3. Kapitel

360 11 0
                                    



-------------------------------------------------------------------------------------

Am Rande einer dunklen Seitengasse kam der Range Rover zum Stehen.

"Okay Jungs, ihr wisst Bescheid, jeder Verdächtige wird ohne Vorwarnung erledigt. Wie ihr das macht ist mir ehrlich gesagt egal." Tom war als Chef der Bruderschaft voll in seinem Element. Er stieg aus dem Wagen und überprüfte jede einzelne seiner Waffen. Alles saß perfekt und an seinem Platz. Dann richtete er den Kragen seines Mantels, zog ihn hoch und nickte jedem Einzelnen zu. Das war das Zeichen auszuschwärmen. Georg und Andi liefen je in eine Richtung. Nur Bill blieb bei Tom. Die beiden gingen immer gemeinsam und Seite an Seite auf die Jagd. So auch in dieser Nacht.

"Jetzt kannst du mir doch eigentlich mal von deiner neusten Eroberung erzählen", begann Bill, während er an Toms Seite die dunkle Gasse entlang lief.

Eigentlich war Vorsicht geboten, und für solch Unterhaltungen nicht der richtige Zeitpunkt. Aber hier schien weit und breit keiner ihrer Erzfeinde zu sein. Dafür war die Luft zu rein.

"Wovon sprichst du?"

"Ach komm schon, jetzt tu'nur nicht so unschuldig. Oder glaubst du mir ist entgangen, wie du vorige Nacht diese Brünette angestarrt hast?" Bill fuhr sich durch die kurzen blonden Haare, die ihm wild vom Kopf ab standen.

Tom lachte leise auf und schaute seinen Bruder von der Seite an. Ihm schien auch gar nichts zu entgehen. Ihm konnte er einfach nichts vormachen.

"So, meinst du?" Tom hob eine Augenbraue und grinste ihn an.

"Ja meine ich. Du hast ja kaum von ihr abgelassen. Und das, obwohl du was die Nahrungsaufnahme betrifft, längst genug hattest. Also..."

"Boah du Nervensäge! Ja es stimmt, diese Helena hat mich fasziniert. Sie war irgendwie nicht so aufdringlich wie die anderen, die sich sonst so anbieten. Sie war zurückhaltend, das hat mir gefallen."

"Helena heißt sie also...", nickte Bill. "Ist sie eine von uns?"

"Ja ist sie. Aber so ganz anders als die Weiber die sonst bei unseren Parties sind. Ich habe sie zuvor noch nie gesehen. Sie sagt, eine Freundin hat sie dazu überredet mitzukommen."

"Also eine von uns...", nickte Bill nachdenklich. "Ist doch ganz gut, oder? Ich mein'du musst nicht aufpassen dass du sie versehentlich aussaugst". grinste er dann.

"Ich bin ja nicht du!" lachte Tom laut und boxte seinen Bruder scherzhaft in die Seite.

Ein Geräusch unterbrach ihre kleine Rangelei. Irgendetwas raschelte. Instinktiv reckte Bill seine hübsche Nase in die Höhe, was Tom ihm gleich tat. Wie auf Kommando fuhren ihre Hände in ihre Mäntel und zogen in jeder Hand eine Waffe hervor. Wie konnten sie sich nur gegenseitig so ablenken! Ein Jäger war ganz in ihrer Nähe. Der abscheuliche Geruch war mehr als deutlich. Erst jetzt bemerkten sie, dass sie sich in einer Sackgasse befanden. Am Ende war eine Art Gitter und davor war alles zugestellt mit irgendwelchen Kartonagen.

Tom gab Bill per Blickkontakt zu verstehen, dass er sich von der einen Seite anpirschen sollte, während er selbst die andere übernahm. Im Nullkommanix hatten sie das Wesen, das sich hier versteckt hielt, eingekreist. Ein Entkommen war unmöglich. Bill trat kräftig gegen die Kartonagen, worauf nur ein Wimmern zu hören war. Dann trat er noch einmal dagegen. Diesmal so stark, dass alles in sich zusammenfiel, und die Gestalt eines Jägers zum Vorschein kam. Ängstlich kauerte der Feind zwischen den Kartons. Sein schneeweißes Haar war streng nach hinten gekämmt. Die typische graue Kutte die er trug, identifizierte ihn sofort als einen der Jäger.

