Kapitel 60 - Geschenke auspacken & Vertrauen schenken

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Freudig hüpfte ich in die Küche und roch sofort den süßen Duft der Plätzchen. „Hmm das riecht aber schon fantastisch!", sagte ich und mir lief das Wasser im Mund zusammen. 

„Sie riechen nicht nur fantastisch, sondern schmecken auch so", antwortete mir mein Dad, der sich bereits ein paar Plätzchen in den Mund gestopft hatte. Das war mal wieder typisch. Lachend nahm ich ihm eins aus der Hand und probierte selber. „Du hast recht, die sind echt gut." 

„Na dann bin ich ja erleichtert", meldete sich Mum, die das letzte Backblech in den Ofen schob und mir daraufhin zuzwinkerte. „Hübsches Armband hast du da." 

Ihr entging aber auch nichts! Sofort fummelte ich wieder daran herum und errötete leicht. „Danke", murmelte ich und war fest davon überzeugt, dass sie irgendeine Superkraft haben müsste, so, wie sie alles immer wusste, ohne ein Wort darüber verloren zu haben. 

Stunden später half ich ihr beim Vorbereiten für das Weihnachtsessen, das dieses Jahr wieder mal sehr ausgefallen war. Mum fing schon meistens im Herbst an, neue Rezepte auszusuchen und probiert jedes Gericht mindestens fünf Mal aus, bevor wir es an Weihnachten auftischten. 

Auch als ich den Tisch deckte und wir irgendwann gemeinsam aßen, bekam ich Jake nicht mehr aus meinem Kopf. Ich überlegte die ganze Zeit, ob ich ihm schreiben sollte, was genau er mir nun mit dem Armband übermitteln wollte, aber ich traute mich nicht. Und im Hinterkopf schwirrte die ganze Zeit dieser lästige Gedanke, dass er nun irgendwo mit Vianne kuschelte und sowieso keine Zeit dafür hatte, meine Nachrichten zu lesen. 

Nach dem Essen war es Zeit dazu, die Geschenke auszupacken und bevor ich das erste Geschenk in die Hand nehmen konnte, hatten meine Eltern beide das Geschenk von Tony in den Händen und sahen mich lächelnd an. Mein Blick schweifte von ihnen zu dem Geschenk und wieder zurück. 

„Was... habt ihr vor?", fragte ich und hatte das Gefühl, dass sie mir etwas verheimlicht haben. 

„Mikayla, Liebes, wir haben doch heute noch darüber gesprochen, wie stolz wir auf dich sind und glücklich darüber, dass du deinen Traum leben kannst", meinte Mum und wurde sentimental. „Das hier ist zwar Tonys Geschenk, aber es ist auch gleichzeitig von uns und wir sind uns sicher, dass es dir gefallen wird." 

Dad überreichte mir das schwere Paket und ich setzte mich erst einmal auf den Boden, um es auszupacken. Mit jeder Sekunde wurde ich nur neugieriger. Was wussten meine Eltern, was ich nicht wusste? Hatte Tony sich bezüglich des Geschenks etwa mit meinen Eltern abgesprochen? Wieso wollte er mir in erster Linie überhaupt etwas schenken? 

All diese Fragen wurde innerhalb der nächsten Sekunden beantwortet, als ich laut nach Luft schnappte. Ich hatte das Geschenkpapier noch nicht komplett abgerissen, da konnte ich den Rahmen und das goldene Schimmern bereits sehen. 

„Ist nicht wahr", brachte ich hervor und riss es endgültig aus dem Papier. Was ich gerade in den Händen hielt, war eine Goldene Schallplatte für Shower Superstar. Was bedeutete, dass sich unfassbare 500.000 Menschen die Single gekauft haben. Und da war mein Gesicht drauf. Ich kleine, unscheinbare Maus, neben einer goldenen Schallplatte und dieser hohen Verkaufszahl war unglaublich

Ich weiß nicht, wie lange ich den Rahmen so anstarrte, aber ich glaube, es dauerte ziemlich lange, bis ich Worte zustandebrachte: „Wow, das ist echt verrückt, ich kann es nicht fassen. Vielen Dank." Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich Mum und Dad um den Hals fiel. 

„Wir sind so stolz auf dich, mein Engel. Du hast es dir verdient." 

„Ich weiß echt nicht, was ich sagen soll", schniefte ich. „Das alles habe ich Tony zu verdanken. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich nichts von alldem erreicht." 

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