Best Friend of darkest time

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Hope's P.O.V

Ich wurde wach, weil Damon federleicht mit seinen Fingerspitzen über meinen Arm strich und so eine Gänsehaut bei mir auslöste.
Nur langsam öffneten sich meine Augen und blinzelten gegen das Tageslicht an das durch die leicht geöffneten Vorhänge ins Zimmer drang.
Ich konnte Damon's Körper neben mir spüren und hören, wie ruhig er atmete.Würden seine Finger nicht unaufhörlich über meinen Arm streichen, wäre ich davon ausgegangen, er würde noch schlafen.
>>Morgen, Schlafmütze<<, murmelte Damon und riss mich damit vollkommen aus dem Schlaf.
Ich konnte nicht verhindern, dass sich trotz des unendlichen Glückes das ich in diesem Moment tief in mir empfand, Angst in mir breit machte.
Was wenn ich Damon enttäuscht hatte?
Lauter solcher Fragen schossen mir durch den Kopf und verhinderten, dass ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte.
Es hatte mich viel Überwindung gekostet diesen Schritt zu gehen, aber ich war ihn nicht alleine und nicht unvorbereitet gegangen.Damon hatte mir geholfen, jede meiner Hemmschwellen Stück für Stück fallen zu lassen, weil er mich zu nichts drängen wollte.
Wir hatten lange gewartet, vermutlich länger als ein normales Paar in unserem Alter es für nötig hielt, aber nach all den Wochen die Damon meilenweit entfernt von mir auf einem anderen Kontinent und in einem anderen Land verbracht hatte, war ich mir sicher gewesen was ich wollte.
>>Ist alles inordnung bei dir?<<, fragte Damon besorgt nach, als ich nach einer Weile immer noch nicht geantwortet hatte.
Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich an seine Brust.
Warum sollte nicht alles inordnung bei mir sein?Mir war es nie besser gegangen und diese Nacht stand an der Spitze der Liste, der besten Nächte meines Lebens.
Abwesend malte ich kleine Kreise auf seinem Oberkörper und versuchte die passende Antwort zu finden.
>>Ja, es geht mir gut<<, antwortete ich schlicht und sah zu ihm hoch.
Seine blauen Augen sahen mich forschend an, durchbohrten meinen Blick als würde er versuchen, in meinen Augen einen Wiederspruch an sich zu finden.
Seine Hand wanderte von meinem Arm weiter nach Oben und strich durch meine Haare, doch er hielt meinen Blick fest fixiert.
>>Weisst du<<, begann er und lenkte seinen Blick auf die Zimmerdecke.>>Das war das erste Mal das ich aus Liebe mit jemandem geschlafen habe.Ich hatte mehr Angst davor, dich zu enttäuschen und dir wehzutun, als du mir.Das kannst du mir ruhig glauben.<<
Das war Damon's Art mir zu sagen, dass ich keine Angst haben sollte, aber würde es nicht direkt aussprechen, solange ich ihn nicht darum bitten würde.
>>Ich liebe dich<<, erwiderte ich und er zog mich näher an sich.
Mich hatte es zwar eine Menge Überwindung gekostet, aber die Gründe dafür lagen anders als bei ihm.Ich wollte garnicht wissen, wieviel Überwindung es ihn gekostet haben musste, mir so nahe zu kommen.
Von Lexi wusste ich, wie schwer es für ein Vampir war, sich immer in der Nähe von Menschen aufhalten zu müssen.Immer begleitet von der Gier nach Blut und einem unstillbaren Hunger.Leider konnte ich nicht in Damon's Kopf sehen und wusste nicht, wie er sich fühlte, wenn er in meiner Nähe war.Ich hatte keineahnung, wie schwer es ihm fiel, wenn er mit mir zusammen war.
Damon  ließ mich los und stand ganz ungeniert auf.Er hatte offensichtlich kein Problem mit Nacktheit.Als würde es ihn nicht weiter stören, schlüpfte er in seine Boxershorts und seine Jogginghose und warf mir meine Unterwäsche und ein Hemd von sich zu.
Das Hemd war mir viel zu groß, aber genauso war es von Damon vorgesehen.Es bedeckte grade so meinen Po und die Ärmel musste ich hochkrempeln.
Auf dem Weg nach Unten, warf er mich über seine Schulter.
>>In diesem Aufzug gefällst du mir wirklich gut<<, gab er schmunzelnd von sich und setzte mich auf der Anrichte in der Küche wieder ab.
Es störte mich nicht weiter, das ich keine Hose anhatte und so in der Küche saß.Sonst war ja nur noch Stefan im Haus und der war mein bester Freund.
Damon platzierte sich geschickt vor mir und strich über meine Wange.
>>Diese Nacht war wirklich unglaublich<<, sagte er und gab mir einen Kuss.
Jetzt hatte ich die Bestätigung und ich wusste das Damon mich nicht anlog.Er würde mich nicht anlügen, nur um meine Gefühle zu schützen.
Mein knurrender Magen machte sich lautstark bemerkbar und Damon ließ lachend von mir ab.
>>Da scheint jemand ziemlich hungrig zu sein<<, bemerkte er und wühlte in einem Schrank rum.
Ich musterte ihn und stellte fest, dass jeder einzelne seiner Muskeln unter Anspannung stand.Er schien sich nebenbei noch genau zu konzentrieren und biss hart den Kiefer zusammen.
>>Damon, ist alles inordnung bei dir?<<, wollte ich von ihm wissen, sprang von der Arbeitsplatte und strich über seinen muskulösen Rücken.
Es schien als wäre er genaustens darauf bedacht, sich nicht umzudrehen und mir sein Gesicht zu zeigen.
Von hinten legte ich meine Hand an seine Wange und zwang ihn so sich zu mir umzudrehen.Was ich sah, ließ mich im ersten Moment zurückschrecken, doch dann beruhigte ich mich wieder.Vor mir stand immer noch Damon, der Junge mit dem ich heute Nacht alles geteilt hatte.
Unter seinen Augen lagen dunkele Schatten und pochende Adern zogen sich durch sein Gesicht.Seine Augen waren nicht länger beherrscht von dem strahlenden Blau, das ich so liebte.Sie waren fast schwarz, mit einem dunkelen blauen Kern.Aus seinem Kiefer ragten Spitze Fänge und pressten sich gegen seine Unterlippe.
>>Du musst dich vor mir nicht verstecken<<, murmelte ich fasziniert und fuhr mit meinen Fingerspitzen über die Adern, die sich unter meinen Fingerkuppen anfühlten, wie schlagende Herzen.
Damon atmete tief ein-und aus, versuchte sich zu beruhigen.Es schien ihm zu gelingen, denn mit jedem Atemzug wurde er wieder zu dem, den ich kannte.
>>Entschuldige, eigentlich wollte ich dir das ersparen.Bis jetzt hast du das nie richtig mitbekommen<<, entschuldigte er sich.
Ich nickte und gab ihm erneut einen kurzen Kuss.
>>Das ist wirklich inordnung, Damon.Geh und hol dir was zu trinken<<, forderte ich ihn auf.
Er drückte mich beiläufig an sich und deutete dann auf den Schrank, indem er eben noch abgelenkt gewühlt hatte.
>>Du machst dir Frühstück und ich geh eben in den Keller und hol mir einen Blutbeutel hoch<<, erklärte er mir und verschwand dann im Flur.
So sieht Damon also aus, wenn der Vampir in ihm die Überhand hat, dachte ich mir und nahm eine Schale Cornflakes aus dem Schrank.
Heute Morgen würde ich einfach kein richtiges Frühstück hinunterbekommen, dafür hatte Damon heute Nacht gesorgt.Ich war viel zu glücklich, als richtig essen zu können.
Ich schüttete die Cornflakes in eine Schale mit Milch und schaufelte mir gleich darauf den ersten Löffel genüsslich in den Mund.
Hinter mir vernahm ich ein leises Rascheln und nahm an, dass es Damon war, der sich eigentlich immer lautlos durch das riesige Anwesen bewegte.
>>Also ich wusste ja das du schnell bist, aber...<<, mitten im Satz brach ich ab und betrachtete mein Gegenüber.
Der Löffel in meiner Hand fiel in meine Schale und die Milch spratzte aus der Schale auf den Boden und saute die Fliesen mit der weissen Flüssigkeit ein.Vor mir stand nicht etwa mein Freund, sondern ein ganz anderer.Vor mir in der Küche stand William und musterte mich ebenso Verwirrt wie ich ihn.
Ich schluckte und versuchte mich wieder zu fangen.
>>Was machen sie denn hier?<<, brachte ich endlich heraus.
William schien sich ebenfalls wieder zu fangen und schüttelte kurz den Kopf.
>>Ich bin bei einem Freund zu besuch.Er hatte zwar erwähnt eine Freundin zu haben, aber das du das bist habe ich jetzt nicht erwartet<<, antwortete er.
Ich blickte mich in der Küche nach einem Tuch um und nahm es dann um die Sauerrei vom Boden aufzuwischen.Damon hatte nie erwähnt, dass er Besuch hatte.Aber er konnte William garnicht kennen.Die Beiden waren sich bereits im Grill begegnet.
>>Mit wem redest du?<<, schoss Damon um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen.

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