Wenn der Regen fällt...

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Hey hey

Sorry, dass es so ewig gedauert hat, aber die Inspiration ist irgendwie nicht zu mir gekommen xD
Aber dafür gibt es jetzt wieder ein neues Kapitel des DonnerClans

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Eiskalt tropfte der Regen auf Dunkelsterns Rücken und drang bis an ihre Haut vor. Zitternd lag sie in ihrem Nest, das ebenso wasserdurchtränkt war, wie ihr schöner, schwarzer Pelz.
Früher hatte sie den Regen geliebt. Sein frischer Duft hatte den Gedanken nass zu sein immer verdrängt, wie mit einer Welle fortgespült.
Aber nun hatte sie das nicht mehr. Diesen freien Duft in der Nase. Und sie spürte nur die Nässe und die Kälte, die ihr schon bald in den Knochen saßen.

Früher am Tag, als die Sonne schon fast am Horizont verschwunden war, hatte es begonnen. Erst waren nur vereinzelte, leichte Regentropfen gefallen, doch dann hatte sich der Himmel regelrecht mit schwarzen Wolken zugedeckt und überschwemmte seitdem das Land, machte den Fluss nur noch reißender.

Nun war es schon weit nach Mondhoch und der Regen fiel mit jedem Herzschlag nur noch stärker. Das Gras der weiten Ebene und die nur noch vereinzelt vorkommenden Harthalme wurden von der Flut mitgerissen. Die jetzt blanke Erde war aufgeweicht und glich einem Moor.

Als die Nacht von einem Ächzen, einem Stöhnen, einem Krachen durchbrochen wurde, schreckten die Katzen des DonnerClans hoch. Mit schlitternden Pfoten, die auf dem matschigen Boden Halt suchten, eilten sie aus den Büschen, die ihnen als Baue gedient hatten.
Alle Pelze, ob schwarz, ob rot, ob weiß, klebten eng an den ausgezehrten Körpern und betropften den eh schon nassen Boden.
Ihre Ohren suchten in der Nacht erneut nach diesem Geräusch.

Es war noch dunkel, das Silbervlies von Wolken verdeckt und der Regen fiel noch immer. Und die Luft knisterte  förmlich vor Aufregung. Bis das Rumpeln wieder erklang.
Es klang schrill, aber nicht wie das Geräusch eines echten Lebewesens. Es klang schrecklich, als würden alle Knochen im Körper einer Katze brechen. Es drang in einen hinein und zog sich hindurch. Ließ jedes Haar sträuben.
Nach einer weiteren Stille, krachte es noch einmal. Aber nur kurz. Dann folgte ein Beben, dass den Boden erzittern und die Jungen wimmern ließ.
Nun hatten sie alle Angst und riefen das hinaus.
"Was war das?!"
"Ich kann dort draußen nichts sehen!"
"Wir werden sterben!"

In dieser Stunde der Angst, fühlte sich Dunkelstern verpflichtet ihren Clan zu beruhigen. Schließlich war sie die Anführerin.

"Beruhigt euch!", rief sie. Ihre Worte klangen gedämpft vom Regen.
Doch bevor sie weitersprechen konnte, bebte die Erde wieder und ein Ungeheures Poltern und Rumpeln donnerte auf sie zu.
"Ein Monster!" keuchte Goldstreif und presste sich an Schwarzkralles durchtränkten Pelz.
"Nein." hauchte Dunkelstern, die die Gefahr in der Dunkelheit erkannt hatte.
Ruckartig wirbelte sie zu ihrem Clan herum, ihre Augen waren geweitet, Angst war darin zu sehen und sie schrie "Lauft!"

Mit vor Angst pochendem Herz und gesträubten Pelz raste Dunkelstern am Fluss entlang. Die wilden schwarzen Fluten gurgelten neben ihr und die Angst zu fallen und zu ertrinken, reihte sich mit ein.
Das Poltern kam näher.
"Lauft! Wir müssen hier weg!"
Die ClanKatzen folgten ihr. Verwirrung, Angst und Verständnislosigkeit machte sich unter ihnen breit.
Dunkelstern sprang in weiten Sätzen durch den Matsch. Beinahe könnte man meinen, dass sie das Rumpeln erklingen ließ.
"Was ist das?!" kreischte Schwarzpfote ängstlich. Ihr schwarzer Pelz stand in nassen Stacheln von ihrem Körper ab.
"Red nicht! Lauf!" brüllte Fleckenpelz neben ihr. Der gescheckte Kater humpelte noch immer. Er musste im Kampf gegen die Clans schlimmer verletzt worden sein, als Dunkelstern gedacht hatte.
Eilig wirbelten ihre schwarzen Pfoten durch den Schlamm und gaben bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch von sich. So auch bei den anderen.
So eilten sie weiter. Jeder Herzschlag erschien wie eine Ewigkeit, eine Ewigkeit in der diese Gefahr nur noch näher kam. Doch...was war diese Gefahr?
Dunkelsterns Ohren waren gespitzt. Im Moment störten sie die Regentropfen nicht, die in ihren gelben Augen brannten. Und erst als das Rumpeln, das Krachen, die Gefahr nicht lauter wurde, mäßigte die Anführerin des DonnerClans ihr Tempo.
Verwirrt blieben so so auch die anderen Katzen stehen, sahen zu ihrer Anführerin.

Ich throne neben dem Fluss, dessen Fluten jeden  töten könnten. Mein Pelz, nass vom stark fallenden Regen, klebt an meinem kleinen, mageren Körper. Mein Clan, erfüllt vor der Angst, was diese Gefahr wohl sein könnte, steht hinter mir, ruft mir etwas zu. Doch ich höre es nicht. Ich ignoriere es. Mir ist es egal. Denn ich weiß, dass sie außer Gefahr sind.

Mir ruhigem Blick sah Dunkelstern in die Nacht. Das Rumpeln dröhnte in ihren dunklen Ohren. Mehr nahm sie nicht war. Nur die schwärze der Nacht und das Rumpeln. Mehr zählte nun nicht.
Mutig tat sie einen Schritt nach vorn und drehte sich dann zu ihrem Clan um. "Seht die Gefahr!", sprach sie mit starker Stimme und wandte den Blick wieder in die Nacht.
Mit einem Krachen teilte sich die Schwärze und ein riesiges Etwas rollte auf den Fluss zu. Es war ein Baum.
Dessen starke Äste zerbrachen krachend, als sie in der schlammigen Erde stecken blieben, ihr mächtiges Fundament sich aber weiterbewegte.
"Die weiche Erde hat seine Wurzeln gelockert. Der Regen hat die Erde gelockert. Und der SternenClan hat uns den Regen geschickt!"

Der Baum rollte weiterhin rumpelnd an den noch verängstigten Katzen vorbei. Bis er die Klippe zum Fluss erreichte. Kurz stoppte der Mächtige in seiner Bewegung, balancierte auf der Kante, ehe er vornüberkippte und gen Fluss fiel.
Die Katzen des DonnerClans rührten sich nicht. Sie warteten auf das Geräusch, dass der Baum in den Fluss tauchte und mitgerissen wurde. Doch es kam nicht.
Die Herzschläge verstrichen und Verwirrung machte sich in den Katzen breit. Fiel der Regen so laut, dass sie es nicht gehört hatten? Übertönte das Gurgeln des Flusses etwa alles andere?
Zögernd löste sich ein schwarzer Pelz aus der Katzengruppe. Ein kleiner, aber kräftiger Kater trat vor. Näherte sich vorsichtig der Klippe.
"Kampfpfote! Was tust du da?" rief ihm Schwarzkralle, sein Mentor, zu. Doch der Schüler hörte nicht auf ihn, sondern starrte nur wie gelähmt über die Klippe auf den Fluss.
"Seht!" keuchte er dann nur und hob den breiten Kopf. Seine Augen leuchteten voller Hoffnung.

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So, das war's, ein wenig kurz, ich weiß
Ich hoffe es hat euch gefallen.

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt