12. Kapitel

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Ich weiß es ist nicht lang und ich hatte eigentlich versprochen es wäre spannender, aber das verschiebe ich noch ein Kapitel weiter.
Viel Spaß beim lesen :)

Das Dropship versank hinter mir in Dunkelheit, während ich in einem gleichmäßigen Tempo durchs Unterholz ging.
"Lily warte", ließ eine Stimme mich inne halten. "Wo willst du hin?"
Ich schluckte schwer. Wollte er es mir noch schwerer machen, als es mir sowieso schon viel? Denn egal was ich mir einredete. Ich hatte eine Scheißangst.
Langsam drehte ich mich zu Bellamy um.
"Ich tue was ich tun muss", erwidert ich fest. Was für eine blöde Antwort!
Es herrschte ein bedrückendes Schweigen. Nur das Rauschen der Blätter über unseren Köpfen war zu hören. Ich wappnete mich bereits dafür, dass er versuchen würde mich aufzuhalten.
Bellamy richtete sich ein wenige gerader auf. "Pass auf dich auf".
Vor Unglaube hätte ich beinahe mein Gewehr fallen gelassen. "Pass auf dich auf?! Das ist alles was du dazu sagst?", fragte immer noch total verblüfft.
Er atmete leicht zittrig ein. "Ich habe wohl eingesehen, dass ich nicht das Recht habe über dich zu bestimmen und ich glaube es würde keinen Sinn machen, wenn ich jetzt versuchen würde dich dazu zu bringen nicht zu gehen".
Da hatte er wahrscheinlich recht, aber allein seine Worte brachten mich fast dazu zu bleiben.
"Ich kann nicht bleiben. Ich muss jetzt endlich etwas unternehmen. Ob es mir gelingt weiß ich nicht, aber es ist ein Versuch wert! Mia, Jamie und alle die anderen sind es wert!"
Er nickte. In der Dunkelheit konnte ich sein Gesicht kaum erkennen.
"Das sind sie alle mal", stimmte er mir zu, aber etwas schwankte in seiner Stimme mit was ich nicht zu deuten vermochte. Wir schwiegen wieder und ich wollte gerade den Mund auf machen um etwas zu sagen, als Bell mir zuvor kam.
"Ich kann es ja trotzdem versuchen. Bleib hier Lily. Ich bitte dich, geh nicht!"
Und auf einmal war ich den Tränen nahe. War es das gewesen was ich die ganze Zeit über hatte hören wollen?
"Nur zwei Tage! Clarke hat vielleicht eine Möglichkeit gefunden sich mit den Grounder zu verbünden. Dann können wir Mount Weather zusammen angreifen", beschwor er mich.
"Das reicht nicht", flüsterte ich und trat einen Schritt zurück. Hoffentlich bemerkte er nicht, dass ich weinte.
"Nenn mir einen anderen Grund", bat ich. Vielleicht war das kindisch, aber irgendetwas in mir wollte hören, dass er und zwar nur er mich da haben wollte. Alle anderen waren mir egal.
"Lily", sagte er leise und streckte bewusst oder unbewusst die Hand nach mir aus, "ich weiß nicht was du hören willst. Ich kann dich nur bitten hier zu bleiben".
Er verstand es nicht. Er verstand nicht, dass er in diesem Moment mein Herz in den Händen hielt. Ob er es zerschmetterte oder es in Ehren hielt, hing ganz von ihm ab.
"Ich kann nicht bleiben. Nicht so", ich machte eine wedelnde Handbewegung zwischen ihm und mir hin und her.
Er trat einen Schritt näher und damit ins Mondlicht, dass zwischen den Blättern hindurch schien.
"Was willst du von mir hören, Lily?", fragte er gefrustet.
Was sollte ich darauf antworten? Die Wahrheit? Vielleicht waren es die vielen unausgesprochenen Dinge, die zwischen uns standen. War das hier dann nicht der perfekte Moment um mit dem Aussprechen zu beginnen? Aber warum kam dann kein Wort über meine Lippen?
Ich musste endlich gehen. Egal wie groß die Versuchung war zu bleiben.
"Mögen wir uns wiedersehen", flüsterte ich und ich sah noch wie Bellamys Schultern runter sackten, bevor ich mich um drehte und ging.
Ich war erst fünf Schritte gegangen als er mich erneut aufhielt.
"Lily", rief er wieder. Mein Herz verkrampfte sich.
"Ja?", ich drehte mich herum und selbst ich hörte den hoffnungsvollen Klang meiner Stimme.
Er brauchte nur drei Schritte bis zu mir, fast schon grob zog er mich an sich und presste seine Lippen auf meine. Zwischen uns war mein Gewehr eingeklemmt, aber es störte mich nicht. Stattdessen klammerte ich mich an seine Schultern und erwiderte den Kuss sehnsüchtig. In diesen kurzen Moment legten wir alle unsere Gefühle, wie verworren sie auch sein mochten.
Schweratmend ließ Bellamy von meinen Lippen ab und ich streckte mich automatisch um das Gefühl seiner Lippen noch einen Moment länger genießen zu können.
Er lehnte seine Stirn an meine. "Mögen wir uns wiedersehen", hauchte er.
Dann ging er und ließ mich allein zurück. Langsam und mit nassen Wangen wand auch ich mich um und stolperte vorwärts tiefer in den Wald.
Wir werden uns wiedersehen, schwor ich mir und wischte entschieden die Tränen weg. Jetzt war nicht der Moment zu trauern. Da waren ein paar Leute, die dringend meine Hilfe brauchten.

Oh je wie Klischeehaft ;) Naja musst leider sein. Ich hoffe euch hat dieser kleine Einblick in Lilys Psyche gefallen und er war nachvollziehbar.
Bis nächste Woche
Eure Amber

The 100 ArriveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt