Kapitel 68 - Die ShoSu Tour & Überraschungen

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Das Erste, was ich nach dem Aufstehen tat, war dann auch, Luna anzurufen. Ich schilderte ihr mein ganzes Problem und fügte zum Schluss seufzend hinzu: „Ich habe das Gefühl, ich brauche Urlaub und dabei fängt die Tour heute gerade erst so richtig an."

„Denk einfach nicht darüber nach, okay, Mikayla? Amy ist Geschichte, für so eine Verräterin würde ich keinen einzigen Gedanken mehr verschwenden. Und du und Jake werdet euch bald genug wiedersehen und dann klärt sich alles von selbst auf. Glaube mir! Geduld ist das Stichwort. Und jetzt möchte ich, dass du dich voll und ganz auf deine Tour konzentrierst und alle vom Hocker haust!"

Lächelnd und wieder besser gelaunt tat ich das, was sie verlangte. Wie immer hatte sie Recht, es brachte mir nichts, mir einen Kopf zu machen, wenn ich mich auf meinen Auftritt konzentrieren musste. Ich wurde zur Konzerthalle gebracht, wo ich meinen Soundcheck hatte. Heute begann das zweite Kapitel meiner Karriere und nichts und niemand würde mir diesen Abend - Und auch keinen anderen - verderben.

Die Vorfreude stieg von Minute zu Minute, ich wurde immer nervöser und starrte jede Sekunde auf die Uhr. Das Meet & Greet begann in wenigen Augenblicken und ich konnte schon die Fans draußen hören, die darauf warteten, mich kennenzulernen.

„Alles klar?", fragte mich Ray. Ich nickte dankbar und war so froh, dass sie hier war und mich unterstützte. Langsam führte sie mich aus dem Ankleideraum in Richtung der Eingangshalle, wo das Meet & Greet stattfinden würde. Kaum kam ich in das Sichtfeld der Fans, wurde es laut um mich herum und ich blickte in die strahlenden Gesichter von so vielen lieben Fans.

Als das erste Mädchen auf mich zukam, musste ich mich schon echt zusammenreißen, um nicht loszuweinen. Sie war so liebenswürdig und süß, dass es mir mein Herz zerriss. Am liebsten hätte ich sie adoptiert und mit nach Hause genommen, aber genau genommen war ich ja selbst noch ein Kind.

Ich wollte mir für jeden Fan so viel Zeit wie möglich lassen, aber als Ray mir ins Ohr flüsterte, dass ich mich ein wenig beeilen soll, weil sonst die Zeit nicht ausreichte, musste ich mein kleines Ritual einschränken. Ich habe mit jedem Fan mehrere Selfies gemacht und mich ein wenig mit ihnen unterhalten, jetzt musste ein kleiner Wortaustausch und ein Selfie reichen. Leider schien auch mein „Meet & Greet" eher zu einem „Pay & Hey" zu werden.

Ich bekam so viele Geschenke und Briefe in die Hand gedrückt, dass ich mich so fühlte, als wären Weihnachten und mein Geburtstag auf einen Tag gefallen - Und das für die nächsten zwanzig Jahre. Überwältigt stolperte ich zurück in den Backstagebereich, sobald ich durch war. Wer brauchte schon Amy, wenn man so großartige Fans hatte?

Dann dauerte es auch nicht lange, bis man mich auf die Bühne schickte. Nach dem kurzen Countdown trat ich in das Scheinwerferlicht und begann meine erste, eigene Tour mit dem fröhlichsten Song des Albums, „Happiness".

In den ersten Reihen erkannte ich einige Fans, die ich eben noch beim Meet & Greet gesehen habe und winkte ihnen zu. Die Stimmung in der Konzerthalle war unglaublich und ich konnte nicht glauben, dass diese unfassbare Menge an Menschen nur wegen mir hier war.

Bei meinen traurigeren Songs sah ich sogar ein paar, die weinten. Ich kniete mich zu ihnen hinunter und griff nach der Hand eines Mädchens, dass vor lauter Tränen schon rot angelaufen war. „Nicht weinen", sagte ich und unterbrach meinen Gesang für einen kurzen Moment. „Alles wird gut. Egal, was dich belastet, du kannst deinen Gefühlen freien Lauf lassen und wirst dich danach besser fühlen. Du bist nicht alleine."

Unter Tränen lächelte sie mich an und ich erhob mich wieder und sang weiter. Ich liebte meinen Job. Wenn ich auch nur eine Person glücklich machen konnte, war es mir den ganzen Stress wert.

Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt