Kapitel 30 - Tag 2: Das erste Konzert

2.9K 140 18
                                    

Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von einem lauten Türklopfen geweckt. Verschlafen rieb ich mir die Augen und schlurfte zur Tür. Als ich sie aufmachte, sprang mir Ray förmlich ins Gesicht.

„Mikayla! Du hast verschlafen! Wir müssen schon längst los!" Erschrocken riss ich meine Augen auf. „Worauf wartest du noch? Zieh dich an, in zwei Minuten sehe ich dich hier draußen!"

Hektisch nickte ich und warf noch Jake einen Blick zu, der hinter Ray stand und mir zuzwinkerte. Dann schlug ich die Tür zu und sah mich panisch nach meinen Anziehsachen um. So schnell wie nur möglich zog ich mich an, putzte mir die Zähne und nahm mir noch die Zeit, um Wimperntusche aufzutragen. Ich band meine Haare zusammen und rannte aus der Tür.

„Das waren drei Minuten, Mikayla. Beim nächsten Mal schmeißen wir dich raus", meinte Ray streng und ich sah sie schockiert an. Was war denn jetzt los?

Sekunden später brachen sie und Jake in lautes Gelächter aus. „Das war doch nur ein Witz. Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen!"

Die beiden gingen die Treppen hinunter und ich folgte ihnen immer noch mit heftigem Herzklopfen. „Wartet mal, heißt das, wir sind gar nicht zu spät?"

„Nein, wir haben noch genug Zeit. Zumindest genug Zeit, um ausgiebig zu frühstücken."

Ich schüttelte meinen Kopf. „Das hättet ihr echt nicht machen müssen", maulte ich.

„Du darfst dich bei Jake bedanken, es war seine Idee."

Er drehte sich zu mir um und ich funkelte ihn böse an. Aber als ich sein Grinsen sah, musste ich dann doch automatisch lächeln. „Du kannst nicht böse gucken", stellte er fest.

„Idiot", murmelte ich und setzte mich mit den beiden an den Tisch.

Tony stieß auch zu uns und dann ließen wir uns an dem wirklich leckeren Büfett gut gehen. So gut habe ich lange nicht mehr gegessen und dann ging es mit vollem Magen in ein Studio, wo wir unsere Stimmen vor dem Soundcheck in der Konzerthalle noch einmal aufwärmen sollten.

An dieser Stelle ließen uns Tony und Ray alleine, die noch genug Vorbereitungen für heute Abend treffen mussten. Die nächsten drei Stunden machten wir mithilfe ein paar Vocalcoaches aus Sacramento die verschiedensten Aufwärmübungen und probten ein paar unserer Songs.

Und am frühen Nachmittag wurden wir abgeholt, um endlich zur Konzerthalle zu fahren. Als wir dort ankamen, konnte ich schon ein paar Hunderte Fans sehen, die anfingen zu schreien und hüpften, als sie das Auto erblickten. Der Fahrer fuhr uns aber zum Hintereingang, wo es unmöglich war, hinzukommen.

„Meinst du da waren die Mädchen von gestern schon dabei?" Lächelnd erinnerte ich mich an den gestrigen Abend zurück. „Bestimmt."

So langsam wurde ich dann aber doch nervös und kurz bevor wir ausstiegen, drückte Jake unerwartet meine Hand und sah mich aufmunternd an. „Du schaffst das schon."

Dankbar lächelte ich ihn an und dann wurde mir auch schon die Tür geöffnet. Ich wurde durch ein Labyrinth aus Gängen gebracht, mir wurde erklärt, wo ich zur Maske komme, wo die Toiletten sind und auch der Bühneneingang wurde mir gezeigt. So viele Informationen auf einmal, die ich erst einmal verarbeiten musste.

Und als man mich schließlich auf die Bühne selbst führte, war alles wie ausgelöscht. Ungläubig sah ich mir leere Konzerthalle an und blickte auf die noch über zehntausend freien Plätze an, die heute Abend voll besetzt sein würden.

Vielleicht träumte ich doch noch und würde in meinem Zimmer aufwachen, an dem Tag, nachdem Connor mir in der Schule die Tür vor die Stirn geknallt hat. Aber es war kein Traum. Da half auch das Kneifen nichts.

Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt