Kapitel 36 - Tag 5 II: Im Mittelpunkt

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Ich war fast schon erleichtert, als wir in San Diego ankamen und der gewohnte Konzerttrubel mit allem Drum und Dran wieder begann. Ankunft am Hotel, dann wieder die Abfahrt zur Konzerthalle und so weiter. Schon beim gerade mal vierten Konzert ist es wie eine Routine für mich geworden. Schade nur, dass diese Routine heute schon ihr Ende findet.

„Ich bin wirklich stolz auf dich, Mikayla. Du hast die paar Tage wunderbar gemeistert und ich denke, du bist bereit für deine eigene Tour in paar Monaten", stellte auch Ray fest, was mich sehr freute.

Ihre Meinung war mir sehr wichtig und schließlich hatte sie auch auf diesem Gebiet mehr Ahnung als ich. Wenn sie also sagte, dass ich bereit war, dann war ich es auch.

Ich verspürte eine große Leere und Traurigkeit in mir, als ich meinen Auftritt beendete und von der Bühne musste. Die Tour würde mir bestimmt fehlen, aber ich konnte es auch kaum erwarten, mein Album aufzunehmen.

Ich sah Jake bei seinem Auftritt zu und stellte fest, dass ich ihn auch vermissen würde. Und wie.

Solange ich ihn nicht vergessen habe, würde es für mich eine Qual sein, ihn nicht sehen zu können, so viel stand fest.

Als das Konzert auch vorbei war, kamen alle aus dem Team zusammen und überraschten mich. Mit weitaufgerissenen Augen sah ich zu, wie Tony einen Kuchen vorbeibrachte und alle jubelten.

„Weil du so großartig warst und wir alle mega stolz auf dich sind, wollen wir heute Abend noch ein wenig feiern!", rief Ray.

„Wow, ähm... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... Danke!" Ich nahm den wirklich lecker aussehenden Kuchen in die Hand und teilte sogleich jedem ein Stück aus. „Das ist super lieb von euch", meinte ich ein wenig verlegen. Ich war es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen.

„Keine Ursache. Unser Shower Superstar muss gefeiert werden!"

Und dann fand Backstage tatsächlich eine kleine Party statt. Irgendjemand machte laute Musik an und alle fingen an zu tanzen. Erst jetzt bekam ich so richtig mit, wie viele Leute überhaupt hinter so einer Tour steckten. Alleine die Tontechniker und Produzenten und weitere Menschen, bei denen ich nicht so recht wusste, was sie so genau taten.

Ausgelassen fing auch ich an zu tanzen und ich fand es ganz schön, dass wir ausnahmsweise mal nicht direkt zum Hotel zurückfuhren. Irgendwann stand Jake vor mir und griff nach meiner Hand.

„Komm mit", hörte ich ihn über die laute Musik hinweg sagen und ließ mich verwirrt von ihm mitziehen. Er führte mich in seine Garderobe, wo es auf einmal so still erschien. Er schloss die Tür hinter sich und ich sah ihn fragend an und versuchte mit aller Kraft, meinen Puls auf ein angemessenes Tempo zu bringen.

„Und? Wie hat dir die Tour gefallen?" Was sollte das hier werden? Ein Interview?

„Was ist das für eine Frage? Es war ein unvergessliches Erlebnis", entgegnete ich.

Er lächelte. „Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Wenn es nach mir ginge, könntest du ruhig noch den Rest der Tour dableiben, aber leider geht das nun mal nicht."

Mein Herz klopfte wieder heftiger. Was sollte das bedeuten...?

„Jedenfalls... Habe ich diese kleine Backstage-Party organisiert. Aber eigentlich nur, weil ich einen Vorwand haben wollte, um mich alleine mit dir zu unterhalten. Ohne, dass irgendwelche Busfahrer oder Manager in der Nähe herumschwirren."

Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass mein Herz mir jeden Moment aus der Brust rausspringen würde, aber ich versuchte, mich unter Kontrolle zu bekommen.

„Wieso... Willst du dich denn alleine mit mir unterhalten?", wagte ich also zu fragen.

Jake kam einen Schritt näher und ich hielt die Luft an. „Baby, ich hoffe du weißt, dass ich dich mag. Und dass wir ein perfektes Duett ergeben. Aber es gibt eine Sache, die ich noch unbedingt machen will, bevor du gehst."

Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt