4. Kapitel

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Na ihr? Freut ihr euch auch schon so auf Weihnachten wie ich?
Hier auf jeden Fall das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch!

Mia, Jamie und ich standen dicht beisammen. Es war schrecklich, dass wir nichts tun konnte um zu helfen oder uns zu verteidigen. Wir alle trugen selbst gemachte Waffen, die unsere einzige Möglichkeit zum Kämpfen darstellten, sollte es den Groundern gelingen ins Camp zu kommen.
"Ich habe Angst", gestand ich.
Mia strich sich mit zittrigen Fingern die roten Haare aus dem Gesicht.
"Ich auch!", flüsterte Jamie.
"Das ist ein Himmelfahrtskommando", murmelte Mia.
Ich nahm ihre Hand und drückte sie. Mia erwiderte leicht den Druck und streckte ihre andere Hand nach Jamie aus. Und so warteten wir...
Dann herrschte auf einmal Aufruhr im Camp. Wie all die anderen richteten wir unsere Blick auf den bereits dunklen Himmel. Ungläubig beobachteten wir, wie die Ark vom Himmel fiel und während ich noch vor Schreck erstarrt war, wurde mir eines klar. Wenn es Überlebende von der Ark geben würde, dann würde ich sterben. Mein Tod schien auf einmal so unausweichlich. Entweder würden die Grounder mich töten oder die SkyPeople! Meine Leute waren die 100, aber die würde es bald nicht mehr geben.
Mia, die genau wusste, wie es mir ging, strich mir beruhigend über den Arm. "Sie werden dich nicht umbringen. Das lassen wir nicht zu", verkündete sie entschlossen. Doch ich schüttelte langsam den Kopf. "Sie werden mir nie verzeihen, Mia. Es ist ja nicht nur, dass ich die Ark Jahre lang belogen habe", erklärte ich.
"Was denn noch?", fragte Mia und auch Jamie sah mich verwundert an.
"Meine Eltern wurden gefloatet, weil sie gegen den Rat waren, wisst ihr? Tja und ich habe immer die Taten für sie ausgeführt. Ich war klein genug um durch Luftschächte zu kriechen und den Rat zu belauschen", ich lachte trocken auf, "wahrscheinlich kenne ich das Luftschachsystem der Ark besser als jeder sonst. Ich habe Diebstähle durchgeführt, von Lebensmitteln bis hin zu Waffen habe ich alles gestohlen um dem Rat irgendwie zu schaden. Einmal habe ich sogar ein Feuer gelegt. Dank sei Gott ist niemand dabei gestorben, aber einige Menschen hatten eine Rauchvergiftung und nachdem sie meine Eltern gefloatet haben, haben sie mich geholt und mich befragt. Manche von ihnen meinten ich sollte direkt gefloatet werden, aber ich habe geschwiegen und sie hatten keinen direkten Beweis, außerdem war ich erst fünfzehn. Also kam ich in die Skybox und immer wenn ich dachte ich wäre über den Tod meiner Eltern hinweg, holten sie mich und befragten mich erneut. Es war der Horror!" Lautes Gebrüll unterbrach meine Erzählung. Die Grounder griffen an!
Ich sah hinüber zu Bellamy, der mit konzentrierter Miene das Gewehr in der Hand hielt. Er hatte uns als Grounder bezeichnet. Für ihn gehörten wir auch nicht mehr zu den SkyPeoplen.

Der Kampf tobte außerhalb des Campes und ich kam mir wie ein Feigling vor. Wir standen hier nur rum, zu machtlos um etwas auszurichten. Jamie hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und weinte. Sie war fix und fertig.
"Bring sie lieber ins Dropship. Hier draußen kann sie sich in ihrem Zustand nicht verteidigen", wies ich Mia an.
Jamie zog die Nase hoch. "Ich will mich aber nicht verstecken! Ich will kein Baby sein", widersprach sie, was ich sehr tapfer fand.
"Jamie", sagte ich sanft, "du bist kein Baby, wenn du jetzt dort rein gehst. Im Dropship sind viele und du kannst ihnen Mut zu sprechen".
Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Es war laut um uns herum. Das Kampfgebrüll der Grounder vermischte sich mit den Schüssen der Waffen und den Schmerzensschreien der Sterbenden.
Jamie fing an zu schreien, als ihr Blick auf etwas hinter mir viel.
Ich drehte mich herum und entdeckte einen der Schützen mit einem Pfeil im Kopf. Er röchelte noch einpaar Mal, sein Körper krampfte, dann blieb er regungslos liegen. Ich rang um Fassung. "Mia", wiederholte ich ernst, "bring Jamie hier weg!"
Sie nickte und schob Jamie Richtung Dropship. Kurz darauf drehte sie sich noch einmal um.
"Lily?"
"Ja?"
"Pass auf dich auf", sie blinzelte ein paar Tränen weg.
Ich nickte. Dann rannte ich hinüber zu dem toten Jungen. Es kostete mich große Überwindung seine Finger von der Waffe zu lösen und diese zu nehmen. Das Metall wog schwer in meinen Händen.
Ich kletterte auf den Schutzwall, legte das Gewehr an und visierte einen Grounder.
Ganz ruhig, Lily!, sprach ich mir selbst Mut zu, es geht ganz einfach!"
Dann betätigte ich den Abzug. Der Rückstoß war heftiger als ich angenommen hatte und beinahe wäre ich vom Wall gefallen, aber ich hatte mein Ziel getroffen. Ich ekelte mich vor mir selbst, dass ich das Gefühl der Macht, die mir diese Waffe verlieh, genoss. Es war geradezu berauschend und ich fühlte mich unbesiegbar. Den Grounder hatte ich in die linke Schulter getroffen, er war auf dem Boden zusammen gesunken.
"Keine gute Schützin, was?", rief mir eine bekannte Stimme zu. Bellamy, mit Blut im Gesicht und auf der Jacke. Mein Herz machte einen erleichterten Satz, als ich sah, dass er am Leben war.
Ich grinste ihn an, als ich die Anspielung auf unsere Unterhaltung im Wald verstand. Es kam mir vor, als wäre sie schon eine Ewigkeit her. Damals war alles noch einigermaßen in Ordnung gewesen. Ich legte die Waffe erneut an und zielte. Ich würde für eine bessere Zukunft kämpfen, eine Zukunft, die wir uns redlich verdient hatten!

Wie immer würde ich mich über Kommentare freuen!
Habt ihr schon den Trailer für die dritte Staffel gesehen? Falls nicht ist hier der Link:
https://m.youtube.com/watch?v=PKUuukxrbrU
Ich freue mich schon so auf den Sendebeginn! :)
Viele Grüße
Amber

The 100 ArriveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt