Kapitel 6 - Awards & unerwarteter Besuch

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Wie erwartet wechselte Connor am nächsten Tag kein Wort mit mir. 

Ich hatte sogar so viel Mut zusammengenommen, um ihn auf dem Gang beim Vorbeilaufen anzulächeln, aber ich bekam nicht mehr als nur zufällige Blicke und ein flüchtiges Lächeln, bei dem ich mir noch nicht einmal sicher war, ob es für mich gedacht war. 

Wie hätte ich jemals auch nur für eine Sekunde denken können, dass Connor sich für mich interessiert? Wahrscheinlich war er gestern einfach nur höflich. Ich meine, ich bin ja nur Mikayla

Mikayla, die die niemals spricht. Die Tollpatschige. Die Untalentierte. Und weitere Namen, die noch viel schlimmer waren.

Traurig trottete ich nach der Schule nach Hause. Heute war ein langer Tag gewesen, es wurde schon langsam dunkel draußen. Zu Hause angekommen stellte ich fest, dass ich alleine war. Meine Eltern schienen beide wieder spät bei der Arbeit zu sein. Ich sah auf mein Handy. Beide haben mir eine SMS geschickt, dass sie erst so gegen zehn Uhr abends da sein werden. Ich seufzte.

Sie waren fast immer nur bei der Arbeit... Aber vielleicht war das auch gut so, so mussten sie nie sehen, wie ich einsam auf der Couch saß und in ein Kissen weinte. Und das passierte so gut wie jeden Tag, auch heute. 

Nachdem ich mich ausgeheult habe, wusste ich nicht mehr, was ich mit mir anfangen sollte. Also ließ ich meine Lieblingslieder laufen und sang dazu. Ich fühlte mich sofort besser. Als mich Amy später noch anrief, tat ich so, als wäre nichts passiert.

„Hey Mikayla! Ich hoffe du hast den Fernseher an!", sagte sie, kaum hatte ich den Hörer abgenommen. 

„Dir auch einen schönen Abend!", antwortete ich gespielt empört und musste lachen. 

„Ja, ja sorry. Aber es ist wichtig." Ich seufzte. „Was läuft denn so Wichtiges?" 

Ich konnte buchstäblich sehen, wie Amy die Augen verdrehte, als sie sagte: „Oh mein Gott! Gerade haben die Universe Music Awards begonnen!" 

„Was wirklich? Heute?" „Jaha! Schalt schnell hin! Ich muss jetzt auflegen, bye!" Und weg war sie. Typisch. 

Ich machte den Fernseher an und tatsächlich! Eine meiner Lieblingsawardshows, die UMA's, fingen gerade an. Und – was für eine Überraschung – Jake Rivera performte als Opening Act. Ich sah ihm dabei zu, wie er tanzte und eine große Show aufzog. Irgendwie sah er heute ziemlich süß aus... Kein Wunder, dass Amy so ausgeflippt ist!

Wenige Augenblicke später fand ich mich tanzend vorm Fernseher wieder. Seine Songs waren so ansteckend! Man konnte einfach nicht still sitzen. Wahrscheinlich würde er wieder die meisten Awards absahnen... 

Dann fiel mein Blick auf die Uhr. „Mist, so spät schon?" Ich wollte eigentlich noch unbedingt duschen, bevor meine Eltern auftauchten und dann komplett das Bad blockieren würden. Zum Glück gibt es bei Awardshows immer viele Werbungen. Bei der Ersten stürmte ich ins Bad und beeilte mich.

Wie immer nahm ich mein Handy mit und schmiss eine Playlist an. Wo sang man am Besten, wenn nicht unter der Dusche? 

Ich begann zu singen und wie üblich vergaß ich total die Zeit. Ich ließ das Wasser gefühlt stundenlang über mich laufen – In Wahrheit waren es nur zehn Minuten – Und öffnete sofort danach das Fenster, weil ich vor lauter heißem Dampf kaum noch was sehen konnte. Und genau in diesem Moment lief mein Lieblingslied! 

Lächelnd sang ich unbekümmert weiter und ignorierte das nun offene Fenster. Normalerweise mochte ich es nicht, so zu singen. Es könnte mich ja immer noch jemand hören. Aber es war schon so spät, da würde mit Sicherheit niemand mehr draußen herumlaufen. 

Plötzlich klingelte es an der Haustür und ich zuckte zusammen. Das mussten meine Eltern sein. Oder zumindest einer von beiden. Genervt wickelte ich mich in ein Handtuch ein. Bestimmt konnte meine Mama wieder den Schlüssel in ihrer gigantischen Handtasche nicht finden und mein Papa hat ihn sowieso bestimmt vergessen. 

Ich schritt zur Tür und wollte schon protestieren, als ich die Klinke runterdrückte. Die Tür schwang auf und das waren nicht meine Eltern, die vor mir standen. Es war ein Mann. 

Und dieser Mann sah mich gerade nur in einem Handtuch bekleidet.

„Oh mein Gott, was tun Sie hier?" 

Für einen kurzen Moment brach ich in Panik aus. Was ist, wenn der Typ ein Kidnapper war und mich jeden Augenblick entführen würde? Oder... Schlimmeres? Aber er sah nicht so aus wie ein Kidnapper... Außerdem würden die doch nicht an Türen klingeln, oder? 

Nur in einem Handtuch bekleidet stand ich vor diesem wildfremden Mann, der unerwartet in meiner Tür stand. „Tut mir sehr Leid. Habe ich Sie erschrocken?"

Mit weitaufgerissenen Augen starrte ich ihn an. „Wer sind Sie?", fragte ich verwirrt. Was war das für ein Typ? Wieso klingelte er so spät noch bei mir? 

Er lachte und sagte lässig: „Ich bin Tony Hough. Musikproduzent bei Moonlight Records." Mein Mund klappte auf. 

„Sie sind... Musikproduzent... Von Moonlight... Records?" 

Ich konnte kaum sprechen, so geschockt war ich. Was wollte ein Musikproduzent von mir? „Sie fragen sich bestimmt, was ich hier bei Ihnen suche. Nun, ich habe Sie zufällig gerade singen gehört... Sie schienen unter der Dusche gewesen zu sein, aber ich musste Sie kennenlernen."

Erreichte mir seine Hand, die ich wie in Trance schüttelte. 

„Sie haben mich singen gehört? Unter der Dusche?" Ich glaube ich hörte nicht richtig. Jeden Satz musste ich wiederholen, weil ich nicht glaubte, dass dies gerade passierte. 

„Wie heißen Sie?", fragte er. „Mikayla Summers", antwortete ich und starrte ihn an, als wäre er ein Alien. 

„Nun, Mikayla Summers, Sie haben mich überzeugt. Ich würde Sie gerne unter Vertrag nehmen."


♥ ♥ ♥

Hier also der berühmte Teil aus dem Prolog ;)

Und nun beginnt eine verrückte Nacht - Und weitere Ereignisse, die daraufhin folgen werden. 

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen! Schreibt mir in die Kommentare - Was denkt ihr, wie es weitergehen könnte? ;)

Hab euch lieb ♥

Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt