schnell, lass mal dahin."

Sofort verlangsamte er seine Schritte und blieb schließlich stehen. Streckte sich auch, um über die Menschenköpfe hinüber schauen zu können. Sein Herz machte einen Hüpfer. Tatsächlich, dort hinten sah er einen recht großen Mann mit braunen Haaren und Kapuzenpulli, der gerade fleißig Autogramme gab und Fotos machte.

Ohne dass er darüber nachdenken konnte, steuerten ihn seine Füße direkt dorthin. Zielstrebig drängte er sich durch die Leute, sein Kopf war wie leergefegt. Endlich sah er ihn. Tim stand fast direkt vor ihm.

Er konnte nichts anderes mehr wahrnehmen außer diesem einen Menschen. Und dann, es kam ihm vor wie in Zeitlupe, drehte sich die Person vor ihm um, und ein Gesicht, von dem er schon so oft geträumt hatte, sah ihn an.

Einen kurzen Moment sagten sie beide nichts, dann fragte Tim :

" Was möchtest du ? Ein Foto oder ein Autogramm ?"

Manuel hatte es kurz die Sprache verschlagen. Die Leute um ihn herum wurden schon unruhig "Jetzt mach schon !" hörte er eine genervte Stimme hinter sich."Ehh-Ein...Ein Autogramm,bitte " stotterte er nervös, während er immer noch nur in diese blauen Augen starren konnte.

"Und worauf, wenn mir die Frage gestattet ist ?" wollte Bergmann wissen und grinste. Der Gefragte merkte wie er rot wurde, und kramte schnell seine Eintrittskarte hervor. Schüchtern reichte er sie Bergi und dieser unterschrieb gekonnt.

"Bitte sehr ". Er reichte ihm die Karte zurück, und Manu nahm sie zittrig.

"Warte " sagte er rasch, als Tim sich schon wieder anderen zuwenden wollte. " Ich bin es. GLP. Ich bin hier weil ich dir etwas sagen möchte. " "Manu ?" fragte Tim ungläubig und riß die Augen auf. "Ja, Tim. Ich bin es. Und ich.."

In diesem Moment kam Marie hinzu und nahm Herr Bergmanns Hand." Komm lass uns jetzt gehen. Du kannst morgen noch weiter Autogramme geben."

"Neeeiiin " schrie eine Stimme in Manus Kopf und er hasste sich dafür dass er letzteren Dialog nur gedacht und nicht gesagt hatte.

Aber wozu auch ? Tim hatte Marie. Er hatte ein öffentliches Leben, gab Autogramme, machte Fotos. Und er ? Er lebte einfach in einer völlig anderen Welt. Es würde sowieso niemals funktionieren. Er seuftze tief und schaute mit tränenverschleierten Augen auf. Bergmann und Marie waren schon weg. Die Menschentraube löste sich wieder auf.

Weinend machte sich Glp auf den Weg nach Hause. Es war ein Fehler gewesen. Dieser Ausflug zwischen den Welten. Bergi hatte nunmal seine eigene, und er auch.

Und daran würde er auch niemals etwas ändern können.