Hey hey
Und wieder folgt ein weiteres Kapitel des DonnerClans. Man beachte mein wunderschön bemaltes Bild dazu xD
Ich hoffe es gefällt euch._______________________________________
Es ging zu schnell.
Sie konnte das zischen seiner Federn in den Aufwinden hören. Sein Blick bohrte sich in den ihren, so schwarz und kalt, dass keine Seele dahinter stecken konnte. Seine Krallen blitzten im fahlen Sonnenlicht, die vielen verrichteten Morde hatten sie geschult, gnadenlos gemacht. Dunkelstern wusste, dieser Jäger tötete, egal, was es kosten möge. Er würde sein Leben aufs Spiel setzen um das eines anderen zu beenden. Dieser Jäger lebte nur nach einem Gesetz, Töten, um nicht getötet zu werden.
In nur wenigen Herzschlägen verlor der Jäger erschreckend an Höhe. Er durchschnitt die Luft wie ein Pfeil, einmal abgeschossen konnte man ihn nicht mehr aufhalten.Wie erstarrt stand Dunkelstern da, den Kopf gen Himmel gereckt. Sie konnte sich nicht rühren, keine Kralle, keinen Muskel. Der Jäger fesselte sie mit seinem Blick, fror sie ein, übergoss sie mit eiserner Kälte.
Sie hatte Angst, Todesangst. Doch in ihren weit aufgerissenen Augen standen auch Ehrfurcht und Erstaunen, gar Bewunderung für den Jäger. So gnadenlos, perfekt geschaffen für die Jagd. Unbesiegbar.Wenn ich hier nun einfach stehen bleibe, ist es vorbei.
All die Schmerzen, die Schanden wären vorüber. Vereint mit vergessenen Kriegern, die ihren Clan vor Urzeiten groß gemacht hatten. So einfach wäre es, sich nun von kalten Krallen durchbohren und in den Himmel heben zu lassen. Sie würde das Gefühl genießen wie mit eigenen Flügeln zu fliegen, den Wind im Gesicht und zerzausend im schwarzen Fell. Die Beine nutzlos über dem Boden hängend, nie wieder müssten sie weite Strecken laufen und ihr Gewicht halten.
Sie könnte Vergessen. Alles vergangene. Den Schmerz, den Kummer und das Leid, so, als hätte sie das alles nie erlebt.
Sie würde von neuem beginnen, auch wenn alles eigentlich schon vorbei wäre. Sie könnte von neuem lernen, lieben und hassen.
So einfach wäre das alles.Doch es ist mein Clan, den ich hier verlassen würde. Es ist meine Familie, die ich hier im Stich lassen würde. Sie sind meine Schützlinge, die ich versorgen, auf die ich achten und welche ich führen muss.
Ich bin eine Anführerin. Ausgewählt von unseren Ahnen und geehrt mit neun Leben. Keine Anführerin verlässt jemals ihren Clan. Nicht, wenn sie es verhindern kann.Mit diesen Gedanken, verengte Dunkelstern ihre Augen und starrte den Jäger finster an.
Dies alles mochte in nur zwei Herzschlägen geschehen sein, doch für sie hatte es die Welt bewegt. Wir haben gemeinsam schon so viel durchgemacht! Uns hält so ein Vogel doch nicht auf, den wir früher vielleicht sogar gejagt hätten!Dunkelstern riss den Kopf zu Aschenjunges herum. "Folge mir! Schnell!", befahl sie ihm und unterstrich ihre Worte durch einen eindringlichen Blick. Sie wirbelte herum und begann in weiten Sätzen zu ihrem Clan zurückzuspringen. Sie würden den Angreifer nur in der Gruppe abwehren können, eine einzelne Katze wäre ihm gnadenlos ausgeliefert, hätte keine Chance gegen die mächtigen Schwingen des Vogels.
Erst jetzt bemerkte Dunkelstern, wie weit sie mit Aschenjunges vorausgegangen war. Mindestens zwei Baumlängen trennten sie von der schützenden Gruppe. Ich hätte vorsichtiger sein müssen!, tadelte sie sich in Gedanken. Ein Clan trennte sich nicht, auch wenn es nur wenige Fuchslängen waren. Einzeln waren Gefahren immer größer, das hätte sie bedenken müssen.
In Gedanken rief sie sich das Bild des Adlers herbei. Wie er sie angestarrt hatte mit dieser kalten Gier in den schwarzen Augen. Er hatte sie fixiert, wollte sie mit sich reißen, keine andere Katze. Nein, er wollte Dunkelstern.
So leicht bekommt mich kein Jäger!, fauchte sie in Gedanken.Kurz sah Dunkelstern hinter sich. Das kleine graue Junge konnte gerade so mit ihr mithalten und sein Atem ging schnell und rasselnd vor Angst und Anstrengung. Halte durch, mein Kleiner. Zuerst entkommen wir dem tödlichen Aufprall des Jägers und ehe er die Verfolgung aufgenommen hat, sind wir bei deiner Mutter. Dort sind wir sicher!, versprach die dem Jungen. Auch wenn er es nicht hören konnte...es gab auch Dunkelstern Hoffnung.
Kalt tauchte ihre Pfote in einen der kleinen Bachläufe und nur schwer konnte sie die durchnässte Pfote wieder aus dem Schlamm befreien. Ihre Fell war bis zum Bauch hin nass und mit Schlamm verklebt, die langen Grashalme peitschten ihr beim Laufen schmerzhaft ins Gesicht.
Leise konnte sie Aschenjunges eilige Schritte platschend im feuchten Moos hören, sie konzentrierte sich nun fast nur noch auf den kleinen Kater hinter sich.Keine Sorge, Aschenjunges. Ich verspreche dir, wir brauchen nur noch drei Sprünge, dann sind wir sicher!
"Drei!", keuchte sie.
Die Schritte hinter ihr wurden leiser, doch sie machte sich deswegen keine Sorgen. Es lag nur an ihrem Herzen, das immer heftiger in ihrer Brust schlug, an ihrem Blut, das immer lauter in ihren Ohren rauschte und an ihrem Atem, der immer schneller in ihren Ohren dröhnte."Zwei", ermutigte sie sich.
Mittlerweile musste der Jäger entweder am Boden aufgeschlagen sein, oder seinen Sturz abgefangen haben. Dunkelstern versuchte mögliche Flügelschläge hinter sich zu hören, doch doch das Gras, das durch ihr Fell riss und schmerzhaft gegen ihre Nase schlug, lenkte sie zu sehr ab."Eins!", jubelte sie.
Mit einem letzten, atemlosen Satz erreichte Dunkelstern ihre Clangefährten, deren Pelze vor Aufregung, Schock und Entsetzen gesträubt waren. Noch ganz benebelt schüttelte Dunkelstern ihren Kopf, wandte sich um und spähte über die weite Ebene aus Gras. Nirgends war etwas vom Jäger zu sehen. Alles schien so ruhig, so friedlich. Doch es lag eine Anspannung in der Luft.Kurz bevor Dunkelstern anfing zu jubeln, ihren Sieg zu feiern...stutzte sie. Sie war allein gekommen. Und noch ehe sie die Situation gänzlich begriff, erhoben sich zwei starke Schwingen vom Boden und der Jäger erklomm wieder die Weiten des Himmels. Und auch diesmal hatte er gewonnen.
Reglos hing eine kleine Gestalt in seinen Klauen. Eine Gestalt, die noch vor wenigen Herzschlägen dicht hinter ihr gewesen war. Eine Gestalt, die lebensfroh und mutig gewesen war. Eine Gestalt, die künftig ein guter Krieger geworden wäre.
Deshalb hatten Dunkelstern's Krieger sie nicht begrüßt, als sie sie erreicht hatte. Nein. Sie hatten gesehen, was passiert war.
Der blanke Schock stand in ihren Augen, die ungläubig das Geschehene betrachteten. Ihre Muskeln waren angespannt, das Fell gesträubt und die Mäuler vor Entsetzen geöffnet.
Sie hatten alles mitansehen müssen.Wie der DonnerClan ein weiteres Mitglied verlor. Aschenjunges.
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So, das war's wieder
Nun fehlt dem DonnerClan ein weiteres Mitglied.Lg
Sagaricka
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DonnerClan am Rande der Vernichtung
FanfictionÜber hundert Blattwechsel nach den uns bekannten Katzen, bestehen die vier Clans noch immer. Doch ein düsterer Gedanken schleicht sich unter die Katzen...wenn es nur drei Clans gäbe, wäre das Leben doch besser. Dunkelstern, die Anführerin des Donne...