Kapitel 17

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Mein Wecker klingelte; schreckte mich so auf, dass ich mich plötzlich neben meinem Bett befand und das nicht einmal eine Sekunde später. Ich blinzelte wie verrückt. Scheiße. Warum fühle ich mich so schlecht? Ich war total im Arsch, weil ich das Wochenende kaum schlief. Ich war eher mit Edan zu Gange und nicht bloß das raubte mir jeglichen Schlaf, denn noch immer hatte ich Angst vor der Schule. Dennoch lag es nicht daran gemobbt zu werden, sondern dass man uns als Vampire enttarnte. Nun war Montag und wir mussten trotz alledem los. Andererseits freute ich mich in der letzten Zeit ziemlich darauf, da ich es lieber mochte, als im Haus zu glucken. Doch irgendwie... Mir war komisch. Das lag aber nicht an den Sorgen. 

Ich dachte immer, Vampire wurden nicht krank, aber darüber sprach ich mit Edan noch nicht. Antworten bekam ich aber nicht beim Fernsehen. Ich brauchte Aufklärung. Auf der Stelle. Denn obwohl ich meine Zehen in dem weichen Teppich grub und probierte mich zu konzentrieren, fühlte sich in mein Körper eigenartig an. Was ist das?, dachte ich und hielt anbei meinen Unterleib, der auf einmal zu schmerzen begann. Noch bevor ich ins Zimmer kotzte, rannte ich aufs Klo, um mich dort zu übergeben. Auf einen Schlag war mir enorm schlecht. Fast schaffte ich es nicht zur Toilette.

Auf der Stelle drang das Wort schwanger in meinen Kopf, aber es war nicht an dem. Keine Ahnung warum, doch ohne groß darüber nachzudenken, wusste ich sofort, dass das nicht stimmte. Es musste etwas anderes sein. Des Weiteren hätte Edan keinen Sex mit mir gehabt, wäre ich fruchtbar gewesen. Da war ich mir sicher. Außerdem war ein Baby zu früh. Auch für ihn. Aber was ist es dann?

Am Anfang, als ich noch ein Mensch war, mussten wir beide nicht aufpassen, weil so nie ein neues Leben entstanden wäre. Bei einer Vampirin und ihrem unsterblichen Partner war es aber komplett anders, auch wenn es bloß aller drei Jahre passieren konnte. Edan spürte es mit Sicherheit, wenn ich empfänglich gewesen wäre. Außerdem war ich erst seit wenigen Wochen wie er. Das konnte es auf keinen Fall sein. Bekamen Vampire ihre Periode? Davon hatte ich ja noch nie etwas gehört. Wenn ich nur nicht solche Bauchschmerzen gehabt hätte, dann wäre das wirklich ein Lacher gewesen; denn daran glaubte wahrscheinlich niemand.

»Ich habe dir ein Tee gemacht!« Edan tauchte urplötzlich hinter mir auf, legte mir ein Lappen in den Nacken und blieb hinter mir stehen. Ich allerdings hing noch immer über der Kloschüssel und bettete den Kopf auf die Brille. In diesem Moment fühlte ich extrem schwach. »Ich will keinen Tee«, maulte ich. Schon der Gedanken daran schüttelte mich. Kein Essen. Kein Trinken. Nichts wollte ich. Sogar Blut schien in diesem Augenblick nicht anziehend zu sein. 

Mit blassem Gesicht schaute ich Edan schließlich an und seufzte: »Was ist das?«, aber er lächelte leidlich, als verletzten in meine Schmerzen selbst. »Dir wird es nur noch heute und morgen so extrem schlecht gehen. Ich habe es schon in der Nacht gespürt. Du hast dich immer wieder von der einen auf die andere Seite geworfen und warst ziemlich unruhig... Ich hab es gerochen.« Skeptisch blickte ich ihm in die hellen Augen und wartete auf eine Erklärung, die mir sagte, was auf einmal mit mir los war. Ich konnte seine Worte nämlich nicht einordnen. »Deinen Eisprung!«, ließ er schließlich verlauten, half mir wieder auf und begleitete mich zurück zum Bett. 

»Was?«, stotterte ich und lachte prompt auf, doch das blieb mir im Halse stecken, als solch kurz darauf mein Unterlein schmerzlich zusammenzog. »Das ist doch jetzt ein Scherz, oder?« Das klang total verrückt. Nicht nur, dass ich jemals darüber nachdachte, doch wie konnte es sein, dass eine Vampirin so viel wegsteckte und es ihr bei solch einer Kleinigkeit enorm schlecht ging. Also wenn das nun immer der Fall war, dann... Ja was dann? Konnte ich auch nichts ändern. Trotz alledem war ich irritiert. Zum Glück dauerte dieser Zustand nicht lange an. Alle drei Jahre konnte ich das ertragen.

»Das bedeutet, dass wir die nächsten beiden Tage keinen Sex mehr haben werden!«, murmelte er ziemlich enttäuscht, was mich eher wunderte. Edan wolle mich zwar so oft spüren, wie es nur ging, aber er war nicht einer, der jeden Tag mit mir ins Bett steigen musste. »Darüber bin ich eher froh!«, konterte ich und setzte mich seufzend auf das Laken. »Ich glaube nicht, dass wenn es mir so dreckig geht, ich Bock habe«, setzte ich noch nach. Wie kam er denn auf so eine Idee? Nein. Definitiv nicht. 

Someday II - be a VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt