Ein großes Missverständnis

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Zehn Minuten später waren Inspektor Megure und sein Team mitten in der Arbeit. Saguru hatte es irgendwie geschafft, sich in die Ermittlungen ein zu bringen. Ich versuchte derweil Frau O'Donnell zu beruhigen, was sich als äußerst schwierig erwies.
"Glauben sie mir, die Geige taucht wieder auf. Machen sie sich keine Sorgen."
"Du Verstehst nicht. Diese Geige ist unschätzbar wertvoll. Sie gilt als Geige der Wunder..."
"Geige der Wunder?"
"Jeder der auf diese Geige spielt, soll sich etwas wünschen dürfen. Das ist eine uralte Legende. Sie ist zwar nicht verzaubert, aber viele Leute glauben es trotzdem."
"Ich fand diese Geige hatte was magisches. Haben sie eine Ahnung wer einen Grund gehabt haben könnte, sie zu stehlen?"
"Ich weiß nur, dass es einen Herren aus Osaka gibt, der Herr Reynolds eine Menge Geld geboten hat. Aber wer es genau war, weiß ich nicht."
"Ist doch okay. Ruhen sie sich etwas aus Frau O'Donnell."
Ich brachte sie in den Raum wo die Geige gestanden hattd und sie legte sich auf eine dort stehende Couch. Nicht mal eine Sekunde später war sie eingeschlafen. Leise verließ ich den Raum und ging zu Saguru, der sich mit Inspektor Megure unterhielt.
Als Inspektor Megure mich sah, fragte er mich nach meinen Namen.
"Aber Inspektor Megure, ich bin Isami Akitsu. Wir haben uns schon mal getroffen. Beim Mord in der Eisdiele, erinnern sie sich? Ich war mit Conan Edogawa und den Detektiv Boys da."
"Oh ja. Ich habe dich überhaupt nicht wiedererkannt, in diesem Kleid. Du siehst fantastisch aus."
"Vielen Dank Inspektor.", sagte ich etwas verlegen.
"Der Fall, Inspektor."
"Genau, Sato. Also, was wissen wir schon über den Gegenstand?"
"Die Geige ist dreihundert Jahre alt und gilt als Geige der Wunder. Sie ist unschätzbar wertvoll. Außerdem hat mir Frau O'Donnell erzählt, dass ein Herr aus Osaka Herr Reynolds viel Geld geboten hat.", erklärte ich Inspektor Megure.
Erstaunt sahen er und Kommissarin Sato mich an. Saguru lächelte und nickte.
"Sato, finden sie heraus wie der Kerl heißt."
"Ja Inspektor."
Es dauerte eine halbe Stunde bis Kommissarin Sato den Namen herausgefunden hatte.
"Mamoru Kato, achtundvierzig Jahre alt. Er ist ein Sammler seltener Artefakte und hat die meisten Artefakte durch Summen, die wir uns nicht mal im Traum vorstellen können, bezahlt.", erzählte sie.
"Verstehe. Herr Reynolds, können sie sich vorstellen, dass Herr Kato die Geige gestohlen haben könnte?"
"Ich bin mir nicht sicher, Inspektor Megure. Er sagte zwar, wenn ich ihm die Geige nicht freiwillig geben würde, würde er sie sich holen..."
"Sato, bringen sie diesen Herr Kato auf der Stelle her!"
"Inspektor Megure, dass muss Inspektorin Sato nicht. Ich habe Herr Kato heute eingeladen, um die Differenzen zwischen uns zu klären. Er steht da hinten."
Herr Reynolds zeigte auf einen finster rein schauenden Mann. Sofort ging Inspektor Megure auf ihn zu und fing an ihn zu befragen.
"Saguru, ich gehe kurz auf die Toilette. Ich komm gleich zurück."
"Ist gut..."
Ich hatte das Gefühl, dass er mir gar nicht richtig zuhörte. Schnell schnappte ich mir meine Tasche, die ich von zu Hause mitgenommen hatte. Als ich weit genug von den restlichen Gästen und den Inspektoren weg war, nahm ich mein Handy und rief Shinichi an.
"Hallo?"
"Hey Shinichi. Könntest du mir einen Gefallen tun?"
"Klar, worum gehts?"
Ich erklärte Shinichi was passiert ist und hoffte auf seine Hilfe.
"Isami, schau dir das Zimmer nochmal genau an..."
Genau hörte ich ihm zu.
"Gut Shinichi, das mach ich. Hoffentlich hast du recht. Danke Shinichi. Tschüss."
"Tschüss Isami. Viel Spaß noch."
Sofort machte ich mich auf den weg ins Zimmer. Ich tat das, was Shinichi mir vorgeschlagen hatte. Wie sich schließlich herausstellte, hatte er recht behalten.
Ich ging zurück zu Saguru und Inspektor Megure und Kommissarin Sato.
Entäuscht sagte Inspektor Megure:"Wir müssen die Gäste gehen lassen. Niemand hat die Geige bei sich. Außerdem hat jeder ein Alibi."
"Inspektor Megure. Ich weiß was mit der Geige passiert ist."
"Ach ja, und was?"
"Im Grunde genommen, wurde sie überhaupt nicht gestohlen. Sie wurde einfach nur versteckt."
"Aber von wem?", fragte Herr Reynolds verwirrt.
"Na komm."
Der kleine Jeffrey, den ich in einem kleinen Geheimzimmer, des Raums, gefunden habe, kam schüchtern mit der Geige auf den Arm hinter einer Ecke hervor.
"Jeffrey?", fragte Herr Reynolds Geschockt.
"Komm schon, Jeffrey, erzähl deinem Onkel was passiert ist."
Jeffrey drückte die Geige fest an sich und schaute seinen Onkel traurig an.
"Ich will nicht das du die Geige verkaufst. Du hast versprochen, dass ich sie bekomme."
"Wie kommst du denn darauf, dass ich sie verkaufe?"
"Ich habe dich mit dem Mann reden gehört. Er hat dir viel Geld geboten. Da dachte ich du verkaufst sie."
Herr Reynolds kniete sich hin und schüttelte den Kopf.
"Ich würde die Geige nie verkaufen. Jeffrey ich hab das Angebot angelehnt. Ich weiß doch wie viel sie dir bedeutete."
"Wirklich?"
Herr Reynolds nickte und Jeffrey sprang ihm im Arm. Irgendwie süß...
"Ähm, Jeffrey. Leider wirst du dich noch entschuldigen müssen. Wegen dir, gab es einen großen Polizei Auflauf. Außerdem wurden uns viel Zeit deswegen gestohlen."
"Das wollte ich nicht..."
"Schon gut. Komm Isami. Du hättest seit einer halben Stunde zu Hause sein müssen."
"Genau. Worauf warten wir noch?"
Ich nahm die Hand von Saguru und zog ihn raus. Vor dem Eingang stand auch schon das Auto, was uns hergebracht hatte. Wir setzten uns rein und fuhren los.
"Super. Papa wird mir die Hölle heiß machen..."
"Mach dir keine Sorgen Isami. Ich bin sicher, er wird Verständnis haben."
"Na hoffentlich..."
Einige Minuten herrschte Stille...
"Isami, du wolltest mich vorhin doch etwas fragen."
"Stimmt. Also Saguru, ich wollte dich fragen ob..."
"Fräulein Akitsu, wir sind da."
"So schnell? Na gut. Danke für den schönen Abend, Saguru. Auch wen er etwas anders verlief, war es dennoch sehr schön. Bis Montag."
"Isami, und deine Frage?"
"Ach, ist nicht so wichtig."
Ich gab Saguru noch einen Kuss auf die Wange und stieg aus dem Auto. Schnell ging ich rein und wartete auf eine Standpauke von Papa.
"Da bist du ja, Isami. Schau mal, was ich gefunden hab.", sagte Papa und hielt mir ein altes Bild vor die Nase.
"Was soll das Papa? Und, wer sind die beiden?"
"Das bist du Isami. Da warst du grade sechs. Zu der Zeit haben wir in London gelebt. Der Junge neben dir ist auf jedenfall Hakuba."
Ich schüttelte den Kopf und sah mir das Bild nochmal genau an. Auf ihm saßen ich und ein Junge unter einem riesigen Apfelbaum. Kaum zu glauben, Papa hatte recht, der Junge sah genau wie Saguru aus oder wie der geschrumpfte Shinichi mit helleren Haaren.
Ohne weiter auf Papa zu achten, ging ich in mein Zimmer hoch und machte mich Bett fertig.
Danach legte ich mich ins Bett und dachte nach.
~Daher kam mir Saguru so bekannt vor. Ich war mit ihm in der ersten Klasse. Ob er sich daran erinnert? Wohl kaum... Egal, ich sollte jetzt schlafen. Es war ein langer Abend. Aber auch ein richtig schöner... Ich hab Saguru einen Kuss gegeben. Wieso? Hoffentlich hat ee das bis Montag vergessen.~

Die kleine DetektivinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt