- part 10 -

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"Nein Korab ich will das nicht, ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen und deine Familie zerstören." Gab Linda von sich. "Wovon redest du da? Wer zerstört hier wessen Familie? Niemand kann meine Familie zerstören. Du bist meine Familie und wenn mein Vater meint er kann sich zwischen uns stellen, verlasse ich vorerst ihn als dich gehen zu lassen. Dann habe ich meine Familie immer noch." Er strich ihr über die Wange und lächelte sie an, nahm ihre Hand und küsste sie. "Es ist nur meine Mutter Zuhause. Du wirst sie mögen ich verspreche es dir."

Als sie das Haus betraten konnte Linda sich nicht halten. Ihre Knie wurden weich und sie war kurz davor umzukippen. Sie kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Das Haus war der Wahnsinn. Man konnte schon an jedem Millimeter erkennen, dass das Geld hier kein Problem war.

"Korab djali jem - Korab mein Sohn. Willkommen zuhause." Frau Azemi umarmte ihn und wandte sich Linda zu. "Mirë se erdhe n'shtepinë tonë -willkommen bei uns zu Hause" sie drückte Linda zu sich. Sie setzten sich hin.

Eine Angestellte brachte Kaffe und Wasser, etwas süßes zu essen und danach noch Tee. "Erzähl mir etwas über dich qikë" meinte Korabs Mutter. "I-ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich bin Kellnerin, habe auch kleinere Gelegenheitsjobs und halte mich so über Wasser. Familie hab ich leider keine. Von näheren Verwandten und Bekannten weiß ich auch nicht viel. Ich lebe mit 4 Studentinnen in einem kleinen Haus. Soviel zu mir." Sagte sie unsicher.

"Einen Namen hast du doch auch noch bestimmt oder?" Meinte Korabs Mutter.

Linda schaute zu Boden und überlegte ob sie ihr, ihren echten Namen nennen sollte. Doch in der Zwischenzeit antwortete Korab: "Linda e ka emrin mam' - sie heißt Linda Mama"

Korabs Mutter machte große Augen und ihr stiegen die Tränen hoch. Sie ging zu Linda und kniete sich vor ihr hin, nahm ihr Gesicht in ihre Hände und fing an zu heulen. Korab und Linda wussten nicht weshalb. Sie warfen sich gegenseitig einen Blick zu. Korab beruhigte seine Mutter und sie setzte sich wieder aufrecht hin.

"Mam qka pate? - Mama was hattest du?" Fragte Korab vorsichtig. "Sie schaute Linda an und lächelte kurz.

"Linda Shabani.  Bist im Krieg als Kind zu einer Familie gekommen welche für dich gesorgt hat. Hast dich mit dem kleinen  Jungen angefreundet, ihr wart unzertrennlich ihr konntet damals eure Namen nicht richtig aussprechen und nanntet euch Kobi und Lola. Als der Mann dieser Familie erfahren hat, dass deine Familie tot sei, setzt er dich auf die Straße ab. Du warst weg. Er fand dich aber wieder und nun lauert er dir nach und will, dass du die Schulden deiner Eltern abbezahlst. Dein Vater hat für uns gearbeitet. Aber dann musste auch er los e ty të ka lan si amanet per  kosovën. "

Linda war weg. Sie wusste nicht was zur Zeit passierte. "Wo-her wissen sie d-da... Das alles bitte." Ihr stockte der Atem. Ihre Hände wurden nass vom Schweiß. "Antworten Sie mir, Korab hast du etwas erwähnt. Schauen Sie mich nicht so an. Was ist los hier?"

"Kind, das Schicksal wollte es so, dass du zu uns zurück kommst. Das wir uns wieder sehen. Dein Herz hat dich nun wieder zu Kobi gebracht." Sie schluchzte.

Linda blickte zu Korab. Er starrte ins Leere. Seine Augen waren feucht. Er hatte geweint. Linda stützte ihr Gesicht in ihre Hände. Korab näherte sich ihr, legte ihren Arm um sie und küsste ihren Kopf.

"Ich hab gewusst, dass du mir näher stehst und das du diese Lücke in mir schließen kannst. Du passt in diese Lücke. Die Lücke hat deine Form. Die Lücke warst du. Und jetzt haben wir uns wieder."

Es war nun Zeit vergangen und sie hatten sich ausgesprochen. Linda war froh nun die Wahrheit zu kennen und eine offene Beziehung mit Korab führen zu können. Frau Azemi hatte ihr angeboten ihr den vollen Betrag zu geben, sodass sie die Schulden  nicht von ihrer Tasche abbezahlt. Linda stimmte zu, da sie keinen anderen Ausweg hatte. Es fiel ihr jedoch sehr schwer.


"Linda, ich gönne es Korab und dir sehr. Ich kann mir keine bessere Frau an seiner Seite vorstellen und auch keine bessere Schwiegertochter für mich. Mein Mann jedoch wird sicher nicht damit einverstanden sein. Wir warten bis er das Geld von dir bekommt, danach könnt ihr die Nachricht auch ihn überbringen. Hat euch wer zusammen gesehen?"


"Ja Sefer und Hamz die du zu Linda nach Hause geschickt hast. Falls die nichts sagen, weiß es sonst keiner außer du, die beiden, Arbenita und das Personal. Aber um ehrlich zu sein ist es mir sche#ss egal was er sagt Mama, er kann mich nicht noch einmal von ihr trennen."


"Ani, ani mir pra. Nihum neser, se tash mrrina n'shpi, hajd pra tung. Sadbere, Sadbere mrrina un ka je? -Ja, ja ist gut dann. Wir hören uns morgen , weil ich bin gerade eben zuhause angekommen. Ja okay dann, ciao. Sadbere, Sadbere ich bin wieder da, wo bist du? " 


Lindas Herz hörte für eine Sekunde auf zu schlagen. 


Pergjithmonë - für immer ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt