Das Detektiv-Café

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"Das kann nicht dein Ernst sein, Ichiguchi! Die Röcke sind viel zu kurz!", meckerte ihn Keiko an.
Ich musste zugeben, dass sie recht hatte. Die Röcke gingen nicht über unsere Knie und eine falsche Bewegung und schon würde man alles sehen können...
"Ich weiß nicht was du hast, Momoi. Die Röcke sind perfekt so."
"Ichiguchi, ich bin Keikos Meinung. Die Röcke sind wirklich sehr hübsch, aber ich habe die Befürchtung, sie lassen unseren männlichen Gästen zu viel Fantasie .", bestärkte Akako Keiko.
Ichiguchi sah sie mit roten Wangen an und erklärte, dass es zu spät wäre auf die schnelle neue Röcke herzustellen.
"Ändern lässt es sich wohl wirklich nicht mehr... Keiko, uns bleibt keine Wahl. Wir haben auch nicht lange Schicht, es wird schon irgendwie gehen.", so versuchte ich Keiko zu beruhigen, aber es wollte nicht so recht funktionieren.
"Isa, dass geht nicht!!! Was wenn eine von uns stolpert und hin fällt, dann würde man alles sehen!!!"
"Dann ziehen wir Strumpfhosen an. Die Röcke sind zwar immer noch zu kurz, aber wenigstens zieht man unsere Unterhosen so nicht mehr. ", schlug ich vor.
"Tolle Idee, aber woher sollen wir den jetzt Strumpfhosen her bekommen? ", fragte Aoko verunsichert.
"Hey Isa! Du wohnst doch in der Nähe. Frag doch deine Mutter ob sie kurz welche vorbei bringen könnte. Wenn du ihr die Situation erklärst, kommt sie sicher schnell her. ", meldete sich Kaito mit einem gar nicht so blöden Vorschlag.
"Kaum zu glauben dass ich das irgendwann sagen würde, aber Kaito das ist eine tolle Idee!"
Er sah mich genervt an, doch ich ignorierte ihn und rief schnell Mama an. Ich erklärte ihr die Situation und zwanzig Minuten später kam sie mit einer riesigen Tasche voller Strumpfhosen in die Klasse.
"Hallo mein lieben. Ich heiße Chloé Akitsu und ich bin die Mutter von Isami. Freut mich sehr euch alle kennenzulernen.", stellte Mama sich freundlich vor.
Den meisten meiner Mitschüler standen die Münder offen. Die Mädchen hingegen sahen sie mit geröteten Wangen, aber immer noch lächelnd an.
"Isa, ich glaub deine Mutter ist beliebt."
"Das kann gut sein. In meiner alten Schule waren meine Mitschüler auch immer begeistert wenn Mama kam, nur die Mädchen fanden das nach einiger Zeit nicht mehr so lustig...", erklärte ich flüsternd Aoko.
"Klar ist deine Mutter beliebt. Sie ist hübsch, freundlich, talentiert und hat einen guten Sinn für Mode. Mit anderen Worten, sie ist alles was du nicht bist!"
"Schnauze Kaito! Hör nicht auf ihn, Isa! Du bist wundervoll!", versuchte Aoko mich aufzubauen, während sie Kaito mit Schlägen strafte.
"Schon gut. Meine Mutter ist wirklich eine bewundernswerte Frau."
Um genau zu sein, mir war schon immer bewusst das ich Mama nicht besonders ähnlich war. Sie ist wunderschön und ich beneide sie so sehr um ihre Blauen Augen... Na ja, ich komme eben ganz nach Papa!
"Na Sternchen, hast du vor heute noch zu Helfen?"
"Wenn du mich nicht nerven würdest, dann schon Kaito. Und hör gefälligst mit dem Sternchen auf!"
"Aber es ist so putzig, du kleiner leuchte Stern."
Kaito kassierte einen Tritt und wir beide fingen an zu streiten. Da unsere Klasse das schon kannte, ließen sie uns einfach machen. Nur Mama war nicht so begeistern und stoppte unseren Streit. Wir kümmerten uns wieder um die Vorbereitungen. Um Punkt 12 Uhr öffneten die Schultore und die Besucher fingen an die Stände der einzelnen Klassen zu besuchen. Auch unser Stand wurde von den Besuchern überrannt.
Wir eröffneten ein Detektiv-Cafe... Meiner Meinung nach nicht so kreativ, aber na ja. Die Besucher hatten die Möglichkeit durch das Lösen eines Rätsels ein kostenloses Gebäck oder Getränk zu bekommen. Wenn man mit dem Dienst an der Reihe war musste man ein Detektivskostüm anziehen. Die Jungs sahen aus wie Sherlock Holmes und die Mädchen auch. Na ja, bei den Jungs bestand nicht die Gefahr ihre Hösschen zu sehen...
"Hallo Isa!", hörte ich Ran freudig rufen.
"Wie schön. Ihr habt es also doch geschafft."
"Wir wollten eigentlich beim aufbauen helfen, aber Onkelchen hat gestern Abend zu viel getrunken und heute morgen verschlafen."
Für diese Aussage bekam Shinichi von Herrn Mori eine Kopfnuss.
"Jedenfalls, Herzlich Willkommen im Cafe der Detektive! Könnt ihr beweisen, dass Sherlock Holmes in euch weiter lebt?", fing ich an.
Ran war sofort begeistert: "Wie toll Isa! Du machst das wirklich hervoragend."
Ich lächelte, war aber von der gesamten Aufmachung mehr als nur genervt... Die drei wurden von mir zu einem freien Tisch gebracht und ich gab ihnen die Speisekarte. Dazu bekamen die drei ihr Rätsel:

"Was bewegt sich und kommt nicht fort,
hat einen Mund und spricht kein Wort,
hat ein Bett und kann doch nicht schlafen,
und birgt für manchen einen sicheren Hafen.

Na, wisst ihr was ich meine?"
Herr Mori und Ran sahen sich fragend an. Shinichi hingegen musste schmunzeln.
Urplötzlich sprang Herr Mori auf und lachte. "Die Antwort ist "eine Puppe"!"
Shinichi und ich schauten ihn belustigt an und Ran peinlich berührt.
"Paps, wie kommst du denn darauf?"
"Eine Puppe hat ein Bett, aber es kann darin ja nicht schlafen. Sie hat auch einen Mund spricht aber nicht und für Kinder kann eine Puppe ein sicherer Hafen sein! Das Rätsel ist nichts für den Meisterdetektiven Kogoro Mori! Hahaha! Nun, wenn ich um das gratis Essen bitten darf."
"Es tut mir wirklich leid Herr Mori, aber das ist die falsche Antwort."
Er wurde sofort ruhig und schaute aus dem Fenster. Ran schaute ihren Vater genervt an, während Shinich sich mir zuwante.
"Du Isami, die Antwort ist doch "ein Fluss", nicht wahr?"
Immer wenn ich Shinichi höre, wie er ein auf Kind macht, muss ich einfach schmunzeln. Schließlich nickte ich und lobte Shinichi für die Antwort. Er sah mich etwas genervt an, benahm sich aber denoch als Kind und freute sich wie eins.
"Warte mal! Wieso ist die Anwort Fluss, aber meine Puppe nicht?!?!", fragte Herr Mori aufgebracht.
"Ganz einfach Onkelchen, der Fluss fließt und bleibt immer durch das Wasser an einem Ort. Des Weiteren hat er eine Mündung, spricht aber nicht, es gibt ein Flussbett, in dem er nicht schläft, und es gibt sichere Häfen für die Schiffe.", erklärte ihm Shinichi mit seiner kindlichen Art.
"Ganz genau! Also Conan, was möchtest du denn haben? Du darfst dir alles aussuchen!"
Er sah auf die Speisekarte und sagte freudig: "Ich hätte gerne den Zitronenkuchen, bitte!"
Ich lächelte nickend und machte mich auf den Zitronenkuchen zu holen. Meine Mitschülerinnen haben das angebotene Gebäck selbst gebacken. Ich hielt mich da raus... Backen war nicht so meins und nach Mamas letztem Mal Kochen, wollte ich die Küche nicht schon wieder zerstören...
Ich brachte Shinichi sein Stück Gratis Kuchen und sah ihm zu wie er es freudig verspeiste.
"Isa! Es ist 3 Uhr, wie sind fertig mit unserer Schicht.", erklärte mir Keiko.
"Super.", meinte ich nur und wante mich wieder meinen drei Gästen zu: "Also ich gehe mich eben umziehen und wenn ihr wollte kann ich euch dann meine Schule zeigen."
Die drei nickten. Ich ging in den Abstellraum meiner Klasse, der für das Schulfest als Umkleideraum dient. Schnell zog ich diesen viel zu kurzen Rock aus und meine Hose wieder an. Das eigentlich bequeme Oberteil des Kostüms tauschte ich dennoch mit meinem roten T-Shirt und meiner schwarzen Weste. Ich verabschiedete mich mit von den anderen und ging zurück zu der Familie Mori mit Anhängsel. Sie standen bereits vor dem Klassenraum. Bereits von weitem konnte ich hören, dass Ran mit ihrem Vater diskutierte.
"Mann Paps, jetzt sei doch nicht so unhöflich!", meckerte Ran.
Herr Mori plädierte darauf nach Hause gehen zu dürfen, weil er "meinen" Stand ja gesehen habe. Seine Tochter wollte dies aber nicht so hinnehmen...
"Herr Mori, danke das sie da waren, aber ich möchte nicht das Sie das Gefühl haben hier bleiben zu müssen. Sie können gerne gehen, ich bin Ihnen auch nicht böse.", erklärte ich ihm.
Er sah mich dankbar an und stürmte davon. Shinichi und ich sahen ihm belustigt hinterher. Ran hingegen war nicht so begeistert.
In seiner kindlichen Art versuchte Shinichi Ran zu beruhigen: "Ran, sei Onkelchen nicht böse. Er ist doch immer so beschäftigt und hat sich doch auch mal einen freien Tag verdient."
Ran lächelte sanft und nickte. Shinichi sah zu mir und nickte.
Gerade als wir uns auf den Weg machen wollten, dass Schulfest zu erkunden, wurde ich von jemandem ans Handgelenk gepackt. Als ich mich umdrehte sah ich in das geschockte Gesicht von Keiko.
"Was ist den los, Keiko? Du bist so blass... ", fragte ich besorgt.
"Isa,  es ist furchtbar! Unsere Einnahmen sind verschwunden!!!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 11, 2020 ⏰

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