Von Vorahnungen und der Liebe

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Hey hey

Ich melde mich mal wieder hier mit dem DonnerClan.
Ich widme dieses Kapitel KirschpfoteLove

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Kalt zerrte der Wind an ihrem schwarzen Pelz. Kalt, wie die Krallen des Todes, die sie vor wenigen Tagen zu spüren bekommen hatte.

Dunkelstern fühlte sich verfolgt, doch wer es war, konnte sie nicht sagen. Doch etwas in ihr...wollte gefunden werden. Etwas in ihr kannte ihren Verfolger, wollte ihren Verfolger. Mittlerweile wollte sie ihn auch.
Doch ein anderer Teil in ihr wollte das Unbekannte. Das, das vor ihnen lag. Dort in der Ferne, hinter den Feldern, hinter dem fernen Wald. Dieser Teil in ihr wusste, dass dort etwas lag, das sie noch mehr brauchte, als ihren Verfolger.

Seufzend wandte sie sich um, der Wind teilte nun ihren Pelz kalt an einer anderen Stelle. Es war dunkel. Kaum Sterne leuchteten über ihnen. Hatte sie der SternenClan verlassen?  Hatten die Sternenkrieger die Hoffnung auf den DonnerClan aufgegeben? Waren sie zu weit gelaufen?
Die Sorgen brannten Wunden in ihr Herz....schlimmer als das Feuer.

Als ihre Glieder vor Anspannung schmerzten und ihre Augen im Wind tränten, schleppte sich Dunkelstern in den Busch, der ihr zugewiesen worden war. Schlaf war das einzige, da war sie sich sicher, was sie nun wirklich brauchte.
Ihre Augen schlossen sich von allein und die Dunkelheit der Träume bannte ihren Geist.

Schnell. Schnell. Pfoten donnerten. Gras raschelte. Fast bist du da. Schnell. Noch ein Stück. Ein Gewirr aus Stimmen zischte um die schwarzen Ohren. Nur die eine deutlich zu hören. Du willst es! Das weiß ich. Schnell, schnell. Sonst ist es zu spät! Bilder zeichneten sich im bunten Gewirr ab. Flammen. Wälder. Seen. Nein! Nicht dort! Halte dich nicht damit auf! Die Stimme war heiser, kam von fern, und doch von nah. Die Bilder waberten wie Nebel, erschienen neu oder verblassten ganz. Aus Flammen wurde Wasser. Aus den Wäldern ein Moor. Aus den Seen ein einziger. Und dann war alles nur noch Gewirr. Gut. Sehr gut. Aber schnell! Renn weiter. Fast bist du da! Das Gewirr wurde deutlich. Das Pfotendonnern lauter. Das Gras zu Laub. Geraschel. Ein Tunnel erhob sich, schwebte in der Luft und sie rannte hindurch. Die Wände bestanden aus künftigen Gedanken, Sorgen, Hoffnungen. Wie betäubt rannte sie hindurch, Augen geweitet. Bis sie das Ende erreichte. Der Rote!
Sie wusste, dass das ihr Ziel sein sollte.

"Guter Fang!", lobte Dunkelstern, als Schwarzpfote die nächste Maus in ihren Klauen hatte. Doch das kleine Wesen lebte noch.
Mit großen Augen sah die Schülerin auf. "Ich will, dass du es erlegst."
Dunkelstern war überrascht. Da sie ihren Geruchssinn verloren hatte, hatte die schwarze Kätzin nicht versucht zu jagen. Wie auch, wenn die Welt nur zu einem Bild aus ausdruckslosen Farben geworden war? Dunkelstern vermisste die Gerüche. Wie sie ihre Nase kitzelten, wie sie die Luft zum sprechen brachten.
Nein!, wies sie sich selbst zurecht. Ich lebe von nun an so!
"Willst du?", miaute Schwarzpfote erneut, doch Dunkelstern schüttelte nur betreten den Kopf und wandte sich ab. "Das Training ist für heute beendet."
Mit schwirrendem Kopf trottete sie zurück zum Tunnel. Kaum spürte sie die stechenden, harten Halme die aus der Erde ragten.

Als die Hochsonne ihren schwarzen Pelz erwärmte, setzte sich Dunkelstern auf und unterzog sich einer gründlichen Fellwäsche.
Bis ein warmer Pelz den ihren streifte. "Schwarzkralle."
"Dunkelstern."
"Was gibt es?"
"Wir sollten weiterziehen."
"Findest du nicht, der Clan hat eine Pause verdient?", fragte sie ruhig. "Und überhaupt...wohin?"
"Das wussten wir doch bis jetzt auch nicht."
"Doch, Schwarzkralle. Wir sind unseren Herzen gefolgt. Aber nun...nun fühlt es sich nicht mehr Richtig an..."
"Wo sollen wir dann hin? Wir können nicht für immer hier bleiben!" Seine Stimme klang vorwurfsvoll und sein Blick lag misstrauisch auf ihr. Er hält mich für verrückt!
"Natürlich nicht! Das will ich auch nicht! Aber in solchen Momenten muss man für den Clan handeln. Und der Clan braucht Pause. Wir müssen warten, bis sich die Gemeinschaft gestärkt hat." entgegnete sie noch mit Nachdruck.

Wie um ihre Worte zu unterstreichen, jaulte eine Katze auf. Es war Feuer.
Die rote Kriegerin rannte aus einem der Busch-Baue. Fang hinter sich.
Das Fell der Kätzin war gesträubt und man konnte bis hier ihren Zorn sehen.
"Was hast du?", fragte Fang. Der riesige Tigerkater schritt auf sie zu.
"W-was ich habe?!", fauchte sie entsetzt. Doch sie sprach nicht weiter. Dunkelstern konnte sich schon denken, um was es ging.
"Ja.", miaute Fang, er war Feuer schon nahe. Fast berührten sich ihre Pelze.
"Fass mich nicht an!", heulte die Rote und drehte sich von ihm weg. "Ich dachte du wärst anders", ihre Stimme bebte. Dann rannte sie davon.
Ein weißer Blitz sauste aus dem Busch und stellte sich Fang in den Weg, der sofort hinter Feuer nachgelaufen wäre. Es war natürlich Eis.
"Lass sie einfach.", murrte sie.

Anscheinend hatte Eis die Blicke Dunkelsterns bemerkt, denn sie kam nun auf sie zu.
"Kann ich mit dir reden?", fragte die Weiße. Ihr Tonfall ließ aber kein 'Nein' gelten.
"Natürlich." Dunkelstern erhob sich.
"Dann komm", Eis wirbelte herum und setzte in weiten Sprüngen geschickt über das Feld. Keine ihrer Pfoten schien einen Harthalm zu berühren.
Dunkelstern hatte noch nie eine Katze so rennen sehen.

Schließlich setzten dich Weiß wie Schwarz gegenüber an den kleinen Bach. Sie Augen auf die jeweils andere gerichtet.
"Du weißt um was es geht?", meinte Eis.
"Feuer und Fang?"
Die Weiße nickte.
"Was ist mit ihnen?"
"Die zerbrechen."
"Wie meinst du das?", fragte Dunkelstern.
"Bevor...bevor du gekommen bist..nein...anders. Wie du weißt, liebt Feuer Fang"
Dunkelstern nickte.
"Genau. Und wie du auch weiß, schwärmt mir Feuer immer von ihm vor. Doch seit du da bist...tut sie es nicht mehr. Sie hat sich verändert. Sie ist wütender, abwesender geworden. Redet kaum noch."
"Und warum bin ich da..."
"Fang liebt dich, Dunkelstern."
Das überraschte die Schwarze nicht wirklich. Sie hatte die Blicke des Katers bemerkt, sich aber nicht viel dabei gedacht.
"Davor hatte ich den Fusselball fast so weit, mal etwas mit Feuer allein zu unternehmen. Es machte sogar den Anschein, dass er sie mag...bis du kamst."
"Und was soll ich da jetzt tun?", fragte Dunkelstern.
Doch die weiße Katze schwieg. Ihre braunen Augen musterten Dunkelstern nur kalt.
Unbehaglich zuckte der Schwarzen der Schweif.
"Ich kann nicht dafür, dass sich Fang für mich entscheidet."
Die DonnerClan-Anführerin wusste genau, dass sie sich fast wie Lilienstern verhielt. Doch...was sollte sie groß tun?
"Dann bring ihn davon ab!", befahl Eis; hatte diese Kätzin keinen Respekt vor der Anführerin?
"Und wie, bitte?"
Eis seufzte. "Du hast dich echt verändert."
"Wie meinst du das?"
"Als wir dich befreit hatten, schienst du so weichherzig, so sympathisch. Aber nun bist du kalt und bissig geworden. Ich sag nicht, dass mir das nicht gefällt, aber es tut deinem Clan nicht gut."
"Ach ja?!", Dunkelstern sprang auf, bremste sich aber sofort. Eis hatte Recht. Sie war kaltherzig geworden...
"Du hast recht, Eis. Aber ich habe in den letzten Tagen viel durchgemacht. Ich werde mit Fang reden, aber ich kann nichts garantieren."
Dunkelstern drehte um und schritt zurück zum Lager. Wie sollte sie das mit Fang klären? Sie konnte ihm doch seine Gefühle nicht verbieten! Und insgeheim...ihr gefiel es, geliebt zu werden. Nach Sturmstern war das tröstend...wie sollte sie es schaffen ohne Fang und sich zu verletzten?

Auf der Hälfte des Weges stoppte sie und stellte erfreut fest. Sie wurde wieder zu ihrem alten ich!

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So, das war's
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich würde mich über Votes und Kommis freuen!

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt