nineteen

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Ein Rumpeln weckte mich. Ich blinzelte den Schlaf aus meinen Augen, um irgendwas zu erkennen, doch es war zu dunkel. Anscheinend war die Sonne noch nicht aufgegangen.

Schließlich machte ich eine Silhouette aus, kurz machte ich Anstalten zu schreien, als mir einfiel, dass das Jake sein musste.

„Jake?", fragte ich mit rauer Stimme und sofort drehte er sich um. Durch den Mond, der leicht in mein Zimmer schien, bemerkte ich seinen geknirschten Gesichtsausdruck.

„Hab ich dich geweckt?", meinte er uns setzte sich neben mich aufs Bett. Ich nickte leicht und machte die Nachttischlampe an, nachdem ich mich aufgesetzt hatte.

„Hattest du vor einfach zu verschwinden?" Meine Stimme klang verunsichert und mein Gesicht wurde heiß. Sofort bereute ich die Entscheidung die Nachttischlampe angemacht zu haben.

„Nicht, so wie du denkst. Ich hab nur gesehen, dass deine Mutter dir geschrieben hat. Sie kommt schon morgen früh bzw. in ein paar Stunden, um das Kleid für deinen Geburtstag nächste Woche auszusuchen", erklärte Jake und sah mich kurz vorwurfsvoll an.

„Warum hast du mir das nicht erzählt?" Ich zuckte schuldbewusst mit den Schultern und versuchte mich hinter meiner Decke zu verstecken.

„Es ist nur mein 17. Geburtstag nichts Besonderes", nuschelte ich und mied Jakes Blick. Kurz darauf spürte ich seine warme Hand an meinem Kinn und so war ich gezwungen ihm in die ozeanblauen Augen zu sehen.

„Jeder Geburtstag einer besonderen Person ist etwas Besonderes", meinte Jake. Beinahe wäre mir ein „Awwww" entschlüpft, doch ich hatte es noch aufhalten können, was ich aber nicht aufhalten hatte können war ein:

„Ich mich auch in dich." Verwirrt sah mich Jake an.

„Im Kinoraum hast du etwas zu mir gesagt. D-du hast gesagt, dass du dich in mich verliebt hast und, und ich hab mich auch in dich verliebt", brabbelte ich schnell. Jakes Augen begannen zu leuchten und riesiges Lächeln breitete sich auf seinem schönen Gesicht aus. Es war mitten in der Nacht, nicht sonderlich romantisch und auch nicht wirklich vorbereitet gewesen, aber das mir sowas von egal. Endlich waren diese wahren Worte über meine Lippen gekommen, das war das Entscheidende.

„Womit hab ich das bloß verdient?", murmelte Jake, bevor er mich küsste. Es war wie beim ersten Mal oder beim zweiten Mal. Das Prickeln breitete sich wieder überall in mir aus, bis nichts mehr verschont blieb.

„Scheiße", fluchte Jake und sprang vom Bett. Das hörte man gerne nach dem man bis fast 4 Uhr morgens rumgemacht hatte. Ich riss erschrocken die Augen auf. Meine Mutter!

„Ich muss verschwinden, deine Mutter wollte in einer halben Stunde da sein", sagte Jake und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn.

„Wir sehen uns morgen in der Schule", verabschiedete er sich noch, bevor er aus dem Haus schlich. Ich hörte sein Motorrad davonbrausen und legte mich dann wieder ins Bett.

Jake Dawson war mein Freund. Das hört sich fantastisch an.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, schlief ich wieder ein.

*

„Da bist du ja, mein Schatz." Ich hielt mitten in der Bewegung inne und starrte meine Mutter überrascht an, die sich schon wieder ihrem Kaffee widmete. Hatte sie irgendwas genommen?

„Ist irgendwas?", fragte ich, als sie nicht aufhörte so seltsam zu lächeln. In mir keimte Hoffnung auf. In letzter Zeit war sie irgendwie anders, fröhlicher.

„Nein, was soll schon sein?", fragte sie mich in einer Sing-Sang Stimme, wodurch ich noch ein wenig irritierter wurde.

„Ich hab mir die schönsten Läden ausgesucht, die heute auf haben. Heute ist ja verkaufsoffener Sonntag, also klappern wir erstmal die offenen Läden ab, morgen auch, die die offen sind und Dienstag dann die restlichen, okay?", erklärte meine Mutter euphorisch. Verblüfft nickte ich.

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