Teil25

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Zwei Tage später, Montagmorgen, standen Tara und ich am Flughafen und hatten bereits eingecheckt. Jetzt warteten wir nur noch darauf, dass wir das Flugzeug betreten konnten. „Das wird cool.", sagte sie voller Vorfreude und warf mir ein schelmisches Grinsen zu. Ganz wohl war mir bei dem Gedanken, Florian einfach hinterherzufliegen, immer noch nicht, aber ich hatte trotzdem Lust, mal ein bisschen Urlaub zu machen. Und Tara hatte ja Recht, wir mussten ja nichts mit den Männern machen, wir würden einfach unser eigenes Ding machen. Als mein Handy plötzlich klingelte, warf Tara mir einen warnenden Blick zu. „Wenn das Florian ist sagst du ihm nicht, wo wir sind. Das soll eine Überraschung sein, okay?" „Ja.", murmelte ich und nahm ab. Natürlich war es Florian. „Hey Linchen!" Ich lächelte bei seinem Kosenamen für mich. „Hey. Alles klar?" „Nein." Ich runzelte die Stirn. „Nein? Was ist los?" „Du fehlst mir." Ich lächelte. „Du fehlst mir auch." Ich sah zu Tara, die nur die Augen verdrehte und grinste. „Aber ich bin ja Freitag wieder da und bis dahin überlege ich mir, was wir dann machen." „Was willst du dir denn überlegen?", lachte ich. „Na ja, wir haben uns dann fast zwei Wochen nicht gesehen und du hast doch Urlaub, oder?" „Ja, habe ich." Tara warf mir noch einen warnenden Blick zu, doch ich ignorierte sie. Ich würde mich schon nicht verplappern. „Das war ja mal wieder klar, dass du gerade dann Urlaub hast, wenn ich weg bin.", maulte er und ich lachte. „Ach komm Florian, ich hab noch mal öfters Urlaub. Wir machen dann was Schönes, wenn du wieder da bist, okay?" „Das war mein Vorschlag!" Ich lachte. „Ich weiß." Tara zeigte wortlos auf die Anzeigetafel, auf der stand, dass wir in zwei Minuten unser Flugzeug betreten konnten. Ich nickte. „Ich muss aufhören, Florian." „Wo bist du eigentlich? Hört sich nach ziemlich vielen Menschen an." „Äh, ja... Hier sind auch ziemlich viele Menschen... Ich bin ... shoppen." Tara zog die Augenbrauen hoch und ich verkniff mir ein Kichern. „Na dann noch viel Spaß. Telefonieren wir nachher noch?" „Ja, ich ruf dich an." „Okay. Bis dann, Linchen!" „Tschüs, Florian." Ich legte auf und im nächsten Moment ertönte die Durchsage, dass unser Flugzeug gleich zum Betreten bereit wäre. „Das war ja mal knapp.", kicherte Tara und ich stimmte in ihr Kichern mit ein. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass du noch mal so schnulzig wirst.", sagte sie und grinste mich an. Ich und schnulzig? „Wieso?" „Ach komm schon, wenn du mit ihm telefonierst, dann starrst du einen Punkt an und lächelst die ganze Zeit, als ob er vor dir stehen würde. Früher warst du nie so. Aber es ist schön, dich so verliebt zu sehen." Sie lächelte und ich merkte, wie ich rot wurde. Es wurde dringend Zeit, dass Tara sich auch mal wieder richtig verliebte. Ob das auf Kuba allerdings möglich war, wagte ich zu bezweifeln.

„Lina du Schlafmütze, wach auf!" Ich spürte jemanden an meiner Schultern rütteln und schlug blinzelnd meine Augen auf. Wir saßen im Flugzeug und Tara, die neben mir saß, deutete auf meinen Gurt. „Du musst dich wieder anschnallen, wir landen gleich." Ein Glück! Wir saßen jetzt schon bestimmt seit zwölf Stunden in diesem Flugzeug und ich hatte keine Lust mehr. Außerdem wollte ich schnell Florian anrufen, der sich bestimmt schon Sorgen machte... Ich schnallte mich wieder an und blickte aus dem Fenster. Unter uns erstreckte sich Kuba und es sah schon von oben wunderschön aus. „Wow.", brachte ich beeindruckt hervor und Tara nickte grinsend. „Oh man, das wird so cool!" „Aber Tara ganz ehrlich, deine große Liebe wirst du da wirklich nicht finden. Wenn du überhaupt einen Deutschen findest." „Ach, das klappt schon und wenn nicht dann reisen wir als nächstes nach Mallorca. Wann war noch mal dein nächster Urlaub?" Ich lachte. „Du bist verrückt, Tara."

Zwei Stunden später checkten wir in dem Hotel ein, in dem auch Florian und seine Kumpels waren. Zum Glück war er bis jetzt nirgendwo in Sicht, ich hatte ein bisschen Angst vor seiner Reaktion. Hoffentlich war er nicht sauer. Und hoffentlich waren seine Kumpels nicht allzu genervt. Der Mann an der Rezeption überreichte uns unseren Zimmerschlüssel und erklärte uns, wo wir unser Zimmer finden würden. Tara lief erhobenen Hauptes voran und staunte nicht schlecht, als sie die Zimmertür aufschloss. „Wow. Das ist Kuba." Das Hotelzimmer war wirklich schön, die Wände waren in einem Himmelblau, genauso wie die Kissen auf den weißen Betten, sodass richtiges Strandfeeling aufkam. „Komm, machen wir den Bettentest!" Ich grinste und warf mich auf das eine Bett, Tara sich auf das andere. „Und?" Ich kicherte. „Ich denke, hier werden wir es aushalten." Sie kicherte ebenfalls. „Das denke ich auch!" Wir betraten den Balkon, von dem aus man einen wunderschönen Blick über die Poollandschaft und das himmelblaue Meer hatte. Es sah wunderschön aus. Tara zeigte auf den Balkon nebenan. „Wer wohl in dem Zimmer mit diesem Balkon dort wohnt... Vielleicht ja meine große Liebe..." Ich kicherte. „Tara!" „Hat Florian vorhin eigentlich irgendwie Verdacht geschöpft? Als du ihm vom Flughafen aus angerufen hast?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, er hat sich nur beschwert, dass ich mich solange nicht gemeldet hab. Aber ich hab gesagt, ich bin eingeschlafen und erst später wieder aufgewacht und dann hatte ich viel zu tun." „Wow, sehr einfallsreich." Ich grinste. „Du bist doof." „Jaja." Sie sah auf ihre Uhr und grinste mich abenteuerlustig an. „So, was machen wir als erstes? Ich würde sagen, erstmal aus diesen Klamotten raus!" Da hatte sie Recht. Es war total warm und wir liefen beide noch in langen Hose und Strickjacken rum. „Ich geh erst duschen." Sie nickte. „Mach das. Ich geh nach dir."

Mein Freund der SchauspielerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt