Der Fluss ohne Wiederkehr

43 4 16
                                    

Hey hey

Es hat echt eeeeeeeeewig gedauert, aber hier kommt wieder etwas vom DonnerClan!
Hoffentlich verfolgt ihr ihn noch, hehe^^

__________________________________________

Fast.
Die wirren Wurzeln der Buche zerrten schon an ihrem Pelz.
Fast da.
Jeder Muskel ihres Körpers schmerzte vor Anstrengung. Sie konnte nicht locker lassen.
Fast sicher.
Die rettende Kante war vor ihr. Nur ein Sprung....der zum Tod führen konnte.
Fast gerettet.
Die schwarze Kätzin wagte sich weiter. Schritt für Schritt. Eine Pfote vor die andere. Ihr Clan war hinter ihr.
Fast auf der anderen Seite.
Die Wurzeln stachen ihr in Brust und Flanke, beschmierten sie mit Schlamm und es regnete noch immer...nässte die Buchenrinde.

Fast wären sie alle angekommen.....

His P.O.V.

Er hatte sich als dritter auf die rutschige Brücke gewagt. Natürlich, er hatte sie schließlich auch entdeckt...es war doch somit seine Brücke.
Vor ihm war der muskulöse, schwarze Kater, versperrte ihm die Sicht.
Wie weit ist es noch?, fragte er sich und verengte seine verschiedenfarbigen Augen. Der Regen prasselte auf ihn.

Er war vollkommen abgelenkt. Achtete nicht auf seine Pfoten, bohrte seine Krallen nur kaum in die vom Regen genässte Rinde. Er glaubte, dass er es nicht brauchte, dass er der Stärkste war....
Glaubte er...
Er achtete auch nicht auf die gurgelnden Fluten unter ihm. Achtete nicht auf die Schreie der verloren Seelen, die ihr Leben dort unten gelassen hatten. Achtete nicht auf den Regen, der ihm in die zuckenden Ohren lief.
Sein gesamter Pelz prickelte vor Aufregung. Er war so stolz, wegen ihm konnten sie weiter ziehen. Das musste seinen Mentor doch bestimmt beeindrucken!

Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Ferne.
Was ist dort drüben? Was erwartet uns? Und vor allem...wie weit ist es noch?, waren seine Gedanken.

Und da geschah es.

Her P.O.V.

Sein markerschütternder Aufschrei durchzuckte ihren Körper und sie bohrte vor Schreck die Krallen noch tiefer in die nasse Rinde. Der Schrei kam von hinten, aus den Reihen ihres Clans.
Und da verlangsamte sich die Zeit
Es dauerte einige Herzschläge, die ihr wie gestrichene Ewigkeiten vorkamen, ehe sie wieder die Kontrolle über ihren Körper hatte.
Jeder einzelne Atemzug ging rauschend durch die Nachtluft, kaum konnte sie die Sterne am Himmel erspähen, vermutlich verborgen unter Wolkenmassen.
So schnell es möglich war, drehte sie sich auf dem Baumstamm um, die Fluten unter ihr schrieen nach ihr und der Regen prasselte gegen ihren Rücken, als wolle er sie nach unten drücken. Als wolle er sie töten.
Die Zeit kam ihr so langsam vor, sie konnte jeden einzelnen Tropfen zählen, der auf ihren Rücken trommelte.
Und dort hing er. Die Augen weit aufgerissen, Angst und Schreck standen deutlich darin. Verzweifelt klammerte er sich an die vom Regen nasse, rutschige Rinde, die Hinterpfoten strampelten vergeblich in der Luft.
Stück führ Stück rutschte er weiter hinunter, seine Krallen hatten keinen richtigen Halt.

