Know what to do

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Hope's P.O.V

Zusammen mit Damon saß ich auf dem Sofa im Salon und starrte gedankenverloren in die Flammen des Kamins, die sich an den Holzscheiten hochschlängelten. Meine Familie hatte sich verabschiedet. Meine Großeltern waren nach der Bescherung und dem peinlichen erzählen von Geschichten aus der Kindheit gefahren und John hatte sich direkt nach der Bescherung aus dem Haushalt voller "Vampire" verzogen. Meine Mom lag schon im Bett und mein Vater war auch in sein Gästezimmer gegangen. Nur noch Stefan und Damon, zusammen mit mir und Elena saßen hier unten. Damon hatte seinen Arm um mich gelegt und trank einen Whiskey, während Stefan ebenfalls einen Arm um Elena gelegt hatte, jedoch vollkommen versunken mit seinem Handy spielte. Ich musste zugeben, dass es mir heute gut gefallen hatte. Quasi mein erstes richtiges Weihnachten, nach der Trennung meiner Eltern. Das letzte Fest war bei uns nicht so harmonisch abgelaufen, wie es sollte. Mein Vater und ich hatten uns kaum verstanden, oder beachtet, umso mehr freute ich mich, dass er den weiten Weg aus Fresno auf sich genommen hatte, um mit mir Weihnachten zu feiern.
>>Wir gehen jetzt auch ins Bett<<, ließ Elenas Stimme mich aus meinen Gedanken hochschrecken.
Ich stand auf, lächelte sie an und zog sie in eine Umarmung, bevor ich ihr eine gute Nacht wünschte und dann dasselbe bei Stefan tat, der mir noch einen Kuss auf die Wange drückte und dann mit Elena an der Hand nach Oben verschwand. Grinsend sah ich den Beiden nach. Ich war froh, dass Elena so einen Jungen wie Stefan an ihrer Seite hatte. Er konnte ihr den Halt geben, den sie nach dem Tod der Eltern brauchte. 
Eine Berührung am Arm riss mich aus meinen Gedanken und fragend sah ich zu Damon, der nur mit dem Kopf nickte und auf den Platz neben sich deutete, auf dem ich bis eben noch gesessen und in Gedanken geschwelgt hatte. Ich setzte mich neben ihn und strich über seinen Arm.
>>Wie geht es dir?<<, stellte ich ihm dieselbe Frage, die er mir heute Nachmittag gestellt hatte und sah ihn interessiert an.
Damon hatte schon lange kein Weihnachtsfest mehr gefeiert, umso gespannter war ich auf seine Antwort. 
>>Was willst du jetzt von mir hören?<<, entgegnete er, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. 
Das hatte ich mir schon fast gedacht, aber ich ließ mich davon nicht beirren.
>>Ich will einfach nur wissen, wie du dich fühlst<<, gab ich ihm zu verstehen.
Er öffnete seine Augen wieder und sah mich lange an, bevor er seinem Blick dem Glas zuwandte, dass er noch immer in der Hand hielt.
>>Keine Ahnung<<, er zuckte mit den Schultern und runzelte die Stirn. >>Mein Vater und ich haben nicht miteinander geredet und ich habe versucht, Stefan das alles so angenehm zu gestalten, wie ich konnte. Das war 1864. Ich erinnere mich kaum an mein letztes richtiges Weihnachten.<<
Sein letztes richtiges Weihnachten musste wohl gewesen sein, als seine Mutter noch gelebt hatte. Mitfühlend sah ich ihn an und strich durch seine Haare, die durch meine Finger hindurchglitten.
>>Ich weiß und ich danke dir, dass du trotzdem mit uns gefeiert hast<<, sagte ich und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, als er mich endlich ansah.
Was auch immer da in seinen Eisblauen Augen lag, ich konnte es nicht deuten. Und das machte mir mehr Angst, als ich zugeben wollte.
>>Was ist los?<<, wollte ich wissen und hielt in meiner Bewegung inne.
>>Heute hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich wieder eine Familie habe. Dir habe ich das zu verdanken, Hope. Du bist der Grund, warum ich all das hier tue. Nur wegen dir umgebe ich mich mit diesen Leuten und lasse zu, dass sie anfangen, mir etwas zu bedeuten. Danke!<<
Dankbar lächelte er mich an und hielt mich in seinem Blick gefangen. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und strich über seine Wange, wobei meine Hand an seinem Hals liegen blieb.
>>Hör auf mir dafür zu danken, Damon<<, sagte ich eindringlich und lächelte leicht. >>Du hast so viel für mich getan, dass ich mich freue, wenn ich dir etwas zurückgeben kann.<<
Ich sah seinen verwirrten Blick, aber bevor er fragen konnte, legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn so leidenschaftlich wie ich konnte. Was hatte mich nur auf die Idee gebracht, nächsten Winter könnte etwas anders sein? Kurz ließ ich wieder von seinen Lippen ab, nur um mich dann rittlings auf seinen Schoß zu setzen, und meine Lippen erneut verlangend auf seine zu pressen.
Mit meiner Zunge teilte ich seine Lippen und nahm dann seinen Mund in beschlag. Unsere Zungen fochten einen wilden Kampf miteinander aus und es schien so, als würde Damon mir zum ersten Mal die Oberhand lassen. Seine Hand fuhr unter mein Top und strich sanft über meine Haut. 
>>Hope...<<, nuschelte Damon in den Kuss hinein und schob mich schweratmend von sich. >>Du musst damit aufhören, sonst kann ich für nichts mehr garantieren.<<
Ich grinste nur und überbrückte den entstandenen Abstand zwischen uns wieder.
>>Vielleicht will ich das ja<<, raunte ich und knabberte an seinem Ohrläppchen.
>>Hope...!<<, seufzte er wieder und zog mich näher an sich. >>... du machst mich verrückt.<<
Er erwiderte meinen Kuss mit derselben Intensität und stöhnte in meinen Mund hinein.
>>Oh mein Gott<<, hörte ich die Stimme meines Vaters.
Sofort ließ uns seine Stimme auseinander schrecken und wir sahen uns an. Wie das Blut in meine Wangen schoss, konnte ich spüren und sofort rutschte ich von seinem Schoß. 
>>Ups<<, kommentierte mein Freund das ganze und sah zwischen meinem Vater und mir hin und her. 
Mit voller Wucht schleuderte ich ihm ein Kissen ins Gesicht und sah meinen Vater an, der sich am Hinterkopf kratzte und uns peinlich berührt musterte.
>>Ähm...<<, stotterte er. >>... ich wollte euch nicht unterbrechen. Obwohl... jetzt bin ich froh, dass ich euch unterbrochen habe.<<
Ich sah ihm an, wie unangenehm das ganze für ihn war und mir ging es nicht besser. Nur Damon schien es nicht zu stören, dass mein Vater uns dabei erwischt hatte, wie wir... Was auch immer wir noch getan hätten.

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