Helena stand in ihrer kalten Zelle Höllenqualen durch. Nicht nur wegen sich selbst. Nein, hauptsächlich wegen Tom und seinen Brüdern! Seit sie wusste, dass sie nur Mittel des Zwecks war, also als Lockmittel herhalten musste, wich die Angst nicht mehr aus ihren Knochen.
Natürlich wusste jeder Vampir um das Schicksal von Annabelle. Verband sie schon sehr bald mit der geliebten Cousine das gleiche Schicksal? Alles sah ganz danach aus. Sie konnte ja nicht wissen, was währenddessen draussen vor ging...
Immer mehr Vampire versammelten sich vor dem hohen Zaun, der das Gemäuer umgab. Von Minute zu Minute wurdes es mehr. Alle waren sie gekommen, um den Kampf der Kämpfe zu bestreiten. Seite an Seite mit den Dark Warriors. Sicherlich wussten manche, dass sie diesen Ort nicht mehr heil verlassen würden. Und trotzdem waren sie gekommen.
Die Warriors konnten nicht glauben was sie da sahen. Die Treue ihrer Artgenossen rührte sie zutiefst.
Natürlich konnten sich die Jäger denken, dass die Vampire sich zusammen rotten. Aber sie wussten nicht, in welchem Ausmaß die Zusammenrottung von statten ging. Die Kamera's, die das Gelände überwachten, konnten die Vampire nicht einfangen. Für die waren sie einfach unsichtbar. Ein weiterer Vorteil für die Vampire also.
Die Zwillinge schritten den komplette Zaun entlang und waren überwältigt, als sie sahen, wie viele sich ihnen tatsächlich anschlossen.
Als schliesslich rings um den Zaun entlang, Vampir an Vampir stand, und kaum ein halber Meter zwischen jedem Einzelenen mehr Platz war, waren sich die Dark Warriors einig, dass jetzt der Zeitpunkt für den Zugriff gekommen war.
"Bill, woher weißt du den Ort? Nie hatten wir auch nur im geringsten einen Anhaltspunkt für das hier", sagte Tom als er neben seinem Zwilling das Gelände abschritt.
Bill schaute zu Boden. Er wusste, dass diese Frage auftauchen würde. Und klar konnte es Tom nicht einfach dabei belassen, und ihm in dieser Sache vertrauen. Dafür waren sie zu gleich.
"Hast du's aus einem rausgeprügelt, bevor du ihn abgemurkst hast? Jetzt sag schon!"
Immer noch schaute der Blonde zu Boden. Tom würde ausflippen, wenn er ihm die Wahrheit sagte.
Er dachte an Zuhause, wo jetzt der Jäger im Verließ saß. Früher oder später würde Tom es erfahren. Es würde nicht lange gut gehen. Irgendwann würde er den Feind wittern. Aber für Bill war er längst kein Feind mehr. Aber wie bitte sollte er das seinem Bruder beibringen?!
"Bill?!" Tom blieb abrupt stehen, als so gar keine Reaktion seines Bruders kam. So kannte er ihn nicht. Er beobachtete, wie Bill wieiterhin auf den Boden starrte und seine Unterlippe mit den Zähnen malträtierte.
Bill rang tatsächlich mit sich. Er hasste es, Geheimnisse vor seinem Zwilling zu haben. Er fühlte sich einfach nur mies in diesem Moment. Er wusste, er hatte ihn hintergangen, und ihm etwas Wichtiges verschwiegen. Aber jetzt war es schon zu spät. Der Feind saß in der heimischen Villa und geküsst hatte er ihn auch schon. Ganz zu schweigen von dem Gefühlschaos, das gerade in ihm herrschte.
"Also...ich hab...", fing Bill an und druckste hilflos herum.
"Ja?" Tom schaute ihn erwartungsvoll mir hochgezogener Augenbraue an.
Bill biss sich erneut auf die Lippe, während er mit den Füßen im Dreck rumscharrte. Jetzt saß er ordentlich in der Patsche. Es gab kein Zurück mehr. Aber in Anbetracht der Gesamtsituation, in der sie sich momentan befanden, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als seinem Bruder zu beichten, was vor sich ging.
Er holte tief Luft und dann sprudelte es unsicher aus ihm heraus...
"Ich bin bei der letzten Jagd auf einen jungen Jäger getroffen. Sehr jung. Quasi ein Neuling. Er hat mich so mitleidig angeguckt und gefleht ihn am Leben zu lassen."
"Und?" bohrte Tom weiter, dem schon Böses schwante.
"Naja", fuhr Bill fort und hob seinen Kopf. "Ich hab ihn laufen lassen, mit dem Auftrag, in Erfahrung zu bringen, wo das Hauptquartier ist. Und voila', hier ist es!", grinste er übertrieben breit und streckte seine Arme aus.
"Gut, und dann hast du ihn aber erledigt", nickte Tom mehr zu sich selbst. Denn eigentlich konnte es darauf nur eine Antwort geben. Oder doch nicht?
"Bill?" fragte er drohend als dieser nicht gleich reagierte.
Bills Grinsen gefror, und seine Mundwinkel sanken schnell herab. "Er tat mir leid...", gab er kleinlaut zu.
"Er tat dir LEID?!? Sag mal tickt bei dir noch alles richtig?"
"Ich fürchte nicht", gab der Jüngere kleinlaut zu.
"Raus mit der Sprache! was hast du mit ihm gemacht?"
"Ich habe ihn bei uns ins Verließ gesteckt."
Tom schnappte hörbar nach Luft. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein! "Bist du denn total bescheuert?! Wer hat dir denn ins Hirn geschissen?!" wetterte er weiter.
Das konnte doch unmöglich Bill sein. Aber allem Anschein nach, war es so. Tom konnte sich schon denken, dass dieser Jäger seinem Bruder nicht nur leid tat. Da musste noch was anderes im Spiel sein. Nur fragte er sich ernsthaft, warum sein Bruder nicht noch an Ort und Stelle sich das geholt hatte, wonach ihm offensichtlich war, und den Feind dann direkt danach erledigt hatte. Wurde Bill tatsächlich so schwach?
Tom schloss die Augen und sog scharf die Luft ein. Für weitere Wutausbrüche war jetzt keine Zeit mehr. Die Zeit war reif zuzuschlagen, Helena zu retten, und die Jäger ein für allemal entgültig zu erledigen.
"Eins schwör' ich dir", begann Tom erneut und hob drohend seinen Zeigefinger. "Wenn dein Toyboy gelogen hat, dann gnade ihm Gott! Ich werde ihn solange quälen, bis er um den Tod bettelt!
Bill nickte schnell und hoffte inständig, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
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Dark Warriors(Tokio Hotel)
FanfictionDie DARK WARRIORS, das sind Tom, Bill, Georg, Gustav und Andi. Sie gehören dem gefürchtetsten Clan ihrer Rasse an, und sind verantwortlich dafür, dass ihresgleichen nicht ausgerottet werden. Die Jäger sind ihre Todfeinde, und sie werden nicht eher r...