"Kampfpfote!", zerriss Schwarzkralles Ruf die Nacht. Dunkelstern konnte ihren Stellvertreter nur von hinten sehen, das schwarze, nasse Fell stand in Stacheln von seinem muskulösen Körper ab. Die Anführerin konnte sich die Sorge in seinen Augen, den Schreck darin, nur zu gut vorstellen.
Er musste sich so fühlen wie sie. Beherrscht von Schreck, Angst, Entsetzen. Doch Schwarzkralle war wach, schneller als Dunkelstern. Einfach wie gelähmt stand sie im Regen, die Augen weit aufgerissen.

Und von da an ging es zu schnell

Die Krallen des kleinen Katers rutschten weiter, zu schnell, das jemand reagieren konnte. Und als Schwarzkralle vorhechtete, um seinen Schüler am Nackenfell zu packen, um ihn zu retten, schnappten seine Kiefer bereits ins Leere.

Der markerschütternde Schrei des Schülers erfüllte noch für einen kurzen Moment die Stille der Nacht, ehe die dunklen Fluten seinen kleinen Körper verschlangen.
Für immer.
Kampfpfote war tot.

Und da war es wieder still. Der gesamte Clan schwieg, starrte nur hilflos, entsetzt zum Fluss hinunter. Dorthin, wo der schwarze Kater verschwunden war.
Keine Anzeichen in den sich wogenden Wellen zeigten die Vergehen des Flusses, gaukelten die Unschuld vor und zeigten alle Taten doch so deutlich wie einen frischen Krallenschnitt. Für den Fluss war der kleine Kater bereits vergessen, nur ein weiteres, verschlucktes Leben.
So rauschte er unter den Blicken der Katzen weiter, die noch immer nach dem Kater suchten, wog sich hin und her. So verstrich Herzschlag um Herzschlag und der Regen prasselte vom Himmel, nährte den tötenden Fluss.

"Wir sollten...weiter." miaute Dunkelstern leise, nachdem eine gefühlte Ewigkeit voller Stille geherrscht hatte. Ihre Stimme war brüchig und ein trauriger Unterton schwang darin mit.
Vom DonnerClan kam keine Antwort, der Schock stand alles ins Gesicht geschrieben. Sie alle hatten einen Bruder, Schüler oder einfach guten Freund verloren.

Auf dem restlichen Weg über die nasse Baumbrücke, achtete jeder genau auf seine Pfoten und die Anspannung knisterte in der Luft. Keiner von ihnen bemerkte jetzt noch den Regen oder den tötenden Fluss. Jeder sah nur die Brücke vor sich, und die Erinnerungen an den kleinen Kater.

Und so ging es auch Dunkelstern. Als sie eine Pfote vor die andere setzte, die Krallen in die Buche rammte und schließlich ans sichere Ufer kletterte, dachte sie an Kampfpfote.
Ich sah den kleinen Kater genau vor mir, bei seiner Schülerernennung. Er war der mutigste der Drei, stand ganz vorn, hinter ihm seine Schwestern. Alle drei in samtigen Schwarz. Ich vertraute ihn Schwarzkralle an, wusste, dass nur dieser als Mentor für diesen Kater geeignet war, denn ich sah schon früh den Mut, die Neugier und die Wissbegierde in seinen grün-blauen Augen.
Die Erinnerungen wechselten und die Anführerin des DonnerClans sah die Bilder des jungen Katers vor ihrem inneren Auge. Sie sah seine erste Kampfstunde mit Nachtpfote, seinen Stolz, wenn er erfolgreich gejagt hatte,... Und je länger sie das alles sah, verwirklichte, stieg die Trauer immer weiter in ihr auf, bis sie Dunkelsterns Blick gräulich färbte.

Denn Kampfpfote war tot.

~ Es tut mir Leid, ich hätte auf meine Pfoten achten sollen. Aber trauert nicht! Kämpft eure Schlachten weiter! Gebt nicht auf! Denn ich musste gehen, damit ich auf euch achten kann ~
Kampfpfote - I had to go
_____________________________________________

RIP Kampfpfote, mögest du friedlich im SternenClan wandeln, wir sind stolz auf dich!

Lg
Sagaricka

DonnerClan am Rande der VernichtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt