Ich wollte am nächsten Tag gerade mein selbstmitgebrachtes Frühstück für die Arbeit essen, als mein Handy klingelte. „Hallo?", meldete ich mich. „Hallo Frau Miller, Frau Kramer hier. Ich muss Ihren Termin mit Florian heute leider absagen. Er ist kurzfristig krank geworden." Florian war krank? „Oh.", murmelte ich und merkte, wie sich Enttäuschung in mir breit machte. „Es ist nichts schlimmes, die Berlinreise können Sie am Wochenende auf jeden Fall zusammen antreten." Oh super. „Okay. Dann weiß ich Bescheid. Dankeschön." „Kein Problem. Auf Wiederhören!" „Tschüs!" Ich legte auf und starrte mein Handy an. Florian war also krank. Ob ich ihn anrufen sollte? Nein, es war erst neun Uhr, bestimmt schlief er noch, wenn er krank war. Ich würde ihm nach der Arbeit einfach einen Besuch abstatten, nur um mal nach ihm zu sehen. Als ich dann aber frei hatte, war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich noch bei ihm vorbeifahren sollte. Vielleicht ging es ihm wirklich schlecht und ich störte ihn nur. Ach was, ich konnte ja gleich wieder gehen. Ich klingelte an seiner Tür und wartete, bis das Geräusch der Sprechanlange ertönte. „Hier ist Lina.", sagte ich nur kurz und hörte kurz darauf das Summen des Türöffners. Ich lief die fünf Stockwerke zu Fuß nach oben und klingelte noch einmal an der Tür. „Hey.", sagte Florian, als er mir die Tür öffnete. Mein Herz zog sich bei seinem Anblick vor Mitleid zusammen, als ich ihn sah. Er trug eine weite graue Jogginghose mit einer dazu passenden Jacke, darunter ein weißes T-Shirt. Seine Haare standen wirr vom Kopf ab und seine Wangen waren leicht gerötet. Mit müden Augen blickte er mich lächelnd an. Er sah wirklich krank aus. „Ich wollte auch gar nicht lange stören, ich wollte nur gucken, wie es dir geht. Frau Kramer hat mich angerufen und gesagt, dass du krank bist..." Er lächelte und hielt mir die Tür auf. „Du störst nicht. Komm rein.", sagte er mit etwas heiserer Stimme. „Oh je, dich hat es ja ganz schön erwischt. Und gestern warst du doch noch putzmunter." Er grinste schief. „Tja." „Was hast du denn?", fragte ich und folgte ihm ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa lag eine Sofadecke und der Fernseher lief, anscheinend lag er bis gerade eben noch hier. Er zuckte mit den Schultern und ließ sich wieder aufs Sofa sinken. „Grippe, das volle Programm." „Hast du Fieber?", fragte ich und hielt meine Hand an seine Stirn. Ein heftiges Kribbeln durchzuckte und ich zog meine Hand verlegen wieder zurück. „Und Frau Doktor? Was sagen Sie?" Ich blickte in sein grinsendes Gesicht und musste ebenfalls grinsen. „Ich fürchte, Sie haben tatsächlich Fieber. Haben Sie Medikamente dagegen genommen?" Er schüttelte grinsend mit dem Kopf. „Das geht bei mir immer ziemlich schnell wieder von alleine weg." Ich starrte ihn mit offenem Mund an. „Wie, du hast nichts dagegen genommen? Florian! Du hast Fieber! Und doch bestimmt auch Schmerzen, oder nicht?" Er zuckte wieder mit den Schultern. „Das geht wieder weg. Und gegen die Halsschmerzen hilft viel Tee. Ich hab außerdem auch gar nichts anderes im Haus." Ich seufzte und zog mir meine Jacke wieder an. „Ich bin in zwanzig Minuten wieder hier." Er runzelte fragend die Stirn, sagte jedoch nichts.
Eine halbe Stunde später, ich brauchte doch etwas länger, klingelte ich erneut, diesmal mit einer Tüte aus der Apotheke, an Florians Wohnungstür. „Warst du shoppen?", fragte er grinsend und ließ mich rein. „Ja, ich wusste nicht was du da hast, deshalb hab ich groß zugeschlagen." Er lachte müde und riss mir die Tüte aus der Hand. „Lass das! Leg dich wieder hin!", fuhr ich ihn grinsend an und nahm ihm die Tüte wieder ab. „Ja Mama.", maulte er grinsend, ging aber trotzdem zurück ins Wohnzimmer. Ich zog meine Jacke aus und folgte ihm. „Ich bediene mich mal an deinen Küchenschränken, okay?" Er nickte. „Klar. Bediene dich." Ich lachte und ging in die Küche, wo ich in einem Schrank nach einem Glas suchte. Ich füllte es mit Wasser und brachte es Florian mit einer Tablette, der auf dem Sofa saß und gebannt auf den Fernsehen sah. „Was guckst du da?", fragte ich und sah verwirrt auf den Fernseher, wo gerade irgendeine Wiese gezeigt wurde. „Wunder der Natur.", murmelte Florian und starrte weiter auf den Fernseher. Wie bitte? Er sah sich Natursendungen im Fernsehen an? „Guckst du sowas öfters?" Er löste sich vom Bildschirm und sah mich etwas verlegen an. „Eigentlich nicht. Eigentlich gucke ich so gut wie gar kein Fernsehen." Ich runzelte die Stirn und griff nach der Fernbedienung. „Sorry, aber ich möchte nicht riskieren, dass ich mir irgendwann mal anhören muss, was es so für Wunder in der Natur gibt." Ich zappte ein bisschen durch die Sender, bis ich an einem Kindersender hängen blieb. Erfreut stellte ich fest, dass Spongebob Schwammkopf lief. Florian zog die Augenbrauen hoch. „Spongebob?" Ich nickte grinsend. „Das ist allemal besser als das von gerade. So und jetzt nimm die Tablette!" Er beäugte die Tablette misstrauisch, maulte aber nicht rum und nahm sie schließlich ein. „Und jetzt leg dich hin!", befahl ich. Florian verdrehte die Augen, legte sich aber wieder auf das Sofa und sah mich mit einem abwartenden Lächeln an. Ich griff nach der Sofadecke und legte sie ihm über die Beine. „Vielen Dank, Schwester.", sagte er und lächelte. Ich grinste und machte einen Knicks. Im Fernsehen sangen Spongebob und Patrick gerade den Quallenfischen Song. Florian grinste. „Interessante Sendung." Ich verdrehte die Augen. „Möchtest du schlafen?", fragte ich und er schüttelte mit dem Kopf. „Ich hab doch Besuch." „Aber du bist krank. Der Besuch geht gleich wieder." Er schmollte. „Hast du noch was vor?" „Nein, aber du musst wieder gesund werden und dazu brauchst du viel Ruhe." „Ich langweile mich aber, wenn ich den ganzen Tag alleine auf dem Sofa liegen muss.", maulte er weiter rum. Ich lachte, woraufhin er fragend lächelte. „Du bist echt wie ein Kind.", lachte ich und Florian legte grinsend den Kopf schief. Er sah so süß aus mit dem leicht geröteten Gesicht, den müden Augen und den verwuschelten Haaren. „Was guckst du denn jetzt schon wieder so?", fragte er mit einem maulenden Unterton und sah mich immer noch mit schiefgelegtem Kopf an. Ich seufzte lachend und ließ mich neben ihm auf das Ecksofa fallen, sodass sein Kopf genau neben mir lag. Er grinste mich von der Seite an und sah dann wieder auf den Fernseher, wo Spongebob und Patrick immer noch am Quallenfischen waren. „Können wir bitte etwas anderes gucken? Ich werde noch verrückt von diesem Schwamm! In dem Schrank unter dem Fernseher sind DVDs. Du kannst dir eine aussuchen.", sagte er grinsend und ich lachte. „Na gut, ausnahmsweise." Ich stand auf, um in dem Schrank unter dem Fernseher nach DVDs zu gucken. „Hey, du hast ja sogar DVDs mit dir selber!", stellte ich kichernd fest und nahm „Jesus liebt mich" heraus. „Da hast du so schöne Haare.", kicherte ich. Florian grinste. „Ja, find ich auch." Ich legte grinsend die DVD ein und setzte mich wieder zu ihm aufs Sofa.
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Mein Freund der Schauspieler
FanfictionLina hat einen neuen Job. Sie soll die Freundin von Florian David Fitz, einem deutschen Schauspieler, spielen. Doch was passiert, wenn Lina und Florian anfangen, sich besser kennen zu lernen?