Ohne jegliche Kontrolle

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Aus Danielles Sicht:
Die zarten Sonnenstrahlen weckten mich. Vollkommen ohne Kleidung wachte ich im Laub des Waldes auf. Ich hatte keine Orientierung und wuste nicht, wo ich mich befand. "Danielle?", hörte ich eine Stimme. Ich blickte über meine Schulter. "Jackson", war das Einzige, was ich hervorbrachte. Er stand auf der Veranda der Hütte und sah zu mir. Dann schüttelte er seinen Kopf, keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte und griff nach einer Decke, die über einem Stuhl hing. Ganz zusammengekauert blieb ich auf dem Boden sitzten und wartete bis er bei mir war. "Hier", lächelte er und übergab mir die rote Häkeldecke. "Danke", sagte ich und legte den Stoff um mich, wie als wäre es ein Handtuch. Dann gab er mir seine Hand und half mir beim Aufstehen. "Ich dachte, du könntest deine Verwandlung kontrollieren", sagte Jack, während wir Richtung Haus gingen. "Das kann ich auch. Ich hatte gestern nun eben keine andere Wahl", erklärte ich. Wir saßen uns auf die vor der Hütte stehenden Stühle. "Was ist passiert?", fragte er mich. "Esther und Mikael sind passiert", sagte ich, "Esther war kurz davor mich zu töten, daher habe ich mich verwandelt." Für einen Moment folgte Stille. "Ich hasse es ein Wolf zu sein. Ich hasse es wirklich. Ich hasse es, dass ich dann keine Kontrolle mehr über mich habe und dass ich Dinge tue, die ich gar nicht tun will", jammerte ich. Er lachte. "Ich bin genauso wenig gerne ein Wolf wie du", stimmte er mir zu. "Hey", sagte auf einmal Hayley, die hinzukam. Ich glaube, sie kann mich nicht leiden. Sie wirkt mir gegenüber immer so kalt und angespannt. "Was ist hier denn los?", fragte sie. "Ich...", begann ich. "Es ist nicht wichtig. Ich mach mich dann mal lieber auf den Weg", verabschiedete ich mich. "Tschüss", sagte Jackson lächelnd. Dann ging ich zurück zur Mikaelsonvilla. Die ersten Meter konnte ich die beiden noch reden hören. "Jack, was sollte das?", fragte Hayley. "Es ist nicht wichtig", antwortete er und ging ins Haus. Sie folgte ihm. Ich lief weiter, so dass ich ihre Stimmen bald nicht mehr hören konnte und ich der Mikaelsonvilla immer näher kam.
Dort klingelte ich und wartete bis mir die Tür geöffnet wurde. "Hey", grüßte mich Elijah, der auf einmal im Türrahmen stand," Ist alle in Ordnung?" "Ja, natürlich", antwortete ich. "Komm rein", sagte er. Das tat ich auch. "Ich werde mich besser erst einmal anziehen", sagte ich und flitzte die Treppe hinauf.

Aus Elijahs Sicht:
In Klamotten kam sie nun wieder die Treppe hinunter. Wir standen voreinander und schwiegen uns für einen Moment an. Dann griff ich nach ihrer Hand. "Ich hab mir Sorgen um dich gemacht", sagte ich. "Ich hab mir Sorgen um euch gemacht, weil ich mich verwandelt habe", erwiderte ich seine Worte. "Was ist mit Mikael. Lebt....?",fragte ich, wobei meine Stimme immer leiser wurde. "Er...", begann Elijah,"Du hast..." "Ich habe ihn umgebracht, nicht wahr?" "Ja", antwortete er mir knapp. "Oh mein Gott, ich habe euren Vater umgebracht", realisierte ich und riss meine Hand vor meinen Mund. "Er hat den Tod verdient", versuchte Elijah mich zu beruhigen. "Er war dein Vater", sagte ich, drehte mich um und stürmte aus dem Haus. "Danielle", schrie Elijah, doch ich rannte weiter. Die konnte mich nicht ansehen, sie konnte nicht mit mir reden.

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