24. Kapitel

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Die Jäger fühlten sich in ihrem Hauptquartier sicher. Sie konnten ja auch nicht wissen, dass sie längst an Messer geliefert wurden. Der Neuling unter ihnen fiel gar nicht weiter auf. Und genau so wenig fiel irgendjemandem auf, dass genau dieser plötzlich verschwunden war.

Keiner der Jäger ahnte auch nur im geringsten, was sich vor dem Gemäuer abspielte. Sie hatten Helena, das war genug. Geplant war, die Dark Warriors an einen geheimen Ort zu locken, und ihnen dann Helena zu präsentieren, genau so wie sie das mit Annabelle damals gemacht hatten. Nur würden diesmal genug Jäger vor Ort sein, um den Clan entgültig auszulöschen. So weit der Plan. Dass nun aber einer von ihren eigenen Reihen sie verraten würde, daran dachten sie kein bisschen.

Als dann Geschrei auf dem Innenhof zu hören war, war es längst zu spät. Die Dark Warriors hatten mit ihren Leuten die Mauern und Zäune überwunden, und die Wächter bereits erledigt. Nun begriffen auf die Jäger im Inneren, das es zu spät war, um alle Jäger aus der Stadt zusammen zu trommeln.

"Scheiße man! Wie konnte das passieren?!" rief der Boss verärgert und panisch. "Woher wussten sie, wo wir sind?"

Überall brach Panik aus. Alle rannten durcheinander und wollten am liebsten nur ihre eigene Haut retten. Denn jeder einzelne wusste, wenn er einem Vampir in die Hände fiel, dann konnte er nur hoffen, dass es schnell vorbei war.

"Schafft mir das Weib hier rein!" brüllte der Boss gegen die Unruhe an. "Und dann führt euch verdammt nochmal nicht auf wie verängstigte Memmen! Wir kämpfen!"

Unruhig schritt der Boss in der großen Halle auf und ab. Er hörte den Tumult, der draussen herrschte. Lange würde es nicht mehr dauern, bis die Vampire auch hier drin waren. Diese Situation kam ihm sehr bekannt vor. Bei diesem Gedanken schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Damals hatten sie Annabelle in ihrer Gewalt. Dieses Mal war es eben Helena.

Helena erschrak, als die Türe zu ihrem Gefängnis aufflog und zwei der Jäger auf sie zustürmten. Ohne Worte wurde sie grob an den Armen hochgerissen und mitgeschleift. Sie hatte alle Mühe um mit ihnen Schritt halten zu können. Immer wieder kam sie ins Straucheln und drohte zu stürzen. Aber immer wieder wurde sie unbarmherzig in die Höhe gerissen und mitgeschleppt. Helena hatte panische Angst und konnte die Tränen nicht aufhalten, die stumm aus ihren Augenwinkeln tropften. Sie war sich sicher, dass das ihr Ende war.

Währenddessen kämpften sich die Dark Warriors Seite an Seite den Weg frei. Auch die anderen Vampire waren überall.

"Wo ist Helena?" knurrte Bill einen Jäger an, den er zuvor schon grün und blau geschlagen hatte. Doch der Jäger presste fest seine Lippen aufeinander und schwieg eisern. Bill fackelte nicht lange, fuhr seine Zähne aus, und schlitzte ihm anschliessend damit den Hals auf. Das Blut schoss ihm aus der Kehle. Achtlos ließ Bill ihn los und zu Boden fallen. Er würde schon noch einen finden, der ihm verriet wo Helena war.

Er blickte sich um. Überall waren Vampire und Jäger, die miteinander kämpften. Leider entdeckte er auch einige leblose Vampirkörper, die am Boden lagen. Aber leblosen Jäger waren eindeutig in der Überzahl.

"Hat schon irgendjemand eine Spur von Helena?" fragte Georg atemlos, als die fünf gerade mal wieder Rücken an Rücken standen, und von Jägern umringt waren.

"Noch nicht, aber gleich!" Tom schoss hervor und schlug erbarmungslos seine Zähne in Hälse, die ihm im Wege waren.

Die Dark Warriors kämpften unerbitterlich den Weg frei. Aber in einem waren sich die Jäger vor ihrem Ableben einig: Keiner verriet den Aufenthaltsort von Helena. Den Warriors blieb also nichts anderes übrig, als sich durch jeden weiteren Raum zu kämpfen und somit alles nach ihr abzusuchen.

Dark Warriors(Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt