13. Kapitel

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Hallo ihr Lieben,
Hier wieder eine neues Kapitel. Leider schaffe ich es im Moment nicht die Kapitel zu überarbeiten, also verzeiht mir mögliche Fehler ;)
Viel Spaß

Ich war die ganze Nacht durchgelaufen und meine Beine schmerzten, als ich mir im Morgengrauen einen Schlafplatz suchte.

Als ich schließlich in einer Senke Rast machte war die Sonne bereits ganz aufgegangen und ich sehr erschöpft.

Ich legte mich ins Gras, das Gewehr in der Hand und meinen Beutel unterm Kopf. Nur ein paar Stunden Schlaf, sagte ich mir selbst und schloss die Augen.

Ich wurde durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt, ein Art Rascheln. Verschlafen hob ich den Kopf und richtete mich auf. Ich hatte länger geschlafen, als geplant, denn die Sonne ging bereits wieder unter. Na toll.

Noch immer auf der Suche nach dem Ursprung des Geräuschs wand ich den Kopf und unterdrückte einen Schrei. In der Dämmerung kauerte eine Gestalt nur wenige Meter von mir entfernt und kramte in meinem Beutel.

"Hey", schrie ich und warf mich auf die mit Fell bekleidete Person. Diese war kleiner als gedacht und mein Schwung reichte aus um uns beide umzuwerfen.

Erschrocken fing die Person an um sich zu treten und zu schlagen. Eine Weile rangen wir am Boden und ich zerkratzte mir meine Wange an dem rauen Grund, als mich die fremde Person nieder drückte.

Mir gelang es tatsächlich meinen Beutel zurück zu bekommen, aber die fremde Person, die sich als Mädchen entpuppte war nicht so leicht abzuschütteln.

"Was willst du von mir?", fragte ich nach Luft schnappend, als ich auf dem Rücken lag und das Mädchen sich auf meinen Bauch gesetzte hatte.

"Du bist in unser Gebiet eingedrungen", knurrte sie und hielt meine Arme fest, als ich versuchte sie wegzudrücken.

"Ich bin auf dem Weg nach Mount Weather", erklärte ich.

Das Mädchen runzelte die Stirn. Ihre schwarz umrandeten Augen musterten mich kritisch. "Mount Weather? Was willst du denn da?"

"Meine Freunde werden dort gefangen gehalten", keuchte ich, "jemand muss sie befreien".

Ihr Griff wurde ein wenig lockerer und ihr Blick nachdenklicher. "Du willst ganz alleine nach Mount Weather?", harkte sie ungläubig nach.

"Ja", erwiderte ich leicht trotzig. Warum traute mir niemand etwas derartiges zu?

Das Mädchen, das kaum älter sein konnte als ich, ließ meine Hände los. "Ich kann dir helfen", bot sie mir zu meiner Überraschung an.

"Was?"

"Ich kann dir helfen! Ich kenne die Gegend um Mount Weather besser als du und alleine schaffst du es nie", erklärte sie.

Hilfe hatte ich sicher nötig, aber irgendwie zweifelte ich daran, dass ich diesem Groundermädchen vertrauen konnte. "Warum willst du mir helfen?", fragte ich misstrauisch.

Ihr Gesicht verfinsterte sich. "Weil meine Schwester dort ebenfalls gefangen gehalten wird".

"Oh", was sollte man darauf sagen? "Das...äh...das tut mir Leid".

Das Mädchen erwiderte nichts sondern richtete nur kurz den Blick in die Ferne, bevor sie mich wieder ansah. "Also nimmst du meine Hilfe an oder nicht?", fragte sie.

"Ich schätze ich könnte vermutlich wirklich Hilfe gebrauchen", gab ich zu.

Sie grinste zufrieden und sprang auf. Ich richtete mich auf und sie streckte mir ihre Hand entgegen. Dankbar nahm ich sie an und ließ mich von ihr hochziehen.

Ich klopfte mir den Dreck von der Hose.