"Na wenn haben wir denn da", knurrte Tom und trat einmal heftig gegen den verängstigten Jäger. Dieser zitterte wie Espenlaub. Wahrscheinlich lag er auf der Lauer nach Vampiren. Leider hatte er das rechtzeitige Abhauen wohl versäumt. Nun war er in den Fängen der wohl am meist gefürchtesten Vampiren. Ein jeder Jäger wusste, dass man den Kaulitz-Twins lieber aus dem Weg ging.

"Bist du alleine?" spie Bill in die Richtung des Feindes aus.

Schnell nickte dieser.

"Du wolltest uns wohl auflauern und dann Alarm schlagen, was?" Tom zielte mit seinen Waffen auf den Jäger.

"Hast du etwa?" fragte Bill scharf und tat es seinem Bruder gleich.

Diesmal schüttelte er schnell den Kopf.

"Gut. Und jetzt schön die Hände aus den Taschen. Wir wollen ja nicht, dass du am Ende versehentlich das falsche Knöpfchen drückst", befahl Tom und schaute den Jäger dabei düster an.

Wie ihm geheißen legte der Jäger seine Hände vor sich ab. Seine magentaroten Augen blickten ängstlich von einem Zwilling zum anderen.

"Warst du dabei, als sie Annabelle quälten?" fragte Bill scharf. Das fragte er jeden Jäger bevor er ihn erledigte. Denn wenn ja, bekamen diese noch eine besondere Behandlung.

Erneut schüttelte der Jäger den Kopf.

"Sag mal, kannst du eigentlich auch reden, oder hat's dafür in deinem Vakuum geladenen Gehirn nicht mehr gereicht?" Tom grinste überheblich und lud seine Waffe durch, was den Jäger zusammenzucken ließ.

"Nein...", räusperte er sich, "I...ich wa...war nicht da...dabei", stotterte er. "I...ich ha...hab nur da...davon gehört."

Bill lud beide Waffen durch und sein Gesicht verhärtete sich. Fest mahlten beide Kiefer aufeinander. Diese Schweine von Jägern erzählten sich auch noch untereinander davon, wie sie Annabelle umgebracht haben. Blitzschnell feuerte er eine Kugel ab, die den Jäger im Oberschenkel traf.

"Ihr Schweine!! Ihr seid doch alle gleich!!" schrie er hasserfüllt.

Der Getroffene jaulte schmerzerfüllt auf.

"Stopf ihm das Maul! Sonst vergeß'ich mich!" brüllte nun auch Tom. Und dann zielte auch er auf den Ausgelieferten und schoss ihm ohne mit der Wimper zu zucken, in den Oberarm.

Der Jäger verdrehte unnatürlich seine Augen und japste nach Luft.

"Oh nein mein Lieber, so leicht machen wir's dir nicht", knurrte Bill und ließ sich zu ihm hinabsinken. Er schoss nach vorne und öffnete seinen Mund. Auf Toms Gesicht legte sich ein genüssliches Grinsen, als er sah, wie die Fänge seines Bruders hervortraten. Dann fuhr Bill blitzschnell am Hals seiner Beute entlang und schlitzte ihm mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen den Hals auf. Von dem Jäger war daraufhin nur noch ein leises Gurgeln zu hören.

"Igitt! Diese Jäger schmecken einfach abscheulich. Keine Ahnung warum ich mir das immer wieder aufs Neue antu'", meckerte Bill. Während er sich wieder aufrappelte, spukte er aus und wischte sich anschließend mit dem Handrücken über den Mund. "Nächstes Mal übernimmst du diesen Part wieder", sagte er an seinen Bruder gerichtet. "Und jetzt lass uns nach Hause fahren, ich muss jetzt unbedingt jemanden flach legen."

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Wie fandet ihr dieses Kapitel?

Würde mich über eure Meinungen wirklich freuen :-)



Dark Warriors(Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt