Break away / Sich lösen ( Kelay )

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Pov Delay


Noch einmal warf ich einen Blick auf die Koffer, die auf meinem Bett lagen. Hoffentlich hatte ich an alles gedacht. Wenn nicht wäre das eher ungünstig. Denn ich war nicht nur für ein paar Tage von zu Hause weg. Ich zog endlich aus. Weg von meiner Familie, weg von meinen Freunden, raus aus Köln.

In eine WG. In Berlin. Zu Kedos.

Es hatte sich einfach angeboten, jetzt wo Kelly nach Köln zog, war ein Platz frei geworden. Dominik hatte mich einfach so lange bearbeitet, bis ich schließlich eingewilligt hatte. Noch immer wusste ich nicht genau, warum eigentlich. Ich löste mich von praktisch allem was ich kannte, und zog in eine unbekannte Umgebung, mit fast nur unbekannten Leuten...

Nervös krampfte sich mein Magen zusammen, und ich lenkte mich rasch ab, indem ich mich an den Computer setzte und auf den Ts jointe.

"Haaallooo, Dario. Na, schon aufgeregt wegen morgen ?" wollte Bergi direkt wissen.

"Naja, es geht " log ich wenig überzeugend.

"Ach, dass muss dir nicht peinlich sein. Ich war damals auch mega aufgeregt als ich von Zuhause ausgezogen bin. Und dabei war meine erste Wohnung nur 10 Minuten von dort entfernt."

"Ja ? Warst du dann auch so einer, der seine Wäsche immer zu Mutti gebracht hat ?"

"Aber sicher. Man muss ja schauen, wo man bleibt."

Wir lachten beide, und meine Anspannung fiel ein wenig von mir ab. Dennoch konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen,weswegen ich einfach die Nacht durchmachte und ein paar Videos vorproduzierte für die Zeit des Umzugs. Schließlich war es so weit. In wenigen Stunden ging mein Flug, und ich begann mich von meiner Familie zu verabschieden. Besonders meine jüngste Schwester nahm das Ganze sehr mit, sie weinte ununterbrochen und ich musste ihr ein doppeltes Indianerehrenwort geben, sie ganz bald zu besuchen. Auch mir standen Tränen in den Augen, als ich ins Taxi einstieg und einen letzten Blick auf mein jahrelanges Zuhause warf.

Dann fuhr es los, ich kramte mein Handy aus der Tasche und schrieb Kedos, dass ich nun unterwegs war.

'Alles klar. Ich schmeiße dann mal langsam die ganzen Ladys aus der Wohnung und räume etwas auf ;) '

Ich grinste über seine Antwort. Typisch Dominik.Der Flug verlief glücklicherweise Problemlos. Trotzdem wurde ich mit jeder Minute nervöser. Nun sollte also ein neuer Lebensabschnitt beginnen.

Unsicher stand ich in Berlin, mit nichts als zwei Koffern, und einem Handy in der Hand.

'Wo bist du ??'

Das wollte ich auch gerne Mal wissen. Hilfesuchend sah ich mich um. Moment... Hatte ich nicht gerade dahinten..? Ohne an meine Koffer zu denken, rannte ich erleichtert zu Kedos und warf mich in seine Arme.

"Was bist du denn so stürmisch ?" grinste Kedos, und klopfte mir leicht auf den Rücken.

"Entschuldige" Rasch ließ ich ihn wieder los.

"Ach, war doch nur Spass " lachte er, stellte sich auf die Zehenspitzen, und zog mich wieder in die Umarmung. Es hatte sich gelohnt. Mein Umzug, mein Verlassen der gewohnten Umgebung. Ich hatte mich endlich davon gelöst, und nun konnte ich ein neues Leben beginnen.

Zusammen mit Dominik.


Hundertzwanzig Mal...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt