Zeynep & Serkan

Kapitel 33

Flashback:
Zeyneps Sicht:

Was macht man eigentlich wenn man verzweifelt ist? Oder einem ohne Grund einfach schlecht geht? Wenn man sich plötzlich leer fühlt und innerlich am sterben ist. Wenn einem ohne Grund das Herz schmerzt? Wie soll man mit schmerzen in dieser Welt klarkommen? Oder wenn man einfach keine Kraft mehr hat? Gibt es wirklich Menschen die hinter uns stehen? Auch in guten oder schlechten Zeiten? Was ich mache? Ich warte auf meinen Tod. Jeden Tag lebe ich mit der Angst, aber ich weiß bald werde ich alle verlassen. Am meisten wird es für die Leute schwierig die auf der Welt leben. Sie müssen mit dem Schmerz und der plötzlichen leere leben können. Am schlimmsten ist es doch, wenn man sich an Menschen gewöhnt und einfach nicht mehr ohne einander kann. Serkan mein Held. Er wird es vielleicht nicht verkraften. Ich habe so oft daran gedacht ihn einfach zu verlassen, damit er nur puren Hass für mich empfindet. Jedesmal dachte ich dran, aber es funktionierte nicht. Ich konnte ihn nicht im Stich lassen. Er war meine erste große Liebe. Er hat mir gezeigt was liebe bedeutet. Liebe ist wenn das Herz schneller schlägt, wenn man in guten und in schlechten Zeiten miteinander ist. Liebe ist wenn man verrückt nach der Person ist und einfach nicht mehr ohne den Menschen leben kann. Es ist etwas schönes, aber manchmal etwas schmerzliches. Desto öfter man schlechte Zeiten zusammen übersteht, wird man stärker. Das Leben gibt uns Bestrafungen. Wir machen manchmal Fehler, aber das wichtigste ist es, verzeihen zu können. Nicht alle Menschen sind perfekt. Bald werde ich meine Zwillinge auf die Welt bringen. Es ist sehr riskant. Vor allem wenn man Krebs hat. Lieber sterbe ich, als meine Kinder umbringen zu müssen. Sie sollen ein schönes Leben führen. Ich vertraue Serkan. Er wird ein perfekter Vater sein. Ich? Ich werde noch nicht einmal meine Kinder sehen können. Sie in meine Arme schließen können. Oder meinen Sohn, der irgendwann seine Freundin mir vorstellen würde, kennen lernen können. Oder am ersten Schultag. Während alle Kinder mit ihren Eltern kommen werden, werden meine Kinder sich fragen wo ich bin. Sie werden nie die mütterliche liebe spüren können. Das Geschrei von den Kindern werde ich erst gar nicht hören. Ich werde nie sehen wie glücklich meine Familie an manchen Tagen doch ist. Ob ich fehlen werde? Ich weiß es nicht. Ein Schmerz. Ein Schmerz der Angst bereitet sich in mir aus. Was war das für eine Bestrafung?