Kapitel 10 ~Morgenjunges~

62 3 2
                                    

Hey hey!

Ich bins mal wieder.
Hier kommt das unerwartete Kapitel!

Ich bin gespannt, wie ihr reagiert, aber es passiert nicht sehr viel und es zieht sich 'hier' noch etwas dahin. Aber ich will euch hinhalten und schauen, ob ihr es auch erwarten könnt :b

__________________________

"Sturmstern! Sturmstern!" hallten Blitzwolkes Worte durch das Lager. Der hell getigerte Kater steckte den Kopf aus seinem Bau.
Der dunkelgraue Kater hatte sein verbliebenes Auge aufgerissen, Freude glänzte darin.
"Luftschweif ist soweit! Ihre Jungen kommen!"
Sturmstern konnte dieses Gefühl nicht beschreiben, dass ihn in diesem Moment erfüllte. Ein Teil Stolz, Angst, Freude und noch vieles andere.
"Ich komme!" knurrte er und sprang in weiten Sätzen hinter dem Heiler her zur Kinderstube.

Die nächsten Stunden striff Sturmstern unruhig vor der Kinderstube hin und her. Aus dem dichten Gebüsch drangen Blitzwolkes, Luftschweifs und Nesselflugs, eine rotbraune Kätzin, die vor wenigen Monden noch selbst in der Kinderstube gewesen war, Laute hervor.
Ein Gedanke blitzte immer wieder in Sturmsterns Gedanken auf. Diese Kätzin, die dort in der Kinderstube war, hätte auch Dunkelstern sein können!
Seit nun fast zwei Monden war der DonnerClan verschwunden. Nur noch zarte Spuren ihres Duftes waren auf ihrem Territorium zu finden. Die drei übrigen Clans hatten es unter sich aufgeteilt, doch weder Wind- noch SchattenClan konnten viel mit dem dichten Unterholz anfangen.
Aber das schlimmste für Sturmstern war, dass er selbst seine große Liebe niedergeschlagen hatte. Das würde sie ihm nie verzeihen!
Aber sonst wäre sein Clan gefährdet gewesen! Krallenstern und vor allem Plätscherstern hätten sonst auch den WindClan verjagt, wie leider schon vor vielen Blattwechseln.
So hatten sie ihn für seine Tat gelobt, doch er selbst hätte sich am liebsten den Schweif abgebissen.
"Das erste!", jaulte Nesselflug triumphierend.
Sturmstern wurde immer aufgeregter. Auch die Katzen des WindClans kamen zur Kinderstube, die Ohren aufgestellt und die Augen neugierig auf den Eingang gerichtet. Ab und zu kamen Glückwünsche seiner Clangefährten, doch er nahm sie nicht wirklich war.
"Das zweite!"
Das hätte Dunkelstern sein müssen!, schrie es in seinem Kopf. Nein! Seine Gefährtin war Luftschweif, niemand anderes!
Dies musste er beweisen!
Viele Katzen hatten davon gewusst, wie sehr er Dunkelstern geliebt hatte, und sie ihn. Manche wussten selbst von ihren Treffen, doch niemand wusste, dass er sie jetzt noch liebte.
Luftschweif war für ihn nur eine Tarnung, wie der Schlamm für die Jagd der Stammeskatzen.
Er musste vorsichtig sein, sein Geheimnis wahren.
"Das dritte!"
Sturmstern war überrascht, drei Junge. Kam noch eins? Oder mehrere?
"Das vierte!", jaulte Nesselflug und ihr hell gestreifter Kopf erschien im Eingang der Kinderstube.
Ihre Augen leuchteten.
"Sturmstern, Luftschweif hat dir vier Junge geboren! Schnell komm!"
Die rotbraune Kätzin peitschte ungeduldig und aufgeregt mit dem Schweif, als Sturmstern an ihr vorbei in die Kinderstube schlüpfte.
Sein Herz schlug immer schneller.
Das Licht war dämmrig und die Luft war mit dem Duft nach Milch erfüllt.

Weiter hinten in der Kinderstube konnte Sturmstern Luftschweifs Fell erkennen, Blitzwolke stand neben ihr.
Leises maunzen drang aus dem Nest der hellbraunen Königin.
Langsam kam Sturmstern näher, ein Schnurren stieg in seiner Kehle auf.
Luftschweif hob müde den Kopf, ihre blauen Augen leuchteten matt aber voller Freude.
"Komm, sieh dir unsere Jungen an!"
Die Königin betonte das Wort 'unsere'. Sie wollte unauffällig klarstellen, dass Dunkelstern seine Vergangenheit und sie seine Gegenwart war.
Aber für ihn fühlte sich nichts davon richtig an.
Sturmstern versuchte sich nichts anmerken zu lassen und betrachtete die wuselnden Fellbündel.
Eines war mattgrau, das andere hellbraun wie seine Mutter, das dritte war braun getigert, dunkler als sein Vater. Diese drei drängten sich an den Bauch ihrer Mutter, zwei Töchter, ein Sohn.
Das letzte Junge, schneeweiß sein Fell, saß etwas abseits der anderen.
"Ich habe schon über Namen nachgedacht", hauchte Luftschweif. Ihr blauer Blick war liebevoll auf ihre Jungen gerichtet.
"Wie wäre es mit Graujunges, für den grauen. Die hellbraune soll Blütenjunges heißen, in Erinnerung an meine Mutter! Und die braune...wie wäre es mit Springjunges?"
"Wundervolle Namen.", schnurrte Sturmstern und rieb seinen Kopf an den seiner Gefährtin.
*das hätte Dunkelstern sein können!* schrie es wieder in seinen Gedanken, doch er ignorierte es.
Doch dann stockte er.
"Was ist mit dem weißen?"
Luftschweif schwieg und wich seinem Blick aus.
"Luftschweif, was ist mit ihm?"
Sturmstern blickte von seiner Gefährtin zu seinem Sohn.
"Er..", Luftschweif wagte es nicht weiterzusprechen.
"Sag es mir!" drängte Sturmstern.
"Er hat nur drei Beine! UnserSohn ist dreibeinig, Sturmstern!"
Es traf ihn wie eine Welle! *Wird er Krieger werden können? Oder...wird er überhaupt überleben? Wäre mir das mit Dunkelstern auch passiert?* Schoss es durch seinen Kopf. *Nein!*, wies er sich selbst zurecht *Er ist dein Sohn, egal wie er aussieht.*
"B-bist du dir sicher? Vielleicht hast du sein viertes nur nicht gesehen!"
"Nein! Er hat nur drei!"
Sturmstern seufzte und rieb tröstend den Kopf an Luftschweifs.
Sie musste das mehr schockieren als ihn.

Denn für Sturmstern war klar, wieso es gerade seinen Sohn getroffen hatte:
Der SternenClan strafte ihn! Er war mit Schuld, dass der DonnerClan vertrieben worden war! Er hatte dessen Anführerin, seine Liebe, besiegt! Er hätte das verhindern müssen! Und der SternenClan wusste das!

"Sollen wir ihn Dreijunges nennen, oder Ohnejunges? Oder Stummeljunges?" flüsterte Luftschweif und Zorn flackerte im Herz des WindClan Anführers auf.
"Hast du dein Hirn mit dem einer Maus getauscht?!" fauchte er.
Er konnte genau in ihren Augen genau sehen, dass in Luftschweif keine Liebe für ihren weißen Sohn empfand.
"Aber...", begann sie, die Augen vor Schreck geweitet.
"Nein!", unterbrach er sie laut. Blitzwolke, der Heiler, hatte den Kopf abgewandt. Anscheinend wollte dieser nichts damit zu tun haben.
"Er ist genauso dein Sohn, wie Graujunges!", Sturmsterns Stimme wurde leiser, bedrohlicher "Ich hätte nicht erwartet, dass du so grausam bist! Komm in meinen Bau, wenn du einen Namen gefunden hast, nicht früher! Ich will dich davor nicht sehen!"
Wütend schlüpfte aus der Kinderstube. Und das war seine Gefährtin!
*Hätte ich doch lieber Dunkelstern genommen.*, knurrte er in Gedanken.
Fast stieß der helle Tigerkater mit Blaupfote zusammen, die mit ihrem Mentor zur Kinderstube kam.
"Und? Wie viele sind es?", fragte Blaupfote ungehalten. Die Augen der hellgrauen Kätzin leuchteten.
Wut stieg wieder in Sturmstern auf. "Vier.", sagte er, die Wut gut verborgen.
"Bedrückt dich etwas?", fragte Donnerfuß. Der Krieger trat an die Seite seiner Schülerin.
Sturmstern seufzte.
"Ich...sie...er!", wütend schüttelte er den Kopf und legte sein Fell wieder an, dass sich leicht gesträubt hatte.
Die Augen der beiden anderen waren fragend auf ihn gerichtet, Blaupfotes Kopf leicht geneigt.
"Das eine...hat nur drei Beine", hauchte er leise, er wollte nicht, dass es sofort jeder wusste.
"Heiliger SternenClan!"rief Blaupfote. Sofort wischte ihr Donnerfuß mit der Pfote über die Ohren.
"Schon gut", bekräftigte Sturmstern.
"Das wird schon", miaute Donnerfuß sanft und schob sich, mit einem Nicken an Nesselfuß, die noch vor der Kinderstube stand, durch das kleine Loch in den Dornenranken, seine Schülerin hinter sich.

Schnell verzog sich Sturmstern wieder in seinen Bau, er brauchte Ruhe.
Wieso hatte es gerade ihn getroffen? Wieso musste er sich in Dunkelstern verlieben?
Wieso zum SternenClan, war er ein Bündnis mit Luftschweif eingegangen? Er liebte die hellbraune Kätzin, aber nicht sehr. Sie war zickig und arrogant! Nicht sein Typ.
Aber sie war hübsch!
Und ein Anführer brauchte doch wohl eine hübsche Gefährtin an seiner Seite!
In seinen Gedanken vertieft, glitt Sturmstern in den dunklen Schlaf über.

"S-sturmstern?", hauchte eine unsichere Stimme nah an seinem Ohr.
Zögerlich öffnete der Tigerkater eines seiner bernsteinfarbenen Augen.
Ein riesiger Blauer See betrachtete ihn.
"Luftschweif." miaute er, sein Unterton war noch immer leicht wütend.
"I-ich habe ein paar Namen."
Sturmstern setzte sich auf. Auf der einen Seite seines Körpers war das Fell vom Schlaf plattgelegen.
"Und die wären?"
Seine Stimme klang kalt, ihre flehend.
"Ähm..da wären...Dachsjunges."
"Nein."
"Na gut, dann...Kleinjunges."
Er schüttelte den Kopf.
Sie grummelte kurz.
"Dann hab ich noch Heiljunges, da er ja nie Krieger..."
"Luftschweif!", fauchte Sturmstern seine Gefährtin an. Sein Fell stellte sich auf und er legte die Ohren an.
"Merkst du eigentlich, dass jeder dieser Namen etwas mit seinem...Problem zu tun hat?"
"Nein...ich...es tun mir ja Leid! Aber ich kann es nun nicht einmal übersehen!"
Jetzt sträubte sich auch ihr heller Pelz.
"Nenn ihn doch, wie du willst!", konterte Sturmstern scharf.
"Aber wenn ihn alle auslachen, gib nicht mir die Schuld!"
Luftschweifs Augen weiteten sich und sie wich geduckt zurück.
"H-heißt das, dass wir keine Gefährten mehr sind? Bitte nicht!"
Was an dem, was er gesagt hatte, klang wie eine Trennung?
"Dann sag mir einen Namen!", wenn sie schon so übertreiben musste, sollte er das auch nutzen.
"M-morgenjunges!" ihre Stimme klang heiser.
"So sei es! Geh jetzt! Ich muss mich auf die große Versammlung vorbereiten!"
Die Kätzin verließ schnell den Bau und Sturmstern wusste, dass er etwas zu hart gewesen war. Aber er konnte nicht zulassen, dass sein Sohn so leiden musste.
Er würde nie Krieger werden können, das war klar. Aber gleich mit dem Namen beginnen? Nein, das durfte nicht sein!
Der helle Tigerkater rollte sich in seinem Nest zusammen. Er würde noch etwas schlafen.
Kurz bevor er in seine Träume glitt, stach ihm noch ein Gedanke in den Sinn:
Wäre ihm das auch mit Dunkelstern passiert?

___________________________

So, wer hat das erwartet? Seid ehrlich....

Nicht viel Handlung, ich weiß, aber das kommt alles im nächsten!

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt