Prologue

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Mein ganzes Leben war ein einziger Plan, erstellt von meinen Eltern. Er bestimmte alles. Meine Freunde, meinen zukünftiger Ehemann, meine Zukunft. Ich hatte nicht einmal Mitspracherecht.

Sie drückten meinen Kopf unter Wasser und ich versuchte so wenig zu strampeln wie möglich, weil ich hoffte sie würden mich vielleicht irgendwann loslassen. Auftauchen lassen. Leben lassen.

Bisher hatte sich niemand darum gekümmert, mich rauszuziehen. Aber dann kam er. Er platzte einfach in mein ach so "perfektes" Leben und stellte alles auf den Kopf. Er veranstaltete so ein Chaos, dass ich nicht wusste, ob ich das jemals wieder aufräumen könnte.

Doch ehrlich gesagt, wollte ich es nicht beseitigen oder aufräumen. Er war das größte Abenteuer, das ich je erlebt hatte, das ich je erleben wollte. Er brachte mich dazu nicht nur meine Violine zu sehen, er erweiterte meinen Horizont, in dem er mir auch schreckliches zeigte. Und Schrecklich war ein gutes Wort. Denn das was wir hatten war schrecklich schön.

Natürlich war er schlechter Umgang für mich, zumindest nach meinen Eltern. Er war einer dieser Menschen auf die sie herabschauten, bloß weil sie nicht mit Geld und Ansehen gesegnet oder wohl eher verflucht wurden. Ich würde liebend gern das ganze Geld, das ich besitze an Menschen vergeben, die es nötig haben, anstatt zuzusehen, wie „meine" Leute über sie lachen.

Was mich aber am meisten an ihm faszinierte war die Art, wie er durchs Leben ging. Für ihn war jeder Tag eine neue Chance, jeder Tag ein neues Leben, jeder Tag ein neuer Moment für die Ewigkeit.

Ich wuchs in einer Welt auf in der alles auf die Zukunft ausgerichtet war. „Du darfst jetzt nicht spielen, du musst üben, du willst doch später berühmt werden, oder nicht?" In meiner Welt war alles so falsch. Es drehte sich alles um Geld und Ansehen. Als gäbe es im Leben nichts Wichtigeres als das. Wie Liebe, Freundschaft und Freude.

Er zeigte mir dies. Er zeigte mir wie man Spaß hat, wie man erlebt und auch wie man liebt. Das was zwischen uns war, würde ich niemals vergessen. Diese Erinnerung gehört mir und sie wird immer mir gehören. Man kann mir vieles nehmen, aber das nicht. Doch langsam wird es Zeit diese Erinnerung zu teilen. Er hat es so gewollt.

Das hier ist meine Geschichte. Unsere Geschichte.







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