"Ich bin übrigens Quinn", stellte sie sich vor und zupfte an ihrem schwarzen Zopf herum.

"Lily"

Ihr Lächeln wurde breiter. "Und hast du schon einen Plan, wie du in den Berg rein kommen willst?", erkundigte sie sich.

Ich zeigte ihr die Karte und ihre braunen Augen wurden groß. "Nicht schlecht. Du hast also doch was auf dem Kasten", stellte sie erstaunt fest.

Ich ignorierte die halbe Beleidigung und packte stattdessen meine Sachen zusammen.

Wir waren schon einige Zeit unterwegs. Die Nacht war hereingebrochen und wir liefen schweigend nebeneinander her.

Quinn legte den Kopf in den Nacken und betrachtete zwischen den Bäumen den Himmel. "Wie ist da oben?", fragte sie mich.

"Oh, eigentlich ziemlich langweilig. Aber man hat einen tollen Blick auf die Erde und den Mond", erzählte ich.

Wie ich kurz darauf feststellte hatte Quinn eine ganze Menge Fragen zu dem Leben auf der Ark und so erzählte ich die meiste Zeit.

"Ich würde gerne einmal dort hinauf", Quinn lächelte verträumt.

"Ich wollte immer runter auf die Erde. Aber nie hätte ich mir erträumen können, dass es so schön sein könnte", erwiderte ich und betrachtete die schöne Landschaft.

"Was gefällt dir am besten an der Erde?", fragte Quinn, "ich mein, du siehst bestimmt alles mit ganz anderen Augen".

Ich lächelte. "Mir gefällt ziemlich viel um ehrlich zu sein. Auf der Ark war alles grau und hier ist alle grün und blau und rot und gelb. Es gibt so viele intensive Farben. Der Regen ist toll und die Sonne. Es fühlt sich herrlich an, wenn sie einem aufs Gesicht scheint". Ich merkte wie ich ins Schwärmen geriet.

Quinn lachte. "Das sind alles Dinge, die für mich selbstverständlich sind. Ich kenne sie nicht anders".

"Ich bin so froh, dass ich die Gelegenheit bekommen haben, alles mit eigenen Augen zu sehen", gab ich zu.

Wir liefen noch eine Weile, bis Quinn plötzlich stehen blieb. "Hast du Hunger?", fragte sie leise.

Ich nickte. "Ja, ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr gegessen".

Quinn löste den Bogen von ihrer Rüstung und legte einen Pfeil an.

Sie zielte auf etwas, das ich in der Dunkelheit nicht sehen konnte.

Ich folgte ihr und entdeckte, dass sie ein Tier erschossen hatte, das ich noch nie gesehen hatte.

Es hatte Ähnlichkeiten mit einem Dachs, sah aber doch auch aus wie ein Hund.

Quinn hatte das Tier in die Seite getroffen und es lebte noch. Mit einer geschickten Bewegung schlitzte Quinn ihm den Hals auf, sodass es schnell und so schmerzlos wie möglich starb.

"Komm wir machen am Fluss ein Feuer und dann gibt es Essen", Quinn führte mich weiter durch die Dunkelheit und kurz darauf hörte ich auch schon das Rauschen des Baches.

Wir sammelten gemeinsam Feuerholz und bereiteten uns ein Lager.

Nachdem wir gegessen hatten, legte Quinn sich auf die Seite und war kurz darauf eingeschlafen. Ich lag noch wach, schließlich war ich erst seit wenigen Stunden auf.

Ich betrachtete den Sternenhimmel über mir. Wie merkwürdig, dass es Menschen gab die dort oben leben wollten. Die gerne auf der Ark wären. Vielleicht lag es einfach in der Natur des Menschen, dass er immer das haben wollte, was er nicht kriegen konnte.

Lange lag ich so da und fragte mich was Bellamy wohl gerade machte. Dachte er auch an mich? Über diesem Gedanken schlief ich in der Morgendämmerung ein.

Kommis? Sternchen? ;)
Wünsche euch eine schöne Woche
Liebe Grüße
Amber

The 100 ArriveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt