Der unüberquerbare Fluss

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Der Fluss der starken Strömung

Hey hey

So, dann sind wir also wieder beim DonnerClan angelangt...ich hoffe ihr lest ihn noch^^

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"Wie sollen wir da rüberkommen?"
"Das schaffen wir nie!"
"SternenClan, hilf uns!"
Das aufgeregte, ängstliche Gemurmel der DonnerClan Katzen drang in Dunkelsterns Ohren. Seit sie ihren Geruchssinn verloren hatte, waren alle anderen Sinne etwas schärfer geworden. Vor allem ihr Gehör!
"Schluss jetzt!", rief sie ihrem Clan zu. Ihre Ohren dröhnten noch immer. "Wer seid ihr? Ich dachte ihr seid Krieger!"
Die Katzen senkten beschämt ihre Köpfe. Dunkelstern hatte sie erwischt.
"Das ist ein Fluss. Ein Fluss, durch den man nicht schwimmen kann", fuhr sie mit strenger, lauter Stimme fort.
"Woher wissen wir das? Wir haben es nicht versucht!", bekräftigte Kampfpfote. Die Augen des Schülers leuchteten herausfordernd.
"Versuch es, und du ertrinkst", gab Dunkelstern nur ruhig und fest zurück. "Weder sind wir alle in der Lage zu schwimmen," ihr Blick wanderte zu den Jungen und zu Lohpelz. "Noch sind wir FlussClan-Katzen."
Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter den Katzen.

"Wir springen!", schlug Nachtpfote zu. Sie sah zu ihrer Schwester, die nur den Kopf schüttelte.
Jede der Katzen sah den Fluss, breiter als ein Donnerweg.
Nach weiteren Vorschlägen, bei denen etwas wie 'Graben wir einen Tunnel' gefallen war, dachten die Katzen angestrengt nach.
Doch Dunkelsterns Blick ruhte auf Schwarzpfote. Die blauen Augen der Schülerin leuchteten wissend und fesselten ihre Anführerin und Mentorin. Aufmunternd nickte Dunkelstern ihr zu.
"Wir könnten...", hob die schwarze Schülerin an und all das überlegende Gemurmel erstarb. Die DonnerClan Katzen blickten zu der Schülerin. Neugier lag in ihren Augen.
Kurz befürchtete Dunkelstern, dass ihre Schülerin wegen der Blicke nicht reden wollte, doch Schwarzpfote schien das nichts auszumachen.
"Wir könnten...wir suchen eine Brücke."
Zustimmendes Gemurmel war wieder zu hören. Und schließlich sahen alle zu Dunkelstern.
Ein warmes Lächeln zeigte sich auf deren Lippen und sie nickte. Stolz sah sie auf ihre Schülerin.

"Fleckenpelz! Geh du mit Eis und den Schülern in diese Richtung. Ich werde mit Feuer und Fang gehen.", verkündete Schwarzkralle. Sein schwarzer Pelz glänzte in der Mittagssonne und auf der Anhöhe, auf der er stand, konnte man seine Schultermuskeln deutlich unter seinem Fell sehen.
"Ich begleite euch", miaute Dunkelstern ihrem Vertreter zu, dieser nickte.

Kurz darauf tappten sie am Ufer des Flusses entlang. Ihre Pfoten hinterließen deutliche Spuren im nassen Schlamm. Die schmatzenden Geräusche ihrer Schritte und das dunkle rauschen des Flusses waren das einzige, das in ihre Ohren drang.
Dunkelstern schritt neben Schwarzkralle, der Schlamm quoll zwischen ihre Ballen. Ein ekelhaftes Gefühl. Hinter sich konnte sie das leise Getuschel von Feuer und Fang vernehmen und ein warmes Gefühl stieg in der Anführerin auf. Sie hoffte für den Kater, dass er diesmal die richtige Katze erwischt hatte.

Langsam verging die Zeit und die Sonne brannte vom Himmel herab. Noch hatten sie nichts gefunden...und Dunkelstern litt unter ihrem schwarzen Fell.
"Der Schlamm ist so widerlich!", fauchte Feuer verächtlich und schüttelte ihre Pfote.
"Und er stinkt!", gab Fang hinzu.
Ein seltsames Gefühl erfasste Dunkelstern. Nein, eher ein Gemisch. Es bestand aus Trauer, Schadenfreude und Bedauern.
Zum ersten Mal war die Schwarze  froh, ohne ihren Geruch zu sein. Sie roch nichts. Weder das Wasser, noch den Schlamm, noch ihre Clangefährten.
Vielleicht hätte sie deswegen traurig sein sollen, aber was hätte es ihr gebracht? Sie musste lernen damit zu leben, ihrem Clan auch so nützlich zu sein.
Doch im Moment konnte sie nicht mehr, als sie zu führen und ihnen Hoffnung zu geben. Noch konnte sie ja nicht ahnen, wie wichtig das bald werden würde.

Plötzlich riss sie ein Aufschrei aus ihren Gedanken und Dunkelstern wirbelte herum. Feuer war auf einem Felsen ausgerutscht und klammerte sich verzweifelt mit ihren ungewöhnlich gebogenen Krallen an einem Stein fest. Ihr roter Körper schwang wie nutzlos im tosenden Wasser. Wirkungslos traten ihre Beine nach Halt.
"Hilfe! Ich kann mich nicht mehr lang halten!"
Bloße Angst stand in ihren blauen Augen. Der große Tigerkater Fang eilte als erster zu ihr, während Schwarzkralle und Dunkelstern vor Schock noch wie gelähmt waren.
Die mächtigen Kiefer des Katers packten das rote Nackenfell der Kätzin. Fangs Muskeln traten hervor, als er sich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Strömung stemmte. Nichts geschah.
"Helft mir verdammt!", fluchte Fang und Dunkelstern und Schwarzkralle zogen mit ihm. Doch noch immer siegte die Strömung.
"Bitte, holt mich hier raus", flehte Feuer mit weinerlicher Stimme. Ihre Krallen waren stark im Stein verhakt und der Rest ihres geschmeidigen Körpers trieb im Wasser. Schlamm bedeckte ihr Fell und sie sah nun wirklich wie eine Streunerin aus.

"Wir brauchen Verstärkung", stellte Schwarzkralle fest und stürmte schon in Richtung der anderen Clankatzen weg. So standen Fang und Dunkelstern allein am Flussufer, die Zähne im Nackenfell einer roten Kätzin versenkt, deren Leben sie wortwörtlich im Maul hatten.
Aber wenigstens rutschte Feuer nicht weiter in den Fluss, der eine unglaublich starke Strömung besaß. Doch das tröstete die rote Kätzin nicht im geringsten. Während Dunkelstern und Fang ihre Pfoten tief im Schlamm versenkt hatten, hatte Feuer nur den Stein...
So warteten sie eine Ewigkeit.

"Eis!" keuchte Feuer hoffnungsvoll, als Schwarzkralle zurückkehrte. Der große schwarze Kater hatte Eis und Fleckenpelz im Schlepptau, von denen Dunkelstern genau wusste, dass sie selbst auf einer Brückenpatrouille gewesen waren. Hatten sie Erfolg gehabt?

Doch für solche Fragen war keine Zeit, alle fünf Katzen packten Feuer an Fell und Gliedmaßen und zogen sie mit aller Kraft aus der Strömung. Diesmal erfolgreich.
Als Feuer festen Boden unter den Pfoten hatte, brach sie erst mal zu Füßen Fangs zusammen. Ihr gesamter Körper war nass und von Schlamm bedeckt. Noch dazu zitterte sie erbärmlich und hustete geschlucktes Wasser aus.
"Ich hab dir immer gesagt, dass du mehr Muskeln brauchst!", schimpfte Eis sanft und stupste ihre Freundin? Schwester? an.

Alle Katzen waren geschafft, als sie Richtung Lager zurückkehrten. Ihre Pelze waren vom Schlamm verklebt und ihre Pfoten sanken tief im Ufer ein. Die Hitze war unerträglich.
Feuer baumelte wie Beute in Fangs Maul. Der Kater hatte, wie als wäre es selbstverständlich, die Rote genommen und sie behutsam bis hier hin getragen. Die Erschöpfung ließ seine Glieder zittern.
Ängstlich sah Dunkelstern auf den Fluss. Wie kann er so ruhig sein...und doch so viel Kraft haben? Leicht erinnerte sie der Fluss an Schwarzpfote. Die Schülerin war unscheinbar...und verbarg doch so viele Talente.
Leise fuhr der Wind um Dunkelsterns Ohren und sie bildete sich ein, Sturmstern zu hören, wie er ihren Namen rief.
Das muss von der Erschöpfung kommen. Sturmstern ist weit weg...er sucht bestimmt nicht nach mir und lebt glücklich mit Luftschweif und ihren Jungen!, dachte sie betrübt und stolperte weiter. In diesem Moment fühlte sie sich nicht wie eine Anführerin. Hoffnungsvoll war sie ebenfalls nicht. Was war sie überhaupt? Eine schwarze Kätzin, die einen Kater liebte, der sie bestimmt schon vergessen hatte und die ihren Geruchssinn verloren hatte.
Sie seufzte und ihr wurde noch etwas bewusst...sie hatte keine Brücke gefunden.
Hatten sie irgendetwas erreicht?

"Dunkelstern!" rief Sturmstern erneut in seinem Traum. Er sah sie in der Ferne. An einem Fluss. Doch sie konnte ihn nicht hören. Nicht einmal, obwohl es ein Traum war. Er hörte auf zu rennen und sah sie einfach nur an. Tieftraurig und verzweifelt. Bestimmt hatte sie ihn schon längst vergessen.

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So, das war's schon wieder von mir^^
Jetzt seid ihr dran xb

Habt ihr Ideen, wie der DonnerClan über diesen Fluss kommen kann?

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt