Kapitel 46 - Zweisamkeit & Überwindungen

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Der Trubel rund um diese Höllenzeitung, bei der ich mir vornahm, sie nie wieder zu lesen oder für sie ein Interview zu geben, war damit jedoch nicht vorbei. 

Denn kaum schlug ich die nächste Seite auf, schon offenbarte sich mir eine Art Fortsetzung des Artikels, dieses Mal war es jedoch Jakes Gesicht, das mich ansprang. Es war zwar nur eine halbe Seite, aber als ich die Überschrift las, reichte mir dies. 

„Pop Princess – Zufall oder nicht?", lautete diese nämlich und ich hob die Zeitschrift, um sie Jake zu zeigen, der sich bereits wieder aufs Sofa verzogen hatte. „Hast du das hier schon gesehen?", fragte ich beunruhigt. 

Als er daraufhin nur seinen Kopf schüttelte und schlagartig wieder neben mir stand, wurde ich wieder panisch. Ich wollte diesen Artikel nicht lesen, aber meine Augen klebten daran und überflogen den relativen kurzen, aber genug informativen Text. Eigentlich ging es darin nur um Jakes Song, und mögliche Theorien, weswegen der Song über mich handeln könnte oder doch für Vianne geschrieben wurde. 

„Diese Zeitschrift macht mich fertig", murmelte Jake, sobald er fertiggelesen hat und ich stimmte ihm im Stillen zu. „Man kann auch nicht in Ruhe einen Song schreiben, ohne dass direkt behauptet wird, dass er von jemand bestimmten handelt." 

„Aber Jake, der Song handelt doch von jemand bestimmten. Und zwar von mir", entgegnete ich. 

Jake fuhr sich durch die Haare und seufzte. „Ja, schon klar. Aber stell dir vor, ich würde jeden meiner Songs über irgendein Mädchen schreiben. Dann gäbe es in der Zeitung gar keinen Platz für andere Themen mehr." 

Ich musste kichern und warf das Magazin nun endlich in eine Ecke, also genau dorthin, wo sie auch hingehörte. 

„Ich weiß ganz genau, warum ich mich nicht mehr selbst googele und solche Zeitschriften auch nicht mehr lese", grinste Jake. 

„Ich werde es auch nicht mehr tun." Wild schüttelte ich mit dem Kopf. „Aber meinst du, dass Tony oder Ray diese zwei Artikel auch schon gesehen haben...?" 

Er zuckte mit den Schultern. „Schwer zu sagen. Sie lag einfach unten auf dem Schreibtisch, ob einer von den beiden bereits reingeguckt hat, kann ich leider nicht sagen. Wollen wir es nicht hoffen." 

Ich hoffte es auch nicht, sonst würden wir zu einhundert Prozent mit Milliarden Fragen überhäuft werden und darauf hatte ich keine Lust. Mal ganz davon abgesehen, dass die beiden ganz bestimmt nicht zufrieden damit wären, wenn Jake auf einmal etwas mit mir anfangen würde, obwohl er noch mit Vianne zusammen war. Aber darüber wollte ich jetzt und hier gar nicht nachdenken. 

Ich musste gähnen und blickte auf die Uhr. Es war schon echt spät und ich zog es in Erwägung, in mein Zimmer zu gehen und dort in Ruhe zu schlafen, obwohl ich natürlich nichts sehnlicher wollte, als noch ewig mit Jake zusammen hier oben zu sitzen und zu kuscheln. 

„Bist du müde? Sollen wir schlafen gehen?", fragte er und streifte sich sein Shirt über den Rücken, als wäre es das Normalste auf der Welt. Ich starrte ihn nur mit großen Augen an und stotterte: „Du meinst... Hier? Wir beide? Hier? Auf dem Dachboden? Ähm... Zusammen? Hier?" 

Ich verwandelte mich in eine Tomate und sah Jake dabei zu, wie er sich grinsend unter die Decke verkroch. „Ja, genau das meine ich. Hier, auf dem Dachboden, zusammen." 

Oh Gott, bitte was? 

Innere Panik breitete sich in mir aus und meine Alarmglocken schrillten mir lautstark in den Ohren. Bei unseren Pyjamapartys mit Amy, wo ich mit meiner besten Freundin gemeinsam in einem Bett geschlafen habe, war unvergleichlich zu der Situation, in der ich mich gerade befand. 

Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt