~Lügner~

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Hey hey

Wie ihr euch gewünscht habt, kommt mal wieder etwas von Sturmstern und seinen Begleitern.

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Seine Krallen bohrten sich in das kleine Wesen hinein und ein gezielter Biss tötete es.
Ich danke dem SternenClan für dieses Leben, das das meine erhält, dachte Sturmstern und scharrte etwas Erde über die Maus. Er würde sie später holen und zu den anderen bringen.
Seit nun über einem Mond folgten die neun Katzen nun schon dem DonnerClan, waren weit, weit entfernt von ihren Territorien. Ihr Weg hatte sie durch eine trockene Landschaft, in der es weder Wasser noch Beute gegeben hatte, geführt, danach über sanfte Hügel voller Heidekraut, die Sturmstern an seine Heimat erinnert hatten und schließlich durch ein Maisfeld, durch das die neun Katzen noch immer streiften. Hohe, grüne Pflanzen ragten über den Katzen auf, die harten Blätter streiften ab und an die Pelze. Die Erde war nass und glitschig, das Fell an den Beinen mit getrocknetem Schlamm bedeckt. Aber es bot Deckung und es gab reichlich Beute.
Viele unvorsichtige Nager labten sich an den Maispflanzen, erkannten die Gefahr nicht, die von den Katzen ausging. Geübte Jäger hatten hier leichtes Spiel.

Kurz darauf kehrte Sturmstern zu seinen Reisegefährten zurück. Zwei Mäuse baumelten aus seinem Maul und sein bernsteinfarbener Blick schweifte über die anderen. Ihre Pelze waren glänzend und alle waren wohlgenährt.
Wir sind alle starke Clankatzen. Selbst solche Herausforderungen wie diese können uns nichts anhaben!, dachte er stolz und setzte sich.
Mittlerweile hatten sich die Katzen der Clans aneinander gewöhnt, saßen in gemischten Gruppen beisammen, waren wie zu einem eigenen Clan geworden. Selbst Wolkenfall reihte sich neben Kurzfang und Flügelfeder, erzählte großartige Geschichten aus vergangenen Zeiten.

Später am Tag, die Katzen waren weiter durch das Maisfeld gewandert, hatten dessen Ende aber noch nicht erreicht, ließen sich die Reisegefährten auf einer kleinen Lichtung nieder, umringt von hohen Maispflanzen.
Sturmstern leckte gerade sein Rückenfell, als sich leise Schritte näherten und sich eine schwarze Katze neben ihn setzte. Es war Wiesentau.
Schweigend ließ sich die Heilerin neben dem Anführer nieder. Ihr Blick war starr in die Ferne gerichtet.
Viele Herzschläge vergingen, Sturmstern wollte gerade das Maul öffnen, um zu fragen, was sie von ihm wolle, als die schwarze Kätzin endlich zu sprechen begann.
"Was wollte uns der SternenClan damit sagen?", fragte sie. Ihr Miauen klang dunkel.
"Was meinst du damit?", entgegnete Sturmstern und sah der Heilerin in die Augen. Sie schienen so tiefgründig, als wüsste sie mehr, als jede andere Katze.
"Weshalb hat der SternenClan den DonnerClan vertreiben lassen, um ihn dann zu suchen?"
Sturmstern wandte nun den Blick ab, knetete den Boden mit den Pfoten. Er wusste es nicht, wollte es aber nicht zugeben. So schwieg er.
"Plätscherstern hat uns erzählt, er habe einen Traum vom SternenClan gehabt, indem es hieß, dass der DonnerClan vertrieben werden müsse", fuhr Wiesentau fort, "Aber weshalb? Warum lassen sie einen der vier Clans vertreiben, um dir dann einen weiteren Traum zu schicken, in dem es hieß, sie wieder zu suchen?"
Der Blick der Heilerin bohrte sich in Sturmsterns hellen Pelz. Er schwieg weiterhin, wich dem Blick Wiesentaus weiterhin aus.
"Ich habe eine Vermutung, Sturmstern", miaute sie, "Ich denke, dass einer von euch lügt. Entweder du, oder Plätscherstern."
Sturmsterns Augen verengten sich leicht und seine Krallen bohrten sich in die weiche Erde.
"Bezeichnest du mich als Lügner?", fragte er mit dunkler, belegter Stimme.
"Nein", konterte Wiesentau. Ihre Schwanzspitze zuckte. "Ich beschuldige weder dich, noch meinen Anführer. Aber es ist doch seltsam, nicht?"
"Schon möglich", murrte Sturmstern. Er hoffte, dass dieses Gespräch bald enden möge.
"Ihr hättet beide einen Grund", miaute nun wieder Wiesentau, "Plätscherstern wollte das Territorium. Aber sollte er deshalb gleich einen Clan vertreiben?"
Die Heilerin schwieg kurz, als wartete sie auf eine Antwort. Vergeblich.
"Nun denn, auch du hättest einen Grund zu lügen, Sturmstern." Wiesentau ließ ihren Blick kurz über die neun Katzen schweifen, ehe sie mit gesenkter Stimme weitersprach.
"Schließlich wurde Dunkelstern mit dem DonnerClan vertrieben und..."
"Was willst du damit sagen?", fauchte Sturmstern und funkelte Wiesentau an.
"Denkst du ich lüge die Clans und den SternenClan an, nur weil eine Anführerin vertrieben wurde?", wollte er wissen. Sein Schweif peitschte wütend und sein Fell sträubte sich. Brennend bohrten sich die Blicke der anderen Katzen in sein Fell, doch es war ihm egal.

"I-ich meinte doch nur...", stammelte Wiesentau überrascht, ehe sie sich wieder unter Kontrolle brachte und ruhig fortfuhr. "Du hast sie geliebt, Sturmstern, und..."
"Falls du es nicht gemerkt hast, Wiesentau. Ich habe eine Gefährtin und Junge zu Hause", konterte er scharf und wandte sich ab.
"Und trotzdem hast du sie zurückgelassen", miaute Wiesentau hinter ihm.

Wütend stapfte Sturmstern zwischen hohen Maispflanzen hindurch und setzte sich irgendwann in den Schlamm.
Die Stille um ihn herum tat gut, und er verlor sich in seinen Gedanken.

Sie halten mich für einen Lügner. Sie denken, ich habe den Traum vom SternenClan nur erfunden, obwohl mir die Bilder noch immer einen Schauer über den Rücken laufen lassen.
Vielleicht ist ja Plätscherstern der Lügner. Er wollte mehr Territorium. Auch wenn es übertrieben wäre, deshalb gleich ein Zeichen des SternenClans vorzutäuschen.
Oder lügt niemand? Wollte der SternenClan, dass das alles so passiert? Warum?

Ein kalter Wind fuhr durch das helle Fell des Tigerkaters und er schloss die Augen.

Wieso sollte ich lügen? Nur weil ich Dunkelstern geliebt habe? Oder lüge ich mich selbst an? Liebe ich sie noch immer?

Tief sog er die Luft ein, die der Wind ihm entgegenblies. "Ich liebe dich Dunkelstern, und ich werde dich finden. Selbst wenn mich die anderen deshalb als Lügner sehen", versprach er, bemerkte aber den Schatten nicht, der hinter ihm lauerte.

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So, das war's wieder^^
Wer glaubt ihr hat gelogen? Plätscherstern? Sturmstern? Oder gar keiner?

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt