12. Kapitel

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Tom, der bis dahin die ganze Zeit über Helena versonnen betrachtete, sprang sofort alarmiert auf, als er den Tumult um sich rum bemerkte.

"Was ist passiert?" Schockiert schaute er der kleinen Truppe entgegen.

Alles war voller Blut. Er kannte den Jungen, der leblos in den Armen der Helfer hing.

"Raus hier! Alle! Sofort!" Georg erkannte als erser die ernste Lage und schrie in die Menge. Gustav und Andi scheuchten die Leute aus dem Salon. Aber sie hatten nicht sehr viel zu tun. Die Leute flüchteten schon freiwillig vor dem blutigen Spektakel, das sich ihnen darbot.

"Ihr könnt bleiben wenn ihr wollt", sagte Tom leise und verwirrt an Helena und Nayla gewandt. Verängstigt blieben die beiden Frauen im sicheren Abstand weiter weg stehen.

"Wo ist Bill?" schrie Tom.

"Ich hab ihn vorhin mit nem Schwarzhaarigen verschwinden sehen", sagte Andi kleinlaut.

"Dann hol ihn verdammt nochmal hier her! Hier wird er gebraucht, und sonst nirgends!" rief Tom aufgebracht.

Andi sauste los und verschwand auf dem Flur. Er konnte sich jetzt schon das Donnerwetter vorstellen, das ihn erwartete, wenn er Bill jetzt bei seinem Techtelmechtel störte.

"Scheiße man, was ist mit ihm passiert?" Tom kniete sich neben den Verletzten.

Er kannte ihn vom Sehen her. Ab und zu war er auch auf den Parties hier. Er war einer von ihnen, gehörte zu seiner Rasse. Der Junge war ziemlich übel zugerichtet. Überall klebte Blut. Seine Kleidung war zerrissen, an seinem Hals war ein tiefer Schnitt aus dem immer wieder Blut rausquoll. Sein rechter Arm war nur noch durch einzelne Hautfetzen mit seinem restlichen Körper verbunden. Da hatte jemand scheinbar ganze Arbeit geleistet!

"Hat jemand Connor benachrichtigt?" schrie Georg in die Runde. Connor war Arzt und für alle Belange verantwortlich, was die Vampire betraf.

"Ja, er ist schon unterwegs", sagte Gustav, der sich kurz darauf keuchend wegdrehte. Ihm wurde fast schlecht beim Anblick des Jungen.

Connor lebte nicht weit weg der Bruderschaft und war in Minutenschnelle da. Im Haus der Dark Warriors war sogar eigens für ihn ein Krankentrakt eingerichtet, mit allem was benötigt wurde. Sogar ein komplett eingerichteter Operationssaal stand zur Verfügung.

"Was um himmelswillen ist denn hier passiert?!" Bill rauschte dicht gefolgt von Andi in den Salon. Während dem Gehen war er noch dabei, sich seine Sachen anzuziehen. Zum Schluss schloss er seinen Reissverschluss an der Hose.

"Na endlich", knurrte Tom. "Sieh ihn dir an. Das kann nur ein Jäger gewesen sein, oder was meinst du?"

Bill kniete sich neben seinen Bruder und inspizierte die Wunden des Opfers genau. "Eindeutig", war sein knappes Urteil.

"Bringt ihn rüber in den Krankentrakt. Conner wird seine Gerätschaften brauchen, um ihn retten zu können", befahl Tom. "Hier kann er ihn eh nicht behandeln."

Tom stand auf und wischte sich seine blutverschmierten Hände an der Hose ab. Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn. Dann fiel ihm wieder Helena ein. Schnell sah er sich um. Sie stand immer noch verängstig am anderen Ende des Saals dicht bei Nayla.

"Es tut mir leid", kam er auf sie zu, "Ich hätte dir den Anblick gerne erspart. Ich werde Damian damit beauftragen, dass er euch nach Hause bringen soll. Oder wenn du willst..." er machte eine kurze Pause, "Du darfst auch gerne hier bleiben. Ich würde mich freuen." Die letzten beiden Sätze waren ganz klar an Helena gerichtet.

Helena blieb. Sie war sich sicher, dass sie in ihrer kleinen Wohnung doch nur Albträume bekommen würde. Bald darauf führte Tom sie nach oben in sein Reich.

Georg, Gustav, Bill und Andi saßen noch lange im Gemeinschaftsraum und machten ihrem Ärger um den Verwundeten Luft. Tom kehrte kurz ebenfalls zu seinen Freunden zurück. Aber nur um ihnen mitzuteilen, dass er nur noch gestört werden wollte, wenn es Neuigkeiten von dem Verwundeten gab.

"Ich glaub ich leg' mir auch eine oder einen Auserwählten zu. Ist doch ganz praktisch, wenn man immer jemanden für seine Triebe im Haus hat", grinste Bill.

Jeder wusste auf was er damit anspielte. Oben in den eignen Träkten hatten andere, die nicht zur Bruderschaft gehörten, nichts zu suchen. Nur Auserwählten war es gestattet sich dort aufzuhalten.

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Dark Warriors(Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt