Unreale Wahrheit

128 6 1
                                    

Aus Elijahs Sicht:
"Ich... Ich liebe dich", sagte ich mit leiser werdender Stimme. Eine Träne kullerte Danielles Wange herunter. "Und glaube mir. Das ist das erste Mal, dass ich so etwas zu jemanden sage... Und ich mein es auch so. All die Zeit über warst du für mich da. Du hast mich beschützt, du hast mir zugehört, du hast mich zum Lachen gebracht. Das hatte keiner jemals für mich getan. Und ich bin dir unendlich dakbar dafür. Ich bin so dankbar für alles, was du getan hast", fuhr ich fort. Noch immer umklammerte ich ihre Hand. Mit ihrer anderen wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht. "Ich hatte so große Angst es dir zu sagen, weil ich nicht nochmals verletzt werden wollte. Aber jetzt... Jetzt glaube ich, dass es den Schmerz wert ist. Elijah, auch ich liebe dich", sagte sie schluchzend,"Ich würde alles dafür tun, um nur einen weiteren Tag mit dir verbringen zu dürfen und ich werde alles tun, um dein Leben zu retten. "Es ist nicht schlimm, wenn ich jetzt sterbe. Denn dann sterbe ich wenigstens lächelnd...", sprach ich zu ihr. Ich nahm ihre Hand und küsste sanft ihren Handrücken.

Aus Danielles Sicht:
Seine Augen wurden staar. Er bewegte sich nicht mehr. Sein Herz schlug nicht mehr. Und Elijah atmete auch nicht mehr. "Elijah", flüstere ich. Immer noch keine Regung. "Elijah", schrie ich ihn an.Ich drückte meine Hand auf sein Herz und began den Zauber zu sprechen:" Phasmatos trahere animo re vidam." Es klappte nicht. Ich versuchte ihn zu reanimieren, doch nichts half. "Geh nicht. Verlass mich nicht", schrie ich. Ich gab noch immer nicht auf. Er kann nicht tot sein. Das geht nicht. Nein. "Ich brauche dich", schrie ich. Verzweifelt hämmerte ich mit meinen Fäusten auf seine Brust. Doch Elijah rührte sich nicht. Er war wie eingefroren. Ich konnte es nicht glauben, ich wollte es nicht glauben. Doch es ist geschehen. Elijah ist von uns gegangen. Es fühlte sich an als würde mir jemand mein Herz ausreisen. Aber langsam, damit der Schmerz länger andauert. Mein Hals fühlte sich ganz trocken an und meine Augen schmerzten vor lauter Tränen. Alles tat weh. Jeder sagt es ist nur ein gebrochenes Herz, aber es tut in meinem ganzen Körper weh. Ich wusste nicht, was zu tun. "Ich brauche dich", flüsterte ich und legte mich auf ihn. Ich drückte ihn das letzte Mal ganz fest an mich. Das letzte Mal.

Aus Niklaus Sicht:
Ich wachte auf, doch wusste nicht, wo ich mich befand. "Wo zur Hölle bin ich?", fragte ich leise. "Nur auf meinem Zimmer", antwortete Davina, die auf mich zu kam. "Was ist...?", fragte ich, aber wurde von der jungen Hexe unterbrochen:"...passiert? Ich habe dir dein Leben gerettet. Deinem Bruder und Danielle zu Liebe." "Wo sind sie?", wunderte ich mich. "Ich weiß es nicht", sagte Davina. "Danke für deine Hilfe, aber jetzt muss ich erstmal die Beiden finden", bedankte ich mich und stürmte die Treppe runter. Als ich das Haus verlassen wollte, hörte ich auf einmal ein Schluchtzen. Es kam aus dem Keller. Neugierig und verwundert wie ich war, lief ich gleich runter, in den Keller. Das Geweine wurde immer lauter. Ich konnte es immer besser hören. Vorsichtig öffnete ich die Tür.
In der Mitte des Raumes saß Danielle und neben ihr lag Elijah. Was ist bloß passiert? "Danielle?", fragte ich zart. Sie drehte sich zu mir um. Ihr Gesicht war mit Tränen überrannt. Auf die Eine folgte die Nächste. Sie versuchte sie sich aus dem Gesicht zu wischen. Trotzdem konnte sie nicht aufhören zu weinen. Ich begriff zuerst nicht, was los war. Aber dann began ich alles zu verknüpfen. "Ist er... Lebt er noch?", fragte ich. Ich konnte es nicht glauben. Das kann nicht wahr sein. Er muss leben. "Ich bin mir nicht sicher. Ich habe zwar einen Zauber gesprochen, aber er kommt nicht zurück. Er müsste zurück kommen", weinte sie. Langsam stand sie auf. Danielle blickte auf meinen Bruder hinab. "Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass so etwas geschieht. Ich hätte schneller hier sein müsse. Ich hätte ihm schneller helfen müssen. Ich... Ich...", sagte sie. Ich nahm sie in den Arm und schreichelte iht über den Kopf. "Alles wird gut", redete ich auf sie ein. Auch mir kamen nun die Tränen. Ich wollte stark bleiben, aber ich konnte es nicht. "Sag das nicht, wenn es nicht so ist. Falls er stirbt, falls das hier das Ende ist. Es wäre meine Schuld. Sein Leben lag in meinen Händen. Ich hätte ihn retten können, aber ich war zu schwach. Ich war einfach nicht stark genung. Falls er von uns geht, könnte ich mir das niemals verzeihen", sagte sie. "Du kanst nichts dafür. Du hast alles getan, was in deiner Macht stand", widersprach ich. "Alles war scheinbar wohl nicht genug", sagte sie weinend und rannte fort. Sie verließ das Haus. Vielleicht braucht sie erst einmal Zeit für sich, deshalb ließ ich sie gehen. Aber ich werde später nach ihr sehen. Elijah hätte das gewollt.

The Original DiaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt