Der Tunnel

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Hey hey

Naja, ich weiß immer nicht, was ich hier lang schreiben soll..also:

Tadaa!
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"Flitz? Bist du da?", fragte Feuer in einen Tunnel aus Stein hinein. Ihre Stimme hallte seltsam.
Der Clan war die restliche Nacht gewandert und hatte den Tag verschlafen.
Jetzt, als die Sonne schon den Horizont berührte, hatten sie ihr Ziel erreicht.
Die beiden ehemaligen Streuner hatten den DonnerClan zu einem Streuner namens Flitz geführt. Der Kater lebte in einem Tunnel unter einem riesigem Donnerweg, zu breit um darüber zu laufen.
"Flitz?", fragte diesmal Eis. Der Schweif der Weißen peitschte ungeduldig.
Ein seltsam tiefes Maunzen ertönte in der Röhre und wurde durch ein Echo unterstützt.
Ein sehr kleiner, gelbbrauner Kater erschien im Tunnel.
"Was wollt ihr?", knurrte er. Wenn man wollte, konnte man seine Rippen zählen, auch sein Fell war stumpf und matt.
"Flitz.", miaute Eis nur noch einmal, ihre Stimme klang ungeduldig.
Der Kater verengte seine Augen und schien nachzudenken.
"Eis?", fragte er mit seiner seltsamen, kratzenden, tiefen Stimme. Vielleicht hatte er lang nicht mehr gesprochen.
"Was machst du hier?", fragte Flitz weiter.
Dunkelstern glaubte nicht, dass der Kater gut rennen konnte. Seine Pfoten waren knochig und auch sein Blick war trüb.
"Wir wollen deinen Tunnel benutzen", maunzte Eis. Irgendetwas sagte der DonnerClan Anführerin, dass sich die beiden schon länger kannten.
Ein abfälliges Schnauben kam von dem mageren Kater.
"Ach, jetzt plötzlich bin ich gut genug für dich!"
"Du bist nicht gut genug für mich", knurrte Eis zurück, ihr Schweif peitschte "Wir wollen nur durch deinen Tunnel!"
"Und vielleicht auch noch meine Beute. Und wie wärs mit meinem Revier?"
Feuer trat an Eis' Seite.
"Flitz...", begann sie, wurde aber unterbrochen.
"Ach, die liebe Feuer ist auch noch da! Das wird ja immer schöner!"
Eis' Augen wurden zu braunen Schlitzen.
"Hör zu, du alter Flohsack, wir wollen nur durch deinen Tunnel, mehr nicht."
Dunkelstern konnte genau sehen, dass sich die Weiße zurückhalten musste, den kleinen Kater nicht einfach in der Luft zu zerfetzen. War da etwas zwischen den Streunern vorgefallen?
"So weit kommt's noch!", auch jetzt klang Flitz' Stimme fremdartig und kratzig.
Aus Feuers Kehle kam ein Knurren. Den beiden Streunerinnen reichte es sichtlich.
"Du weißt, dass wir ihn nicht retten konnten!", fauchte Feuer.
"Ihr habt euch nicht mal Mühe gegeben!", entgegnete der Gelbe. In seinen trüben Augen lag Trauer, Schmerz und Wut.

Unsicher sah Dunkelstern zu Rauchpelz. Die graue Königin hatte ihre Jungen dicht an ihren Bauch gezogen, aus Angst vor dem fremden Kater.
Der ganze Clan traute ihm einen Angriff zu, auch wenn er ihn nicht gewinnen konnte.

"Tote Katzen kann man schlecht retten, Flitz!"
"Ihr seid zu spät gekommen, obwohl ich euch um Hilfe gebeten hab!"
"Er hat sich beim Aufprall das Genick gebrochen! Dagegen konnten wir nichts tun!", miaute Feuer.
"Ihr lügt doch!"
Der gelbe Kater sank immer mehr in sich zusammen.
"Ihr lügt doch", hauchte er, sein Blick war leer, als würde er in Erinnerungen versinken.

"Das ist unsere Chance!", knurrte Eis. Sie schien nun noch schlechter gelaunt zu sein, denn ihr Blick war hart und ihr Schweif zitterte.
Feuer, die an Eis' Seite stand nickte und trat als erste in den Tunnel, ihre weiße Freundin hinter sich.
Danach folgte ihnen Dunkelstern.
Ihre langen Barthaare berührten beide Seiten des Tunnels und über ihnen donnerten die Monster über den weiten Donnerweg.
Je weiter sie gingen, desto dunkler wurde es, bis sich die Katzen nur noch von ihren Barthaaren und dem verblassendem Lichtfleck am Ende des Tunnels leiten lassen konnten.
Es herrschte eine seltsame Stille, nur von den Monstern und den leisen Pfotenschritten der Katzen durchbrochen.
Erst als der blasse Lichtfleck größer wurde, beschleunigten die Katzen ihre Schritte und Nachtpfote unterbrach leise die Stille, als sie die Weiße fragte:
"Was ist da mit Flitz? Was hat er damit gemeint?"
Eis schwieg erst, ihr Gesichtsausdruck blieb hart.
"Er meinte seinen Sohn, Cougar."
Nachtpfote, die etwas vor Dunkelstern ging, legte leicht den Kopf schief.
"Was ist mit ihm passiert?", hauchte die Schülerin.
Eis hob den Kopf und sah in die Ferne, bald würden sie den Tunnel hinter sich haben.
"Er kam in die Krallenhöhle, starb dort aber an seinen Wunden. Flitz gibt uns bis heute die Schuld daran."

Hinter sich konnte Dunkelstern zwei Stimmen hören. Nachtpfotes Wurfgefährten, Kampfpfote und Schwarzpfote.
"Ich glaube nicht, dass Flitz sehr schnell laufen kann", miaute der kleine Kater gerade mit spöttischem Unterton. Das Gespräch der Schüler war in den Augen der Anführerin mehr als unangebracht. Flitz hat seinen Sohn verloren, er hat Schmerz erlitten und leidet noch immer. Darüber macht man sich nicht lustig, auch wenn er schlimm aussieht.
"Nein, ich auch nicht", antwortete nun Schwarzpfote und Dunkelstern konnte sich vorstellen, dass ihre Schülerin ihr typisches Schnurrhaarzucken zeigte. Die Schüler hatten vermutlich das Gespräch von Nachtpfote und Eis mitgehört.
"Der war ja mager bis..."
Jetzt reichte es der DonnerClan-Anführerin.
Mit funkelnden Augen wirbelte sie herum.
"Ihr solltet mehr Gehorsam lernen!", fauchte sie, doch es galt eher ihrer Schülerin. Dunkelstern hatte sie eigentlich besser erzogen.
"Wir sehen im Moment auch nicht besser aus!"
Darauf schwiegen die Schüler und Dunkelstern tappte aus dem Tunnel.

Anscheinend waren sie länger unterwegs gewesen, als gedacht, denn von der Sonne war nur noch ein dünner Lichtstreifen zu sehen. Und blutrot leuchtete nun die Landschaft. Als hätten alle Katzen des SternenClans ihr Blut über den Himmel vergossen.

Doch sie hatten es geschafft. Der Zweibeinerort lang hinter ihnen, und vor sich hatten die Katzen nun wieder weite Felder.
Dunkelstern verengte die Augen, um die Landschaft genauer sehen zu können.
Der Feldboden war übersät von harten Grasstoppeln und matschiger Erde. Zwischen zwei dieser Felder schlängelte sich ein seltsam gerader Bach hindurch, seine Ufer waren dicht von Schilf bewachsen.
"Ich kann Beute riechen!", meinte Aschenjunges, dessen graues Fell zart das an Dunkelsterns Beinen streifte.
Der Graue war wohl seiner Mutter entrissen und sah seine Anführerin nun mit großen Augen an, sich unbewusst, wie sehr es  ihr wehtat.
"Psst!", wies ihn Rauchpelz zurecht und fing ihr Junges mit dem bauschigen Schweif ein. Ein entschuldigender, bedauernder Blick erfüllte das graue Gesicht.
Dunkelstern seufzte. Wie gern würde sie auch die Beute wittern, doch das Mitleid der anderen brauchte sie nicht! Sie war eine starke Anführerin, in der die Hoffnung ruhte.
Wenigstens mussten die Katzen  weder dursten noch hungern, denn obwohl sie nichts riechen konnte, sah die Schwarze Mäuse durch die Felder springen. Fette, unvorsichtige Nager. Eine leichte Beute für geübte Jäger.

Der Mond leuchtete bereits am Himmel, sein kaltes Licht erhellte den Nachthimmel. Dunkelstern hatte beschlossen hier zu rasten und erst am Morgen weiterzuziehen. Deshalb teilte Schwarzkralle eine Jagdpatrouille ein.
"Fleckenpelz! Geh mit Nachtpfote und Schwarzpfote auf die eine Seite des Baches. Ich gehe mit Kampfpfote, Eis und Feuer auf diese Seite!"
Dann überlegte der Schwarze.
"Fang, Rauchpelz, Lohpelz und...Dunkelstern. Bis die Jäger zurückkommen, baut ihr unsere Nachtlager!"
Die Katzen nickten und sprangen eilig los. Der Anführerin machte es nicht aus ein paar Nester zu bauen. Sie war schließlich auch eine Katze, konnte etwas für den Clan tun, auch wenn es nicht mehr das Jagen war.
Kurz bevor Schwarzkralle der Patrouille folgte, sah er Dunkelstern noch einmal an. Sie wusste, dass er daran gedacht hatte, wie sie selbst noch vor kurzem gejagt hatte und wie schwer es ihm gefallen war, sie zum Nestbau zu verdonnern.
Ob sie jemals wieder ihre gewohnten Dinge tun konnte?

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So, das war's
Ich hoffe es ist gut und lesenswert^^

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt