Kapitel 2 - Blauer Fleck & Partypläne

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Bei der Krankenschwester bekam ich ein Kühlpäckchen, das ich mir gegen die Stirn hielt. Meine Nase hat zum Glück nicht so viel abbekommen und tat kaum noch weh. Dafür hat es eben meine Stirn schlimmer erwischt. Dort befand sich bereits eine dicke Beule und ein riesiger blauer Fleck. Großartig. 

Die ganze Situation wurde auch dadurch nicht besser, dass Connor die ganze Zeit über mit mir auf dem Krankenbett saß. Ich fühlte mich schrecklich und dazu klopfte mir mein Herz bis zum Hals. 

Im Stillen saßen wir dicht beieinander. Ich wollte unbedingt etwas sagen, aber anscheinend hat es mir die Sprache verschlagen. War ja auch keine Überraschung.

Als das Kühlpäckchen dann aber so langsam wieder warm wurde und seine Wirkung verlor, sagte ich ohne vorher nachzudenken: „Ähm... Du musst nicht die ganze Zeit hier sein... Du solltest zum Unterricht gehen." 

Und das war offiziell der erste Satz, den ich zu Connor Brooks, dem Connor Brooks, gesagt habe, mit Ausnahme von „Hallo" und „Tschüß". 

Ich traute mich aber trotzdem nicht, ihn anzusehen. „Ich bin aber dafür verantwortlich, dass das passiert ist... Und ich fühle mich echt mies." Wie süß er doch war! Ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu lächeln. Dann würde ich mich komplett verraten.

„Du hättest ja nicht wissen können, dass ich hinter der Tür war", sagte ich daraufhin und realisierte erst danach, wie bescheuert sich das anhörte. 

Ich hörte Connor leise kichern und wäre fast dahingeschmolzen. Bevor er aber etwas antworten konnte, kam die Krankenschwester wieder in den Raum geplatzt und ich zuckte zusammen, als die Tür gegen die Wand knallte. Sie war nicht gerade die Schwächste hier.

„Wie geht es dir?", fragte sie mich und begutachtete mein Gesicht, als wäre ich gerade aus einer langen Operation aufgewacht. „Besser", gab ich zu. Meine Stirn tat immer noch bisschen weh, aber das war nichts Dramatisches. Außerdem wollte ich neben Connor nicht wie ein Weichei dastehen. 

Nach einer weiteren Begutachtung entließ sie mich endlich und ich stellte fest, dass es sich nicht mehr wirklich lohnte, zum Biologieunterricht zu gehen, da die Stunde schon fast vorbei war. Langsam entfernte ich mich vom Krankenzimmer und wusste nicht, ob Connor mir folgte, oder nicht und ich wagte es nicht, mich umzudrehen. 

Dann ging er jedoch plötzlich an mir vorbei. „Bis später!", rief er mir zu und lächelte. Zum ersten Mal an diesem Tag sah ich ihm geradewegs in die Augen und die Schmetterlinge in meinem Bauch schlugen Saltos. 

Ich liebte dieses Lächeln. Er war perfekt. Und er hat „Bis später" gesagt! 

Die nächsten zehn Minuten verbrachte ich damit, darüber nachzudenken, was er damit wohl gemeint haben könnte. Außer natürlich, dass wir uns später noch im Unterricht sehen würden. Ich war echt blöd.

Ich machte mich auf den Weg zum Englischunterricht und hoffte, dass alle mittlerweile den Vorfall von eben vergessen hatten. Als es schließlich klingelte und alle die Räume verließen, versuchte ich so unauffällig wie möglich den blauen Fleck auf meiner Stirn zu verdecken. Ich musste schlimm aussehen! Und weitere Lacher konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. 

Zum Glück sah ich wenige Augenblicke später meine beste Freundin auf mich zulaufen. „Mikayla!", rief sie schon von weitem und ich fiel ihr in die Arme, sobald sie in Reichweite war. 

Sofort fiel ihr auch der blaue Fleck auf. „Oh mein Gott, Mikayla! Was ist passiert?" Ich seufzte und erzählte ihr die ganze peinliche Geschichte. „Oh mein Gott!"Typisch Amy. Fünf Minuten ohne ein „Oh mein Gott" und etwas stimmte nicht mit ihr. Es war irgendwie ihr Markenzeichen. 

„Du hast tatsächlich mit Connor gesprochen?!" Sie war fassungslos und dann musste ich anfangen zu grinsen. Es ist wirklich passiert, ich sollte stolz auf mich sein. 

„Das müssen wir feiern. Heute Abend. Ich komme zu dir und dann machen wir Party!" In meinem Fall war mit Party Musik hören und dazu wie verrückt tanzen und singen gemeint. Bescheuert, aber dann fühlte ich mich wirklich frei.

Momente später begann auch schon der Unterricht, in dem ich mich kein bisschen konzentrieren konnte. Immerzu spähte ich hinüber zu Connor, aber er beachtete mich leider nicht. Wie immer.

Der Tag verging schnell und auch später wechselte er kein Wort mit mir. So viel zum Thema „Bis später". Ich war einfach unsichtbar für ihn. 

Ja, selbst mit dem fetten blauen Fleck war ich das, den einige während des Schultages immer wieder bemerkt und daraufhin gelacht haben. 

Aber schließlich war es mir heute total egal, denn ich habe mit Connor gesprochen! Mit dem Jungen, in den ich seit Jahren verliebt war. Der erste Schritt war getan. 

Und was nun?


Hey ihr Lieben ♥

Ich hoffe euch hat das zweite Kapitel gefallen! Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn ihr voten und kommentieren würdet.

Danke für das tolle Feedback beim ersten Kapitel! Ich habe wirklich lange gebraucht, um es so perfekt wie möglich zu schreiben und deswegen macht es mich umso glücklicher, dass es euch so gut gefallen hat!

Hoffentlich bleibt ihr auch noch etwas länger da ;)



Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt